Springe zum Inhalt

Publikation

Betriebsinterne Arbeitsmärkte und die qualifikatorische Lohn- und Beschäftigungsstruktur

Beschreibung

"Die Existenz und die Entwicklung betriebsinterner Arbeitsmärkte ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Lohn- und Qualifikationsstruktur in einer Wirtschaft. Der Beitrag betrachtet drei Aspekte betriebsinterner Arbeitsmärkte: Erstens ist - einhergehend mit der steigenden Ungleichheit der Arbeitseinkommen - eine zunehmende Segregation nach Qualifikation zwischen den Unternehmen zu beobachten, die sich gegenwärtig vor allem mit Hilfe produktionstheoretischer Argumente erklären läßt. Eine wichtige Frage ist damit, wann sich Unternehmen für eine Hochlohnstrategie in Kombination mit einer hochqualifizierten Belegschaft und wann sie sich für eine Niedriglohnstrategie in Kombination mit einer geringqualifizierten Belegschaft entscheiden. Zweitens ist die Messung von Qualifikation durch humankapitaltheoretische Variablen vermutlich nicht hinreichend, sondern muß durch mehr betrieblich orientierte Maße ergänzt werden. Insbesondere ist hier das Zusammenspiel von Qualifikation, Informationstechnologie und Arbeitsorganisation von Bedeutung - die Investition in Informationstechnologien zahlt sich vor allem in solchen Unternehmen aus, die einen hohen Humankapitalbestand und eine dezentrale Arbeitsorganisation aufweisen. Drittens setzen betriebsinterne Arbeitsmärkte bei der Anpassung der Entlohnungs- und Beschäftigungsstrukturen von Unternehmen implizite Restriktionen, die über Ländergrenzen hinweg sehr ähnlich ausfallen. Unter bestimmten Umständen können diese innerbetrieblichen Restriktionen die Voraussetzungen für eine Weiterbildung von gering qualifizierten Arbeitnehmern schaffen, was sich positiv auf deren Löhne und Beschäftigungschancen auswirkt." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Gerlach, Knut & Gesine Stephan (1999): Betriebsinterne Arbeitsmärkte und die qualifikatorische Lohn- und Beschäftigungsstruktur. Zum Stand der Diskussion. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Jg. 219, H. 1/2, S. 32-48.