Beruf und berufliche Verweisbarkeit
Beschreibung
"Mit 'Beruf' ist eine breit gefächerte Thematik benannt, die zu wesentlichen Teilen seit langem auch von der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung bearbeitet wird. Auf Grund eines aus der Praxis aktuell gestellten Problems zur 'beruflichen Verweisbarkeit' wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit aus dem Fundus der Berufsforschung Beiträge zur Lösung eines derartigen Problems erbracht werden können. Entsprechend der Auffassung der Autoren, daß 'berufliche Verweisbarkeit' letztlich nicht nur ein sozialrechtliches Anliegen darstellt, sondern im Kern des Problems darüber hinaus grundlegende Untersuchungsfelder der Berufsforschung tangiert, wurden diese auf die Gewinnung bzw. Ableitung anliegenspezifischer Aussagen hin durchforstet. Hierzu wurden vornehmlich diejenigen Arbeiten gesichert, die den Themenbereich berufliche 'Substitution', berufliche 'Mobilität' und berufliche 'Flexibilität' zuzuordnen sind. Als wesentliche Schlußfolgerung aus dieser 'Inventur' egibt sich, daß die eingesetzten Methoden und die gewonnenen Ergebnisse nicht spezifisch genug sind, um, im Sinne einer Mindestvoraussetzung, Vergleiche von Berufen oder von Berufstätigkeiten mit hinreichender Genauigkeit vornehmen zu können. Daher erfolgt eine Orientierung im Nahstellenbereich zu Nachbardisziplinen mit dem Resultat, daß insbesondere seitens der Arbeitswissenschaft bzw. der Arbeitspsychologie eine relativ geschlossene und gesicherte Analyse- und Bewertungsmethodik mit hinreichender Spezifik bereitgestellt werden kann. Dabei sind die Probleme der 'wissenschafltichen Andockung' der einen Nachbardisziplin an die andere sowie der sinnvolle 'interdisziplinäre' Umgang mit dem Dilemma zwischen wünschenswerter Analysebreite und notwendiger Analysetiefe zukünftig noch eingehender zu diskutieren." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Blaschke, Dieter & Hans-Eberhard Plath (1994): Beruf und berufliche Verweisbarkeit. Kritische Reflexionen zu einer Herausforderung an die Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 27, H. 4, S. 300-322.