Erwartungen an das Studium von Studienanfängern der Humanmedizin
Beschreibung
"Das Laboratorium für Studentenforschung der Universität Leipzig und das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulplanung und Hochschulforschung haben ein gemeinsames Projekt in Angriff genommen, das als Ziel die Analyse des Studienverhaltens und des Zustandekommens sowie der Bewältigung von Studienproblemen bei Studierenden in den Studienrichtungen Betriebswirtschaftslehre, Germanistik, Physik und Medizin verfolgt. Die Untersuchung wird an den Universtitäten Regensburg und Leipzig durchgeführt und ist als qualitative Längsschnittuntersuchung angelegt. Als Erhebungsinstrumentarium dienen Gruppendiskussionen, Kurzfragebogen, Wochenprotokolle und problemzentrierte Interviews. Grundlage für eine erste Auswertung bei Medizinstudenten in Leipzig bildet die Hypothese, daß die Erfahrungen der Studierenden in der Studieneingangsphase das Studienverhalten und Reaktionen auf Studienprobleme in den späteren Studiensemestern beeinflussen. Der Beitrag konzentriert sich auf die Studienerwartungen der neuimmatrikulierten Medizinstudenten und ihre Konfrontation mit der zweimonatigen Erfahrung im Studienbetrieb. Die meisten Studienanfänger der Medizin besitzen hohe Studienerwartungen und gehen von einem konstruktiven und engen Verhältnis zwischen Studenten und Lehrkräften aus. Nach ersten Studienerfahrungen beurteilen die Studierenden das Lehrkräfte-Studenten-Verhältnis kritisch. Sie befürchten weiterhin, durch die zu bewältigende Aufgabenfülle keine Möglichkeiten zu haben, um sich mit anderen Problemen zu beschäftigen. 56 % der befragten Studenten bezweifeln, die Anforderungen des Studiums zu schaffen. Nur sieben Prozent der Studierenden sind optimistisch, einen Arbeitsplatz zu erhalten." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Schmidt, Catherina (1992): Erwartungen an das Studium von Studienanfängern der Humanmedizin. In: M. Kaiser & H. Görlitz (Hrsg.) (1992): Bildung und Beruf im Umbruch. Zur Diskussion der Übergänge in die Hochschule und Beschäftigung im geeinten Deutschland (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 153.3), S. 180-184.