Beschreibung

Um die aktuellen Betriebszeiten, Formen der Entkoppelung von Betriebs- und Arbeitszeit sowie das Ausmaß und die Struktur betriebsrelevanter Arbeitszeitformen zu ermitteln, wurden Ende 1990/Anfang 1991 rund 9.600 westdeutsche Betriebe angeschrieben. 2.636 Betriebe haben den Fragebogen beantwortet und Information über rund 1 Million Beschäftigte geliefert. Die Ergebnisse zeigen, daß 1990 die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten 38,6 Stunden betrug, die durchschnittliche Betriebszeit dagegen 58,2 Stunden. Knapp ein Zehntel der Betriebe praktiziert Schichtarbeit, über die Hälfte Samstagsarbeit und etwas über ein Fünftel Sonntagsarbeit. Teilzeitarbeit kommt in zwei Dritteln aller Betriebe vor; in ihr sind rund 15 % der Beschäftigten tätig. Sie ist wesentlich durch Beschäftigungswünsche motiviert. Als zweithäufigstes Motiv nennen die Betriebe den Vertretungsbedarf: Personelle Engpässe werden durch die Einstellung von Teilzeitkräften und durch Überstundenarbeit bewältigt. Als Fazit wird festgestellt, daß trotz der Verkürzung der individuellen Arbeitszeit die Betriebszeiten in den letzten Jahren verlängert wurden. Für deren Gestaltung steht eine Vielzahl von Entkoppelungsformen zur Verfügung. (IAB)