Tätigkeit im erlernten Beruf, Betriebszugehörigkeitsdauer und Arbeitseinkommen
Beschreibung
"Schulbildung, Berufsausbildung und Berufserfahrung wirken sich im allgemeinen positiv auf das Arbeitseinkommen aus. Umstritten ist hierbei, wie formelle und informelle Ausbildung ihre Lohneffekte entfalten. In diesem Beitrag wird mit Hilfe eines betrieblichen und eines regional abgegrenzten Individualdatensatzes versucht, dieser Frage nachzugehen. Dabei wird unterschieden zwischen Personen, die in ihrem Ausbildungsberuf tätig sind, und solchen, die nicht mehr im Ausbildungsberuf arbeiten. So kann herausgearbeitet werden, ob sich eine Berufsausbildung grundsätzlich oder nur dann bezahlt macht, wenn sie der ausgeübten Tätigkeit entspricht. Ferner wird der Frage nachgegangen, wie sich die Entlohnung von ausbildungsadäquat und nicht ausbildungsadäquat eingesetzten Beschäftigten mit zunehmender Betriebszugehörigkeitsdauer entwickelt. Während sich für die nicht ausbildungsadäquat Beschäftigten ein mit der Dauer der Beschäftigung im Betrieb steigendes Lohnprofil zeigt, ist dies für im Ausbildungsberuf verbleibende nicht der Fall. Allerdings starten ausbildungsadäquat Tätige ihre Beschäftigung im Betrieb mit einem höheren Einkommen. Die Frage, ob sich ein ausbildungsadäquater Einsatz im Betrieb grundsätzlich bezahlt macht, läßt sich mit den vorliegenden Datensätzen nicht eindeutig klären, denn ein ceteris paribus das Einkommen erhöhender Einfluß einer Tätigkeit im erlernten Beruf ist nicht festzustellen. Dies kann allerdings auch darauf zurückzuführen sein, daß "Aufsteiger" (z.B. ein gelernter Maschinenschlosser, der als technischer Angestellter mit Kontrollaufgaben tätig ist) in unserem Sinne nicht in ihrem Ausbildungsberuf beschäftigt sind." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Lorenz, Wilhelm & Joachim Wagner (1989): Tätigkeit im erlernten Beruf, Betriebszugehörigkeitsdauer und Arbeitseinkommen. Eine ökonometrische Untersuchung mit Individualdaten für das Bundesland Bremen und ein metallverarbeitendes Unternehmen in Hessen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 22, H. 4, S. 568-575.