Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Wohngeld im Kampf gegen Verarmung und Abstieg bei Arbeitslosigkeit
Beschreibung
"In der Untersuchung soll geprüft werden, inwieweit Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Wohngeld als Sicherung vor Armut oder Abstieg in die Verarmung dienen können. Der dabei verwendete mikrosimulative Ansatz basiert auf dem Grundgedanken, daß erst im Zuge der Arbeitslosigkeit ein Abstieg und eventuell eine Verarmung entsteht und daß infolgedessen die Auffangwirkung von Arbeitslosengeld, -hilfe und Wohngeld durch eine Simulation von Arbeitslosigkeit auf der Ebene von einzelnen Familien untersucht werden kann. Generell läßt sich festhalten, daß Arbeitslosenhilfe weit weniger gegen Verarmung und Abstieg bei Arbeitslosigkeit schützt als Arbeitslosengeld. Eine nochmals schlechtere Auffangwirkung hat allerdings im allgemeinen das Wohngeld. Trotzdem kommt sogar dem Wohngeld - alleine wie auch in Kombination mit Arbeitslosenunterstützung - eine gewisse Auffangwirkung zu. Handelt es sich beim Arbeitslosen nur um einen Zweitverdiener in der Familie, bildet das Wohngeld sogar einen ähnlich großen Schutz wie die Arbeitslosenhilfe. Die Auffangwirkung der untersuchten Sozialeistungen bei Arbeitslosigkeit ist vor allem in den Einpersonenhaushalten besonders groß; Sozialbezüge stellen hier häufig die einzige Einkommenskompensation dar. Eine überdurchschnittliche Auffangwirkung kommt der Arbeitslosenunterstützung vor allem auch in den jüngeren Altersgruppen bis etwa 35 Jahren zu. Bei Frauen - soweit sie die Hauptverdiener der Familie sind - stellt sich erstaunlicherweise die Situation nur unwesentlich schlechter dar als bei Männern." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Klein, Thomas (1987): Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Wohngeld im Kampf gegen Verarmung und Abstieg bei Arbeitslosigkeit. Ergebnisse einer mikroanalytischen Untersuchung zur Auffangwirkung einkommensabhängiger Sozialleistungen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 20, H. 3, S. 351-367.