Ausländische Jugendliche. Teil 1: In der Berufsentscheidung
Beschreibung
"Aus der IAB-Längsschnittuntersuchung "Jugendliche beim Übergang vom Bildungs- in das Beschäftigungssystem" (Projekt 3-213) - bei der auch ausländische Jugendliche befragt wurden geht hervor, daß sich bezüglich der Ausbildungswünsche zwischen deutschen und ausländischen Jugendlichen kaum Unterschiede ergeben: Von den Schülern in der 9. Klasse, die am Ende des Schuljahres 1976/77 die Schule verlassen wollten, planten sowohl 70% der deutschen als auch 70% der ausländischen Jugendlichen eine betriebliche Berufsausbildung. Dagegen ist bei der Realisierung dieser Ausbildungswünsche ein deutlicher Untersc hied zwischen beiden Gruppen festzustellen: Während 51% der deutschen Hauptschulabsolventen einen Ausbildungsvertrag für eine betriebliche Berufsausbildung abgeschlossen haben, waren es von den ausländischen Hauptschulabsolventen lediglich 36%.<br> Es mußte also ein wesentlich höherer Anteil ausländischer Jugendlicher auf Ersatzlösungen, wie die berufliche Grundbildung (z.B. BGJ) oder die Erwerbstätigkeit ohne Berufsausbildung bzw. dem Verbleib im elterlichen Haushalt ausweichen, als deutsche Jugendliche. Zusätzlich ist zu berüc ksichtigen, daß es sich bei den befragten Ausländerkindern um eine positive Auswahl handelt, da sie nur jene 40% ausländischer Jugendlicher repräsentieren, die wenigstens einen Hauptschulabschluß erreichen. Der ... dargestellte Vergleich der Situation ausländischer Jugendlicher in der berufsentscheidung mit den entsprechenden Gegebenheiten bei deutschen Hauptschulabsolventen ist somit nur für jene ausländischen Jgendlichen repräsentativ, die die neunte Klasse einer Hauptschule absolvierten."
Zitationshinweis
Kraft, Hermine (1980): Ausländische Jugendliche. Teil 1: In der Berufsentscheidung. In: Materialien aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 11, H. 7, S. 1-8.