Zur Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation ausländischer Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland - gegenwärtige Lage und künftige Perspektiven
Beschreibung
"Die Integration der Ausländerjugendlichen im Bildungsbereich ist bislang noch nicht zufriedenstellend gelungen. Im Bereich der allgemeinbildenden Schulen liegt die Schulbesuchsquote zwar mittlerweile bei durchschnittlich 84%, im Bereich der Grundschule sogar bei nahezu 100%, doch ist die schulische Integration durch die hohe regionale Konzentration der Ausländer sowie deren Konzentration auf die Hauptschule, die von 75% der ausländischen Schüler im Sekundarbereich 1 besucht wird, erheblich erschwert. Im Bereich der beruflichen Bildung sind Ausländer stark unterrepräsentiert. Nur rund die Hälfte der berufsschulpflichtigen Ausländer besucht die Berufsschule. Von allen 15 bis unter 19jährigen Ausländer erhalten - 16% eine Ausbildung im dualen System, - 5% besuchen weiterführende berufliche Vollzeitschulen - 22% sind Teilzeitberufsschüler ohne Ausbildungsvertrag oder besuchen ein Berufsgrundbildungsjahr und - 57% (92.000) erhalten überhaupt keine berufliche Qualifi zierung. Der Anteil der Ausländer an allen Jugendlichen ohne Ausbildungsvertrag in der Bundesrepublik beträgt derzeit 37%. Er wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen, wenn geburtenstarke Ausländerjahrgänge ins ausbildungs- und erwerbsfähige Alter kommen. Die Zahl der ausländischen Schulabgänger wird bis 1991 auf mindestens 80.000 pro Jahr ansteigen, das entspricht einem Anteil von 25% aller Schulabgänger mit Beendigung der Vollzeitschulpflicht. Von allen Ausländern zwischen 15 und 20 Jahren standen 1978 rund 75.000 weder in einem Arbeits- noch in einem Ausbildungsverhältnis, das entspricht einem Drittel dieser Altersgruppe."
Zitationshinweis
Schober, Karen (1981): Zur Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation ausländischer Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland - gegenwärtige Lage und künftige Perspektiven. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 14, H. 1, S. 11-21.