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Publikation

Berufstätigkeit und Beschäftigungssituation von Pädagogen

Beschreibung

Die Studie berichtet über "eine pragmatische Bestandsaufnahme wesentlicher Dimensionen der Berufstätigkeit von Absolventen universitärer Pädagogikstudien mit empirischen Methoden" in Österreich. Ergebnisse: "85% aller österreichischen Absolventen von universitären Pädagogikstudien der Jahre 1966-77 wurden mittels standardisierter Fragebögen hinsichtlich Aspekten ihrer Berufstätigkeit interviewt". Die Absolventen- bzw. Studentenschaft des Faches Pädagogik teilt sich in zwei Untergruppen: in eine vorderhand kleinere, die sich aus jüngeren Abgängern von Allgemeinbildenden Höheren Schulen zusammensetzt, und eine größere, die aus etwas älteren Personen besteht, die schon vor Studienbeginn einen pädagogischen Beruf (zumindest als Pflichtschullehrer) ausübten und diesen auch während ihrer Studienzeit als ganztägige Erwerbstätigkeit weiterführen. Der Großteil der Absolventen findet im öffentlichen Dienst in den Aufgabengebieten "Lehrerbildung", "Hochschule" und "Schuldienst" Beschäftigung; letzteres stellt kein genaues Berufsfeld für Pädagogen dar, weil das pädagogische Doktorat allein nicht zur Berufsausübung berechtigt und die Befragten überdies mit dieser Tätigkeit häufig unzufrieden sind. Weiters bietet eine Anzahl "neuer Berufsbereiche" - wie sozial-, heil-, sonder- und erwachsenenpädagogische Einrichtungen sowie außeruniversitäre Bildungsforschung und Betriebliche Ausbildung/Berufspädagogik -, die erst in jüngerer Zeit an Interesse gewannen und einen niedrigeren Professionalisierungsgrad, nicht aber ungünstige Anstellungserfordernisse aufweisen, jeweils weniger Pädagogen Beschäftigung. Im Gegensatz zu den "großen, eingeführten Berufsbereichen" Lehrerbildung und Hochschule scheinen diese - nach Ansicht der Befragten hinsichtlich der zu erwartenden Berufschancen sowie aufgrund ausländischer Erfahrungen und Hypothesen über den Entwicklungsprozeß zu angewandten Sozialwissenschaften - ausbaufähig für die pädagogische Berufsausübung, wobei allerdings mit der Konkurrenz anderer sozialwissenschaftlicher Ausbildungen zu rechnen und die spezifische Brauchbarkeit der pädagogischen Qualifikation erst nachzuweisen ist. Verschiedene Berufsbereiche stellen des weiteren recht unterschiedliche Kenntnisanforderungen an die Absolventen, was in einem berufsvorbildenden Studiengang besonders berücksichtigt werden sollte. Hinsichtlich der Beschäftigungslage konnten kaum bedeutende Berufsfindungsprobleme, kaum manifeste Arbeitslosigkeit, aber auch keine "verdeckte" Arbeitslosigkeit in Form von fachfremden Tätigkeiten, von Weiterstudium trotz Ausbildungsabschluß, von Teilzeitbeschäftigung usw. festgestellt werden; problematisch ist allerdings die Zahl von "unterwertigen Positionen", für die eigentlich - unter Außerachtlassung von Bildung als Eigenwert - kein Hochschulabschluß notwendig gewesen wäre (rund ein Fünftel aller Befragten), sowie die Tatsache, daß bei zwei Drittel aller Anstellungen weitere Zusatzqualifikationen über das Doktorat in Pädagogik hinaus gefordert wurden." ... "Die Berufsfindung geht bei Pädagogen häufig über informelle Wege, da die Qualifikation "Pädagoge" am Arbeitsmarkt noch weitgehend unbekannt ist. Die Arbeit schließt mit einigen Vorschlägen zur Studiengestaltung und Berufsfelderschließung."

Zitationshinweis

Altrichter, Herbert (1979): Berufstätigkeit und Beschäftigungssituation von Pädagogen. Eine exemplarische Analyse eines akademischen Berufsfeldes. (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 37), Nürnberg, 278 S., Anhang.