Not so standard anymore?
Beschreibung
"Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den Wandel des deutschen Arbeitsmarktes seit Mitte der 90er Jahre, wobei der Fokus auf der Entwicklung der Arbeitsmarktsegmentierung oder der 'Dualisierung' der Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland liegt. Während die Dualisierung des deutschen Arbeitsmarktes teilweise auf Arbeitsmarktreformen, die vor allem verschiedene Arten von atypischer Beschäftigung und die Verbreitung von Niedriglohn fördern, zurückgeführt werden kann, spielen ebenso strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft sowie strategische Entscheidungen von Arbeitgeber und Tarifpartner eine entschiedene Rolle. Unser Hauptargument ist, dass die Liberalisierung atypischer Arbeitsverträge die gesamte Arbeitsmarkintegration und das Beschäftigungswachstum in Deutschland gefördert hat und dass zumindestens einige Formen atypischer Beschäftigung ein Sprungbrett in unbefristete Normalarbeitsverträge darstellen. Atypische Arbeitsverträge müssen nicht zwingend die vorherrschende Stellung von Normalarbeitsverhältnissen und die Arbeitsplatzqualität im primären Arbeitsmarkt untergraben, sondern sie stellen eine zusätzliche Art von Beschäftigung in Branchen und Berufen dar, die auf mehr Flexibilität ausgerichtet sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Eichhorst, Werner & Verena Tobsch (2015): Not so standard anymore? Employment duality in Germany. In: Journal for labour market research, Jg. 48, H. 2, S. 81-95. DOI:10.1007/s12651-015-0176-7