Political parties and higher education spending
Beschreibung
Die Ausstattung eines Landes mit Humankapital ist eine wichtige Quelle wirtschaftlichen Wohlstands. Dennoch unterscheiden sich Bildungssysteme und öffentliche Ausgaben für (Hochschul)Bildung zwischen den Industriestaaten. Traditionelle Ansätze der vergleichenden politischen Ökonomie erklären Bildungsausgaben aus einer Perspektive, in der linke Parteien Investitionen in Humankapital favorisieren. Im Gegensatz dazu postulieren neuere Ansätze - im Hinblick auf die öffentliche Finanzierung von Hochschulbildung in stratifizierten Bildungssystemen - dass die Grundannahmen der Parteiendifferenzhypothese eigentlich zu einer entgegengesetzten Hypothese führen sollten: In derartigen Systemen gibt es ein Muster der Umverteilung, in dem rechtsgerichtete Parteien für eine Erhöhung der Hochschulausgaben eintreten, um den Interessen ihres Wählerklientels nachzukommen. Der Artikel prüft beide Hypothesen am Beispiel des dezentralen Bildungssystems Deutschlands. Umfassende empirische Analysen belegen klar die zweite Hypothese für die 16 Bundesländer zwischen 1992 und 2003. Die Ergebnisse implizieren, dass die parteiliche Zusammensetzung der Regierung und Präferenzen für Umverteilung weiterhin eine Rolle spielen. (IAB)
Zitationshinweis
Rauh, Christian, Antje Kirchner & Roland Kappe (2011): Political parties and higher education spending. Who favours redistribution? In: West European Politics, Jg. 34, H. 6, S. 1185-1206. DOI:10.1080/01402382.2011.616659