Occupational and regional mobility as substitutes
Beschreibung
"Arbeitsplatzmobilität bietet Arbeitnehmern die Möglichkeit höhere Löhne zu erzielen, doch die Höhe der Lohnzuwächse variiert erheblich. Wir argumentieren, dass Teile dieser Ungleichheit aus einem Trade-Off zwischen beruflicher und regionaler Mobilität resultieren. Beide Mobilitätsarten stellen alternative Strategien dar, um die Arbeitsmarktposition zu verbessern. Sie sind aber an spezifische Restriktionen gebunden. Hohe Kosten für regionale Mobilität können deshalb zu beruflicher Mobilität führen, auch wenn die Abschreibung von beruflichem Humankapital niedrigere Lohnanstiege hervorruft. Wir greifen auf verknüpfte retrospektive Lebensverlaufsdaten für Deutschland zurück (ALWA-ADIAB) und benutzen Competing-Risk Regressionen um zu zeigen, dass Restriktionen für eine Mobilitätsart dazu führen, dass Individuen eher die andere Mobilitätsform wählen. Mithilfe von Fixed-Effects-Regressionen zeigen wir, dass berufliche Mobilität - verglichen mit regionaler Mobilität - zu niedrigeren Lohnanstiegen führt. Aus den Ergebnissen schlussfolgern wir, dass der Trade-Off zwischen beruflicher und regionaler Mobilität Teile der ungleichen Lohnerträge durch Arbeitsplatzmobilität erklärt und zur Lohnungleichheit beiträgt. Wir erwarten, dass diese Mechanismen zukünftig weiter an Relevanz gewinnen, da technologischer und institutioneller Wandel berufliche Anforderungen verändert und somit Mobilitätsanreize setzt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Reichelt, Malte & Martin Abraham (2015): Occupational and regional mobility as substitutes. A new approach to understanding job changes and wage inequality. (IAB-Discussion Paper 14/2015), Nürnberg, 27 S.