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Publikation

Selektivität von Ein-Euro-Job-Ankündigungen

Beschreibung

"Ein-Euro-Jobs verfolgen vielfältige Zielsetzungen. Zum einen sollen sie arbeitsmarktfernen Leistungsbeziehern helfen, mittelfristig wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Zum anderen können sie eingesetzt werden, um die Arbeitsbereitschaft von ALG-II-Beziehern zu überprüfen. Der vorliegende Beitrag hat mit Daten des Panels 'Arbeitsmarkt und soziale Sicherung' (PASS) und Logit-Modellen für den Zeitraum zwischen 2009 bis 2012 untersucht, welche Faktoren die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, dass ALG-II-Beziehern ein Ein-Euro-Job zur Teilnahme vorgeschlagen wird. Für eine Teilstichprobe wurde anschließend untersucht, welche Faktoren eine tatsächliche Teilnahme an dem angekündigten Ein-Euro-Job begünstigen oder hemmen. Wir stellen eine gewisse Konzentration von Ein-Euro-Job- Ankündigungen auf arbeitsmarktferne Personen insofern fest, als dass bei Männern ein fehlender Schulabschluss und eine unzureichende Berufsausbildung sowie bei Frauen und Männern eine längere Zeit seit der letzten nicht-geringfügigen Beschäftigung mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einhergehen, eine Ankündigung zu erhalten. Ferner konzentrieren sich Ein-Euro-Job-Ankündigungen tendenziell auf Personen, die ohnehin in der Aufmerksamkeit des Jobcenters stehen.<br> Knapp zwei Drittel der Personen nehmen innerhalb von drei Monaten an einem angekündigten Ein-Euro-Job tatsächlich teil. Für die Nicht-Teilnahme an einem angekündigten Ein-Euro-Job spielen Restriktionen wie der Gesundheitszustand und Pflegetätigkeiten eine gewichtige Rolle. Hinweise auf starke Ankündigungseffekte oder Abgänge aus dem Leistungsbezug als Grund für eine Nicht-Teilnahme können wir hingegen nicht finden." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Hohmeyer, Katrin & Joachim Wolff (2015): Selektivität von Ein-Euro-Job-Ankündigungen. (IAB-Forschungsbericht 02/2015), Nürnberg, 36 S.

Bezugsmöglichkeiten

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