Konsummuster und Konsumarmut von SGB-II-Leistungsempfängern
Beschreibung
"Trotz der hohen Bedeutung der Analyse von Konsumausgaben für die Festlegung der SGB-II-Regelsätze liegen bisher kaum Forschungsergebnisse über den Konsum der Leistungsempfänger selbst vor. Um diese Forschungslücke zu schließen, analysieren wir den Umfang und die Struktur der Konsumausgaben von SGB-II-Leistungsempfängern sowie ihr Risiko, konsumarm zu sein. Dabei zeigt sich, dass insbesondere Leistungsempfänger ohne zusätzliche Erwerbstätigkeit ihren Konsum einschränken müssen. Dies schlägt sich sowohl in geringeren privaten Konsumausgaben nieder, als auch im erhöhten Risiko, konsumarm zu sein. Ein Vorteil der Verwendung von Konsumdaten ist, dass sich mit ihrer Hilfe auch feststellen lässt, in welchen Bereichen materielle Restriktionen besonders stark sind. Dabei sehen wir, dass die Einschränkungen bei sehr grundlegenden Dingen wie Lebensmitteln, Kleidung oder Wohnung vergleichsweise moderat ausfallen. Dafür sind sie im Bereich der sozialen und kulturellen Teilhabe umso deutlicher. Dies liegt offenbar daran, dass die Leistungsempfänger ihre knappen Ressourcen zu Lasten ihrer Ausgaben in anderen Lebensbereichen auf ihre grundlegenden Bedarfe konzentrieren" (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Christoph, Bernhard, Johannes Pauser & Jürgen Wiemers (2014): Konsummuster und Konsumarmut von SGB-II-Leistungsempfängern. Eine Untersuchung auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. In: Schmollers Jahrbuch, Jg. 134, H. 4, S. 415-450. DOI:10.3790/schm.134.4.415
Weitere Informationen
frühere (möglw. abweichende) Version erschienen als: IAB-Discussion Paper , 09/2014