Zwischen "Hartz IV" und geförderter Beschäftigung
Beschreibung
Der Beitrag geht der Frage nach, inwiefern sich die institutionelle Neupositionierung von Hilfebedürftigen und die daran anschließende Praxis auf deren Teilhabe- oder Ausgrenzungserleben auswirken. "Um die These der (Neu-)Positionierung zu plausibilisieren, werden zunächst Systematik und Logik der Reform der Grundsicherung skizziert (1). Vor diesem Hintergrund befasst sich der anschließende Abschnitt mit den daraus resultierenden Teilhaberestriktionen und möglichen Exklusionsrisiken von Langzeitarbeitslosen, denen mit dem 2007 eingeführten Beschäftigungszuschuss (§ 16e SGB II) begegnet werden sollte (2). Der dritte Abschnitt präsentiert sodann empirische Ergebnisse einer qualitativen Studie zu Teilhabechancen und -defiziten, die mit verschiedenen Formen des 'Förderns und Forderns' einhergehen. Diese werfen die Frage nach einer adäquaten Ausgestaltung gleichermaßen reziprozitärer wie teilhabesichernder Sozial- und Arbeitsmarktpolitik auf. Eine der Hauptbedingungen hierfür ist eine Ausgestaltung, welche Stigmatisierungsprozessen, vor allem auch auf der Ebene des subjektiv erlebten Status von Leistungsbeziehern, vorbeugt (3). Dafür, so das Fazit, bedürfte es einer konzeptuellen Ausrichtung, die weniger einer Philosophie des Misstrauens folgt, sondern den Leistungsempfängern mehr 'moralischen Kredit' einräumt und Maßnahmen entsprechend ausrichtet (4)." (IAB2)
Zitationshinweis
Hirseland, Andreas & Philipp Ramos Lobato (2012): Zwischen "Hartz IV" und geförderter Beschäftigung. Positionierung und Teilhabeerleben im reformierten Sozialstaat. In: M. Bereswill, C. Figlestahler, L. Y. Haller, M. Perels & F. Zahradnik (Hrsg.) (2012): Wechselverhältnisse im Wohlfahrtstaat : Dynamiken gesellschaftlicher Justierungsprozesse, S. 273-291.