Betriebsspezifische Formen der Mitarbeitervertretung - welche Betriebe, welche personalpolitischen Wirkungen?
Beschreibung
"Der Beitrag widmet sich den Vertretungsinstitutionen jenseits des Betriebsverfassungsgesetzes. Auf Grundlage des IAB-Betriebspanels wird zunächst die Verbreitung und Entwicklung solcher alternativer Vertretungsorgane beschrieben, bevor deren Schicksal auf einzelbetrieblicher Ebene nachgegangen wird. Wesentliches Ergebnis ist die im Vergleich zum Betriebsrat sehr geringe Stabilität dieser Gremien. In multivariaten Analysen werden betriebliche Charakteristika identifiziert, die die Gründung einer betriebsspezifischen Mitarbeitervertretung wahrscheinlicher machen. Die entsprechenden Betriebe zeichnen sich v. a. durch eine humankapitalorientierte Personalpolitik aus, die auf Weiterbildung und stabile Beschäftigungsverhältnisse setzt. Unter Einsatz sog. Matching-Verfahren werden abschließend die personalpolitischen Wirkungen neu gegründeter betriebsspezifischer Mitarbeitervertretungen untersucht. Insgesamt zeigen sich kaum Unterschiede zwischen Betrieben, in denen solche Gremien entstanden sind und der Vergleichsgruppe. Dies stützt eine Interpretation, die diese Einrichtungen eher als Ausdruck einer 'aufgeklärten' personalpolitischen Strategie denn als funktionales Äquivalent zu einem Betriebsrat begreift." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Ellguth, Peter (2009): Betriebsspezifische Formen der Mitarbeitervertretung - welche Betriebe, welche personalpolitischen Wirkungen? In: Industrielle Beziehungen, Jg. 16, H. 2, S. 109-135.