Erwerbsbeteiligung von Frauen: Mit halben Zeiten im Spiel
Beschreibung
"Die Beschäftigung von Frauen hat kontinuierlich zugenommen und sich auf den ersten Blick jener der Männer angenähert. Zählt man allein die Köpfe, entsteht allerdings ein unvollkommenes Bild der Teilhabe von Frauen und Männern an der Erwerbsarbeit. Tieferen Einblick in die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern liefern Informationen über das Arbeitsvolumen, dem Produkt aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit. Daran gemessen partizipieren Frauen deutlich weniger als Männer. Der Grund hierfür ist im hohen und stark gestiegenen Anteil von Frauen in Teilzeit zu sehen. Dies wird mit Nachteilen beim Einkommen, bei der Karriere und bei der sozialen Sicherung erkauft. Teilzeitarbeit entspricht zwar vordergründig den Wünschen von Frauen. Dies aber oft nur, weil sie wegen ungünstiger Rahmenbedingungen keine bessere Alternative haben, berufliche und familiäre Interessen unter einen Hut zu bringen. Damit sich Erwerbs- und Familienarbeit gleichmäßiger zwischen den Partnern aufteilt, muss sich das traditionelle Familienbild grundsätzlich wandeln. Voraussetzung dafür, und damit für mehr Chancengleichheit, sind auch eine Ausweitung des Angebots an Kinderbetreuungsmöglichkeiten - für Kleinkinder ebenso wie für Kinder während der ersten Schuljahre - sowie familiengerechte Arbeitsplätze." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Wanger, Susanne (2009): Erwerbsbeteiligung von Frauen: Mit halben Zeiten im Spiel. In: IAB-Forum H. 1, S. 10-17. DOI:10.3278/IFO0901W010