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Publikation

Praktika und betriebliche Personalpolitik

Beschreibung

"Praktika werden von jungen Berufsanfängern oder Studierenden als notwendige Brücke in knappe Erwerbsarbeit verstanden. Insgesamt gab es im Jahr 2006 nach Angaben des IAB-Betriebspanels in Deutschland ca. 600 Tausend Praktikanten in etwa 300 Tausend Betrieben. Praktikanten sind vor allem in Kleinst- und Kleinbetrieben und in den Branchen Handel/Reparatur, Gesundheit/Sozialwesen und den unternehmensnahen Dienstleistungen tätig.<br> Zur Analyse des betrieblichen Einsatzes von Praktikanten werden auf der theoretischen Grundlage der 'political personnel economy' von Nienhüser Beschäftigungsstrategien herausgearbeitet und im Hinblick auf die Funktion von Praktikanten dargelegt und damit der Einsatz dieser Beschäftigungsverhältnisse im Betrieb erklärt. Aus dieser Perspektive werden idealtypisch fünf Bezugsprobleme betrieblicher Beschäftigungsstrategien unterschieden: das Verfügbarkeitsproblem, das Transformationsproblem, das Diskontinuitätsproblem, das Machtsicherungsproblem und - als Querschnittsaufgabe - das Kostenproblem.<br> Im Ergebnis der empirischen Analyse auf Basis des IAB-Betriebspanels finden sich deutliche Hinweise darauf, dass Praktika im Sinne des Verfügbarkeitsproblems als funktionales Äquivalent zu Ausbildungsverträgen auf Akademikerarbeitsmärkten betrachtet werden können. Es bestätigt sich auch der vermutete Zusammenhang zwischen der regionalen Arbeitslosigkeit und dem Einsatz von Praktikanten. Schließlich arbeiten Praktikanten vor allem in Betrieben, die kein Problem mit der Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter haben." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Hohendanner, Christian & Florian Janik (2008): Praktika und betriebliche Personalpolitik. Verbreitung und Nutzungsintensität von Praktika in deutschen Betrieben. In: Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung, Jg. 41, H. 4, S. 471-487.

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