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Publikation

Arbeitsmarkt Westpfalz

Beschreibung

Die Studie untersucht die Bedeutung der Branchenstruktur für die wirtschaftliche Entwicklung der Westpfalz (Arbeitsagenturen Kaiserslautern und Pirmasens), die heute eine der strukturschwachen Regionen in den alten Bundesländern ist. Die wirtschaftliche Entwicklung der Westpfalz wird durch eine langfristige Strukturkrise geprägt, die sich unter anderem in dauerhaft hohen Arbeitslosenquoten, stagnierenden bzw. rückläufigen Beschäftigtenzahlen, geringem Wirtschaftswachstum sowie einer zunehmend alternden und stark schrumpfenden Bevölkerung niederschlägt. Aus theoretischer Perspektive lassen sich regional unterschiedliche Arbeitsmarktsituationen unter anderem aus dem Zusammenspiel von Produktivitätsentwicklung und Güternachfrage einzelner Branchen erklären. Positive Entwicklungen lassen sich entsprechend der Theorie in jungen Branchen wie der Datenverarbeitung erwarten und tatsächlich beobachten. Jedoch reichten diese positiven Entwicklungen nicht aus, die Verluste in den alten Branchen zu kompensieren, so dass der Branchenmix im Agenturbezirk Kaiserslautern mit ursächlich für den Beschäftigungsabbau war und auch mittelfristig eine unterdurchschnittliche Arbeitsmarktentwicklung erwarten lässt. Die Region Pirmasens gehörte zu den wichtigsten Standorten der deutschen Schuhindustrie. Da sich hier eine auf diese Branche ausgerichtete industrielle Monostruktur herausgebildet hatte, war diese Region besonders stark von der in den 1960er Jahren einsetzenden Strukturkrise dieser industriellen Leitbranche betroffen. Die Folge war eine langfristige Deindustrialisierung, die von massiven Arbeitsplatzverlusten begleitet wurde. In den heutigen Schuhfirmen sind vorwiegend Organisations-, Management-, Entwicklungs- und Distributionsaufgaben verblieben. Pirmasens hat sich von einem Produktions- zu einem Dienstleistungsstandort mit einer fragmentierten Wertschöpfungskette entwickelt, in der wichtige Zuliefer- und Produktionsfunktionen aus der Schuhbranche fehlen. Diese Jobverluste konnten nur teilweise durch Zuwächse im tertiären Sektor aufgefangen werden, vor allem in einfachen Dienstleistungsbranchen. Heute ist der Maschinenbau das wichtigste industrielle Standbein der Region Pirmasens, obwohl auch hier in den letzten Jahren ein umfassender Stellenabbau stattfand. Dieser unvorteilhafte Branchenmix des Agenturbezirks Pirmasens lässt auch mittelfristig - wie im Agenturbezirk Kaiserslautern - einen weiteren Beschäftigungsrückgang erwarten. (IAB2)

Zitationshinweis

Ludewig, Oliver, Anne Otto & Jochen Stabler (2007): Arbeitsmarkt Westpfalz. Sektoraler Strukturwandel in den Agenturbezirken Kaiserslautern und Pirmasens. (IAB regional. Berichte und Analysen. IAB Rheinland-Pfalz-Saarland 01/2007), Nürnberg, 61 S.

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