Berufsforschung
Beschreibung
"Im Jahre 1967 nahm das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) seine Arbeit auf. Während der Neuausrichtung des Instituts in den Jahren 2003 und 2004 wurde in einer internen Diskussion die Berufsforschung kritisch hinterfragt - eine gute Gelegenheit, Ansätze, Ziele, Ertrag und Defizite der etwa 35 Jahre Berufsforschung im IAB zusammenzutragen und kritisch zu kommentieren. Die Analyse beginnt mit einer Chronologie (Kapitel 2), in der anhand der mittelfristigen Forschungsprogramme und der regelmäßigen Arbeitsberichte die wesentlichen Projekte und ihre Ergebnisse kommentiert werden. Hier wird die Vielfalt der Arbeiten deutlich, gleichzeitig auch die grundlegenden Basisarbeiten, die in dieser Zeit für die Berufsforschung von besonderer Bedeutung waren. Im Hauptteil des Buches werden die Schwerpunkte der Berufsforschung im IAB (Kapitel 3) behandelt. Ausgehend von der Aufgabenteilung zwischen Berufskunde und Berufsforschung werden die Grundbegriffe und Theorien der Berufsforschung analysiert wie auch ihre Einbindung in die verwandten Gebiete innerhalb des IAB. Wesentlich sind auch die Arbeiten zu Berufsnomenklatur und Berufssystematik, die im IAB wegen des profunden Datenzugangs von besonderer Bedeutung waren und sind. Auch werden die dabei aufscheinenden Unschärfen beachtet, die von der quantitativen Berufsforschung nicht immer adäquat berücksichtigt worden sind. Auf Berufswandel und Berufsgenese wird nur kurz eingegangen. Dagegen haben Berufsprognosen und das Konzept der differenzierten Information als Prognosealternative in der IAB-Berufsforschung einen hohen Stellenwert gefunden. Die Erkenntnisse der Berufsforschung im deutschen Einigungsprozess werden kurz erläutert. Der Hauptteil wird mit einer Zusammenfassung abgeschlossen, in der die spezifische Ausrichtung der Berufsforschung im IAB fokussiert wird. Die Berufsforschung im IAB und ihre in manchen Bereichen selektive Bearbeitung von Forschungsthemen wird erst verständlich, wenn auch das Forschungsumfeld differenziert betrachtet wird (Kapitel 4). Einerseits war die Berufsforschung im IAB immer auf Kooperationen angewiesen und hat auch Dienste für die externe Berufsforschung erbracht, andererseits hat sie immer wieder versucht, insbesondere in der Theoriearbeit Unterstützung von der Hochschulforschung zu erhalten. Diese Impulse gab es, sie waren aber nicht immer so umfassend und ertragreich, wie dies für die Berufsforschung im IAB nötig gewesen wäre. Auch die internationalen Kooperationen haben nur wenig Unterstützung gebracht. Zusammenfassend lassen sich für die Berufsforschung aus der heutigen Sicht viele Erträge erkennen, aber auch die Defizite werden deutlich. Auf dieser Basis werden Empfehlungen für eine zukünftige Berufsforschung differenziert aufgezeigt (Kapitel 5)." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Dostal, Werner (2005): Berufsforschung. (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 296), Nürnberg, 213 S.