Reform der Arbeitsverwaltung: Steht man auf drei Beinen wirklich besser?
Beschreibung
"In Krisenzeiten ist guter Rat besonders teuer - und selten. Als Mittel gegen die anhaltende Arbeitsmarktmisere steht nun ein radikaler Umbau der Arbeitsverwaltung in der Diskussion. Das vorgeschlagene 'Drei-Säulen- Modell' sieht die strikte Trennung von Versicherung, Vermittlung und Fürsorge vor. Dadurch soll die Arbeitsverwaltung effizienter und effektiver gestaltet werden. Kann die Reform der Organisation einen substanziellen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit leisten? Einige Antworten darauf findet man bei unseren europäischen Nachbarn, die solche Reformen schon eingeleitet haben - allerdings erst, nachdem die Erfolge auf dem Arbeitsmarkt bereits eingetreten waren. Die Erfahrungen in Großbritannien, den Niederlanden und in Dänemark zeigen, dass es die Organisationsform nicht gibt. Letztlich geht es darum, die richtige Balance zwischen der Effizienz zentraler Vorgaben und der Effektivität dezentraler Lösungen zu finden. Durch die stärkere Nutzung von Marktmechanismen, durch den Wettbewerb auf 'Quasi-Märkten', kann die Effizienz öffentlicher Dienstleistungen zwar gesteigert werden. Solange aber die Arbeitsmarktentwicklung keine eindeutig positiven Signale zeigt, sind auch von der bestmöglichen Aktivierung keine Wunderdinge zu erwarten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Konle-Seidl, Regina (2005): Reform der Arbeitsverwaltung: Steht man auf drei Beinen wirklich besser? (IAB-Kurzbericht 15/2005), Nürnberg, 8 S.