Springe zum Inhalt

Publikation

EU-Osterweiterung

Beschreibung

Der Beitrag zieht eine Bilanz des bisherigen Prozesses der wirtschaftlichen Integration der Beitrittsländer, der sich im Wesentlichen auf die Faktoren Güter und Kapital bezog und behandelt dann die Folgen der mit der Osterweiterung der EU schrittweise verbundenen Arbeitskräftefreizügigkeit für den deutschen Arbeitsmarkt. Die Ergebnisse zweier Studien, die auf der Basis ökonometrischer Modelle versuchen, zukünftige Entwicklungen bei der Ost-West-Wanderung zu prognostizieren (EIC 2000, ifo-Institut 2001) lassen den Schluss zu, dass im Verlauf der europäischen Integration Wanderungsdruck eher abgebaut wird. Haupteinflussgrößen für die Projektion des Wanderungspotentials sind Wohlfahrts- und Einkommensunterschiede, wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsmarktsituation und -perspektiven. Makroökonomische Wanderungsdeterminanten bestimmen zwar den potentiellen Wanderungsdruck, letztlich ist Migration aber eine individuelle Entscheidung, die auch von den 'Vorteilen des Bleibens' abhängt. Erst ab dem Jahre 2011 ist von einem Wirksamwerden der Arbeitskräftefreizügigkeit auszugehen. Bis dahin werden die ökonomischen Anpassungstrends weitergehen und damit ein eventuell bestehender Wanderungsdruck tendenziell weiter abgebaut. Der Beitrag geht auch auf die besondere Rolle von Saisonarbeitnehmern in der Landwirtschaft und die spezielle Problematik von Grenzpendlern ein und kommt zu dem Schluss, dass die Größenordnungen möglicher Arbeitskräftewanderungen im Rahmen der EU-Osterweiterung 'nicht sehr umfangreich' sein werden. Entscheidend wird sein, 'zum einen bald die inländischen Potentiale besser zu nutzen, und zum anderen den Standort Deutschland attraktiver für qualifizierte ausländische Arbeitskräfte zu machen'. (IAB)

Zitationshinweis

Hönekopp, Elmar (2003): EU-Osterweiterung. Perspektiven für Arbeitsmärkte und Arbeitskräftemigration. In: DGB-Bildungswerk (Hrsg.) (2003): Erweiterung der Europäischen Union : die Zeit nutzen - für eine gemeinsame Zukunft (Schriftenreihe Migration & Arbeitswelt, 18), S. 24-27.