Minijobs, Midijobs und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in privaten Haushalten
Beschreibung
Das zentrale beschäftigungspolitische Ziel der Reform der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse durch die Einführung von Mini- und Midijobs, welche zum 01.04.2003 auf der Grundlage des Hartz-II-Gesetzes in Kraft getreten ist, ist die Aktivierung des Niedriglohnsektors. Um die Effizienz der Reformen im Hinblick auf die Beschäftigungsziele zu evaluieren, müssen diese Gesamtbeschäftigungseffekte mit den fiskalischen Kosten in Beziehung gesetzt werden. Dazu gehört die Evaluation der sog. Mitnahmeeffekte, der fiskalischen Wirkungen und der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungseffekte. Zur Evaluierung an stehen auch die Auswirkungen der Mini- und Midijob-Verhältnisse auf die Erwerbschancen und Erwerbsbiographien verschiedener Personengruppen sowie die geschlechtsspezifischen Implikationen der Neuregelungen zur geringfügigen Beschäftigung. Letztere sind auch relevant in Bezug auf die sozialversicherungsrechtlichen Absicherungen und die Arbeitsbedingungen in der Gleitzone. Der Beitrag erläutert relevante Evaluationsstudien im nationalen und internationalen Kontext und stellt eine Reihe von Evaluationsmethoden vor (Matching-Ansatz, Makroevaluation mit berechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen, Implementationsanalyse u.a.), überprüft sie im Hinblick auf ihre Umsetzbarkeit und entwickelt einen eigenen Vorschlag für ein Evaluationskonzept, das aus methodischer Sicht im Rahmen der derzeitigen Datenverfügbarkeit mit Sicherheit durchführbar ist. (IAB)
Zitationshinweis
Arntz, Melanie, Peter Jacobebbinghaus & Alexander Spermann (2004): Minijobs, Midijobs und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in privaten Haushalten. In: T. Hagen & A. Spermann (2004): Hartz-Gesetze : methodische Ansätze zu einer Evaluierung (ZEW-Wirtschaftsanalysen, 74), S. 171-189.