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Publikation

Karriereentscheidungen und -verläufe Promovierter unter besonderer Berücksichtigung der Befristung

Beschreibung

"Zielsetzung und Fragestellung der Studie In den letzten Jahren sind die Arbeitsbedingungen von Promovierenden und Promovierten im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem zunehmend in das Zentrum einer kritischen Diskussion gerückt. Der Auslöser für diese intensive hochschulpolitische Debatte war insbesondere der hohe Anteil von befristeten Arbeitsverhältnissen beim wissenschaftlichen Personal. Ein wichtiger Kritikpunkt ist, dass Arbeitsverträge an Hochschulen oft deutlich kürzer ausfallen als die vorgesehenen Qualifikationsphasen. Wissenschaftliche Karrieren weisen daher oftmals keine durchgehende Beschäftigung auf, sondern zeichnen sich bestenfalls durch eine „lückenlose Aneinanderreihung mehrerer Arbeitsverträge“ aus. Wissenschaftliche Karrieren werden somit zu „gestückelten Kontinuitäten“ . Ein zentraler Kritikpunkt an dieser Befristungspraxis ist, dass der Wissenschaftsstandort Deutschland durch die aktuelle Befristungssituation Schaden nimmt, „der wegen der jahrelangen beruflichen Unsicherheit […] im internationalen Vergleich ebenso wie im Kontrast zu anderen Branchen kein attraktiver Arbeitgeber ist“ . Befürworter:innen der aktuellen Befristungspraxis sehen hingegen die Gefahr von einer „Verstopfung“ der Karrierewege, sodass nachfolgende Generationen mit schlechteren Zukunftsaussichten bei höheren Entfristungsquoten konfrontiert wären. Außerdem wird argumentiert, dass eine hohe Befristungsquote für eine „Bestenauslese“ unerlässlich sei, um Innovationen und Fortschritt weiterhin zu gewährleisten. Im Mittelpunkt dieser Studie stehen die Karriereentscheidungen und -verläufe von Promovierten unter besonderer Berücksichtigung von befristeten Beschäftigungsverhältnissen während und nach der Promotion. Es werden die folgenden Forschungsfragen analysiert: - Welche Verläufe weisen die Karrieren von Promovierten auf?  Welche Rolle spielt die Befristung von Beschäftigungsverhältnissen für Karriereentscheidungen und -verläufe von Promovierten inner- und außerhalb des akademischen Sektors? - In welchem Verhältnis stehen potenzielles Angebot an und Nachfrage nach Wissenschaftler:innen insgesamt für die kommenden Jahre in Deutschland? - Wie lässt sich vor dem Hintergrund der empirischen Befunde dieser Studie die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen und AUFE auf dem nationalen Arbeitsmarkt einschätzen? Um die Bedeutung eines befristeten Arbeitsverhältnisses im Zuge von Karriereentscheidungen von Promovierten aufzeigen zu können, ist es zweckmäßig, die Karriereverläufe und -perspektiven im akademischen Sektor, aber auch in anderen Beschäftigungssektoren, zu analysieren." (Textauszug, IAB-Doku)

Zitationshinweis

König, Johannes, Anne Otto, Kolja Briedis & Stefanie Gäckle (2025): Karriereentscheidungen und -verläufe Promovierter unter besonderer Berücksichtigung der Befristung. Begleitstudie zum Bundesbericht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase (BuWiK) 2025. Kassel, 190 S.

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