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Projekt

PASS W16ff

Projektlaufzeit: 29.01.2020 bis 30.12.2028

Kurzbeschreibung

Um die individuellen und sozialen Folgen der Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende adäquat untersuchen zu können, müssen die Haushaltskontexte von Leistungsempfängern berücksichtigt werden. Die Strategie einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik trifft auf haushaltstypische Lebensumstände und entfaltet deshalb kontextabhängige Wirkungen. Das IAB Haushaltspanel soll eine Datengrundlage bereitstellen, die es erlaubt, auch soziale Prozesse und nicht intendierte Nebeneffekte der Arbeitsmarktreform empirisch zugänglich zu machen.
Die Fokussierung der Untersuchungsperspektive auf Kontexte und Dynamiken von Armutshaushalten erfordert ein längsschnittlich angelegtes Untersuchungsdesign. Dies gestattet nicht nur eine ereignisbezogene Untersuchung der Ein- und Austritte in den Leistungsbezug und deren Relation zu sozial- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen des SGB II. In den Blick geraten somit individuelle wie auch haushaltstypische Verfestigungen von Bedürftigkeit und mittel- bis langfristig deren mögliche Marginalisierungsfolgen, die im negativen Falle in einer intergenerationalen Reproduktion von Armutslagen enden können. Ebenfalls kenntlich werden jene in der Intention des SGB II erwünschten Pfade aus der Hilfebedürftigkeit und der (Re-)Integration ins Erwerbsleben, deren Beförderung oder (Nicht-) Beförderung durch die im SGB II vorgesehenen Maßnahmepakete im Kontext unterschiedlicher Haushaltskonstellationen. Ebenso ist die Frage nach den geschlechtsspezifischen Wirkungen und der Bedeutung von Berufs- und Erwerbsorientierungen von Frauen und Männern ohne Rückgriff auf die sozialen und ökonomischen Binnenstrukturen von Haushalten kaum hinreichend zu beantworten. Die forschungsleitenden Fragen eines IAB – Niedrigeinkommenspanels können zu folgenden Themenkomplexen gebündelt werden:

• Welche Wege führen in die Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen?
• Wie verändert sich die soziale Lage der betroffenen Personen und Haushalte?
• Wie wird Langzeitarbeitslosigkeit und Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen subjektiv/kognitiv bewältigt? Verändern sich handlungsrelevante Orientierungen der Befragten im Zeitverlauf?
• Wie gestaltet sich der Kontakt zu den Trägern der Grundsicherung? Was kennzeichnet die institutionelle Handlungspraxis zur Eingliederung der Arbeit im zeitlichen Verlauf?
• Welche Wege/Faktoren führen aus dem Hilfebezug?

Die forschungsleitenden Fragen sind in ihrer Gesamtheit nicht allein mit einer Stichprobe der SGBII-Leistungsempfängern zu beantworten. Zur Analyse von Zugangsprozessen, zur Konstruktion von Kontrollgruppen, zur Einschätzung relativer Lebenslagen werden Informationen auch über andere Bevölkerungsgruppen benötigt. Das Haushaltspanel arbeitet daher mit einer disproportional geschichteten Bevölkerungsstichprobe mit Schwerpunkt im unteren Einkommensbereich.

Ziel

Ziel des Projekts ist die Schaffung einer Längsschnitt-Datenbasis auf Personen- und Haushaltsebene für die ökonomische und soziologische SGB II-Forschung. Die zentralen Fragestellungen, die mithilfe des Panels beantwortet werden sollen, sind im Rahmen des Abstracts dargestellt.

Methoden

Quantitative Haushaltspanelbefragung
Modus: Mixed Mode-Befragung: CATI, bei Nichterreichbarkeit CAPI (1. - 3. Welle). Ab 4. Welle umgekehrt
Insgesamt werden 12.000 Haushalte in 300 Sampling Points befragt:
6.000 Haushalte: Zufallsstichprobe von Bedarfsgemeinschaften aus Prozessdaten
6.000 Haushalte: Disproportional nach Status geschichtete Zufallsstichprobe von Hausadressen aus dem Adressmaterial eines kommerziellen Anbieters (microm MOSAIC).

Leitung

29.01.2020 - 30.12.2028
29.01.2020 - 30.12.2028

Mitarbeiter

29.01.2020 - 30.12.2028
29.01.2020 - 30.12.2028
29.01.2020 - 30.12.2028
29.01.2020 - 30.12.2028
29.01.2020 - 30.12.2028
Bettina Margarete Müller
29.01.2020 - 30.12.2028
29.01.2020 - 30.12.2028
Nils-Christian Teichler
29.01.2020 - 30.12.2028
Stefanie Unger
29.01.2020 - 30.12.2028
29.01.2020 - 30.12.2028