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Projekt

Altersteilzeit - Entwicklung, Strukturen und Wirkungen

Projektlaufzeit: 01.01.2005 bis 30.06.2010

Kurzbeschreibung

Das Altersteilzeitgesetz (Gesetz zur Förderung eines gleitenden Übergangs in den Ruhestand) von 1996 soll älteren Arbeitnehmern einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand ermöglichen. Duch einen allmählichen Ausstieg aus dem Erwerbsleben soll eine Beschäftigungsbrücke zwischen jung und alt gebaut werden. Altersteilzeit ist in vielfältigen Formen Teil der betrieblichen Realität.Mittlerweile wurden zahlreiche tarifvertragliche Regelungen zur Alterssteilzeit abgeschlossen, so dass das Gesetz häufig in Anspruch genommen wird; es hat sich eine Präferenz für das Blockmodell herauskristallisiert.
Die Förderung der Altersteilzeit durch die BA läuft Ende 2009 aus, jedoch wird nicht geförderte Altersteilzeit auch weiterhin möglich sein. Zahlreiche Branchen haben hierzu schon tarifvertragliche Regelungen abgeschlossen. 

Im Projekt „Altersteilzeit — Entwicklung, Strukturen und Wirkungen“ wird unter anderem untersucht, ob und inwieweit bestimmte Berufs- und Einkommensgruppen, beispielsweise Beschäftigte in Berufen mit starken körperlichen und psychischen Belastungen, die Altersteilzeit besonders stark genutzt haben.

Ziel

Es sollen detaillierte Informationen zur zur Entwicklung der geförderten und ungeförderten Altersteilzeit und zur strukturellen Inanspruchnahme (Betriebsgröße, Branchen, Geschlecht, Region, Berufe etc.) gegeben werden. Außerdem soll der Einfluss der Bestimmungsfaktoren der Altersteilzeit in einer Logistischen Regression untersucht werden.

Methoden

Für die deskriptive Analyse der Altersteilzeit wurden vielfältige Quellen genutzt; insbesondere Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zu Leistungen an Arbeitgeber auf Basis des Altersteilzeitgesetzes, einen Auszug aus der IAB-Beschäftigtenhistorik V7.00 und V8.00, V8.02, Statistiken aus dem Data Warehouse der BA, die BiBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2005/2006 sowie tarifvertragliche Regelungen aus unterschiedlichen Branchen.

Auf Basis der Beschäftigtenhistorik sind für das Jahr 2009 vertiefende Analysen mithilfe einer logistischen Regression geplant. So sollen die Bestimmungsgrößen für die Inanspruchnahme der Altersteilzeit auf Basis von Daten aus der Beschäftigtenhistorik analysiert werden. Zahlreiche Merkmale stehen in diesem Datensatz zur Verfügung. Das Augenmerk soll insbesondere auf die verschiedenen Berufs- und Einkommensgruppen gelegt werden und die Arbeitsbelastungen in den Berufsgruppen berücksichtigen. So werden Daten zu den Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern aus der BiBB/Baua-Erwerbstätigenbefragung hinzugespielt, die Einschätzungen von Belastungen am Arbeitsplatz in unterschiedlichen Berufsgruppen widerspiegeln. Bisher gibt es zu der Thematik der Altersteilzeit keine vertiefenden Analysen, die zeigen, welche Zielgruppen in welchen Bereichen von dieser Regelung besonders profitiert haben.

Die deskriptiven Daten zur Altersteilzeitbeschäftigung stammen aus der Beschäftigtenhistorik (BeH V7.00, BeH V8.00, Beh V08.02) des IAB. Deren Grundlage bildet die Beschäftigtenstatistik der Bun-desagentur für Arbeit, die sich aus regelmäßigen Meldungen der Arbeitgeber zu ihren sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an die Sozialversicherungsträger zusammensetzt. Die Stichprobe deckt einen auswertbaren Zeitraum von 9 Jahren (01.01.1999 bis 31.12.2008) ab und enthält Daten zu über 1 Million Altersteilzeitbeschäftigten. Allerdings ist aus diesem Datenmaterial nicht ersichtlich, ob die Altersteilzeitbeschäftigung auch durch Leistungen der Bundesagentur für Arbeit gefördert wurde. Darum wird zusätzlich die Leistungsstatistik „Altersteilzeit nach dem Altersteilzeitgesetz (AtG)“ aus dem Data Warehouse der Bundesagentur für Arbeit untersucht, die den Zugang und Bestand an anerkannten d. h. geförderten AtG-Fällen erfasst. Eine Verknüpfung beider Statistiken für den Zeitraum war nicht möglich.

Um die unterschiedliche gesundheitliche Belastung in den Berufszweigen messen zu können, haben wir Ergebnisse einer Erwerbstätigenbefragung zu Arbeitsbedingungen mit unseren Daten verknüpft. Diese BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2006 wurde gemeinsam vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) sowie von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen die Arbeitsbedingungen und die sich daraus ergebenden Beanspruchungen der Erwerbstätigen (Nettostichprobe 20.000 Personen). Die Einschätzungen der Befragten hinsichtlich vorgegebenen negativen körperlichen und psychischen Arbeitsbelastungen sowie belastenden Arbeitsanforderungen wurden zu einem Arbeitsbelastungsindikator zusammengefasst.

Leitung

01.01.2005 - 30.06.2010

Mitarbeiter

Eugen Spitznagel
01.01.2005 - 30.06.2010