4. Vernetzungstreffen zu Migration und Gender der DeZIM-Forschungsgemeinschaft
Projektlaufzeit: 01.06.2022 bis 01.06.2023
Kurzbeschreibung
Mit dem Krieg in der Ukraine ist das Thema Migration und Gender in der medialen Öffentlichkeit (erneut) präsent. Insbesondere zu Beginn der Berichterstattung über den Angriffskrieg Russlands dominierten Bilder von Frauen, die oft zusammen mit betreuungsbedürftigen Angehörigen Schutz in Deutschland und anderen Ländern suchten. Mit der Entscheidung der EU, die sog. Massenzustrom-Richtlinie erstmalig zur Anwendung zu bringen, zeichnen sich neue soziale Ungleichheiten gegenüber anderen Gruppen an Einwandernden ab, die bis hin zu rassifizierenden Ausschlüssen an den Grenzübergängen reichen. Im Zuge der in mehreren europäischen Ländern für verschiedene Einwanderergruppen erstarkenden aktivierenden Integrationspolitik rücken nicht nur in Deutschland Fragen der Arbeitsmarktintegration von Frauen und Männern sowie der (Aus-)Bildungsteilhabe geflüchteter Mädchen und Jungen in den Fokus. Diese Schwerpunktsetzung steht in Deutschland in Zusammenhang mit dem Diskurs um einen Fachkräftemangel, dem 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetz sowie den aktuell diskutierten Reformvorschlägen der Bundesregierung, die die Zugangschancen von Migrant*innen in den deutschen Arbeitsmarkt erhöhen können. Bisherige Forschung zeigt, dass die Arbeitsmarktintegration für gewöhnlich bei Migrantinnen mehr Zeit in Anspruch nimmt als bei Migranten. Bereits die sichtbaren Unterschiede in den Integrationsverläufen von zugewanderten Männern und Frauen verdeutlichen die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Forschung. Neben der arbeitsmarktlichen und beruflichen Perspektive bestehen vielfältige Forschungslücken zum Zusammenspiel von Gender und Migration in der Erzeugung neuer und etablierter Ungleichheiten.
Ziel
Ziel der Tagung ist es, die Bedeutung von Gender, Genderrollen und Geschlechterverhältnissen im Kontext von Migration und Flucht mit renomierten und angehenden Wissenschaftler*Innen zu diskutieren und über Verbesserungsmöglichkeiten in der Praxis nach-zudenken.
Leitung
Mitarbeiter
Keine Person angegeben.
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