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Frauen sind nach wie vor als Führungskräfte in den Betrieben unterrepräsentiert. Im Jahr 2018 waren 26 Prozent der Führungskräfte der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft Frauen. Auf der zweiten Führungsebene lag ihr Anteil bei 40 Prozent. Beide Werte haben sich verglichen mit 2016 nicht verändert. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung von rund 16.000 Betrieben in Deutschland durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Frauen sind nach wie vor als Führungskräfte in den Betrieben unterrepräsentiert. Im Jahr 2018 waren 26 Prozent der Führungskräfte der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft Frauen. Auf der zweiten Führungsebene lag ihr Anteil bei 40 Prozent. Beide Werte haben sich verglichen mit 2016 nicht verändert. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung von rund 16.000 Betrieben in Deutschland durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In Ostdeutschland ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft höher als in Westdeutschland. Auf der ersten Führungsebene liegt er im Osten bei 31 Prozent, im Westen bei 25 Prozent. Auf der zweiten Führungsebene beträgt der Frauenanteil in Ostdeutschland 45 Prozent, in Westdeutschland 39 Prozent. Der Beschäftigtenanteil von Frauen liegt in Ostdeutschland wie in Westdeutschland bei 44 Prozent. „Frauen sind demnach in Ostdeutschland besser repräsentiert“, erklären die IAB-Forscherinnen Susanne Kohaut und Iris Möller.

Kleine Betriebe werden häufiger von Frauen geführt als große: In Großbetrieben der Privatwirtschaft mit mindestens 500 Beschäftigten sind 14 Prozent der Führungspositionen auf der ersten Ebene mit Frauen besetzt. In Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten sind es 25 Prozent, in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten 27 Prozent.

Verglichen mit der Privatwirtschaft liegt der Frauenanteil im öffentlichen Sektor auf der ersten und zweiten Leitungsebene mit 36 bzw. 43 Prozent um zehn bzw. drei Prozentpunkte höher. Gemessen an ihrem Beschäftigtenanteil von 60 Prozent sind Frauen jedoch im öffentlichen Sektor in Führungspositionen der zweiten Ebene noch stärker unterrepräsentiert als in der Privatwirtschaft.

„Seit Januar 2016 ist das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in Kraft. Mit der Verpflichtung zur Festlegung und Veröffentlichung verbindlicher Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils in Vorständen und obersten Managementebenen soll diese gesetzliche Regelung in das Personalmanagement von Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten hineinwirken“, so die IAB-Forscherinnen Kohaut und Möller. Gleichzeitig stellen sie allerdings fest: „Die Einführung des neuen Gesetzes hat - zumindest auf Betriebsebene - keinen weiteren Zuwachs gebracht“.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2319.pdf.

Im dritten Quartal 2019 gab es bundesweit rund 1,36 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem zweiten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen um rund 30.000. Sie liegt damit aber noch um 120.000 über dem Vorjahresniveau im dritten Quartal 2018. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Im dritten Quartal 2019 gab es bundesweit rund 1,36 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem zweiten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen um rund 30.000. Sie liegt damit aber noch um 120.000 über dem Vorjahresniveau im dritten Quartal 2018. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In Westdeutschland waren im dritten Quartal 2019 rund 1,06 Millionen offene Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland rund 300.000.

„Auch wenn derzeit namhafte Großbetriebe Personal abbauen, ist die Personalnachfrage insgesamt gerade bei den kleineren bis mittleren Betrieben nach wie vor stabil. Rund 99 Prozent aller Betriebe in Deutschland haben weniger als 250 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte“, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. 1,18 der 1,36 Millionen offenen Stellen entfielen im dritten Quartal 2019 auf Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten. Dies sind knapp 6.000 weniger als im zweiten Quartal 2019 und 113.000 mehr als im dritten Quartal 2018. Von den Großbetrieben wurden mit 178.000 rund 24.000 Stellen weniger als im Vorquartal und 9.000 mehr als im dritten Quartal des Vorjahres angegeben.

Im Verarbeitenden Gewerbe sank die Zahl der offenen Stellen deutlich und beträgt nun 127.000. Gegenüber dem Vorquartal sind das rund 25.000 und im Vergleich zum Vorjahresquartal 34.000 Stellen weniger. „Auffällig ist ein starker Rückgang in den Bereichen Metalle/Metallerzeugung und Maschinen/Elektrotechnik/Fahrzeuge. Das Stellenangebot in diesen relativ stark exportabhängigen Branchen liegt jetzt wieder auf dem Niveau von vor zwei Jahren“, so Kubis. Im Baugewerbe sei die starke Personalnachfrage hingegen ungebrochen. So bewegt sich die Zahl der offenen Stellen im Baugewerbe mit 147.000 offenen Stellen im Zeitvergleich erneut auf Rekordniveau.

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im dritten Quartal 2019 wurden Antworten von 9.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter https://www.iab.de/stellenerhebung/daten online veröffentlicht.

Ein-Euro-Jobs werden heute passgenauer eingesetzt als das in früheren Jahren der Fall war. Das war auch das erklärte Ziel einer Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente im Jahr 2012. Eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass dieses Ziel erreicht wurde. An der Wirksamkeit der Ein-Euro-Jobs hinsichtlich der Integration in reguläre Beschäftigung habe sich dagegen wenig verändert: Kurz- und mittelfristig verringern sie eher die Wahrscheinlichkeit, eine reguläre Tätigkeit aufzunehmen, unter anderem da die Teilnehmer an Ein-Euro-Jobs während der Maßnahme weniger Zeit für die Arbeitsuche haben als Nicht-Teilnehmer.

Ein-Euro-Jobs werden heute passgenauer eingesetzt als das in früheren Jahren der Fall war. Das war auch das erklärte Ziel einer Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente im Jahr 2012. Eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass dieses Ziel erreicht wurde. An der Wirksamkeit der Ein-Euro-Jobs hinsichtlich der Integration in reguläre Beschäftigung habe sich dagegen wenig verändert: Kurz- und mittelfristig verringern sie eher die Wahrscheinlichkeit, eine reguläre Tätigkeit aufzunehmen, unter anderem da die Teilnehmer an Ein-Euro-Jobs während der Maßnahme weniger Zeit für die Arbeitsuche haben als Nicht-Teilnehmer.

Ein-Euro-Jobs sollen besonders arbeitsmarktferne Bezieher von Arbeitslosengeld II an den Arbeitsmarkt heranführen. „In den ersten Jahren nach ihrer Einführung (2005 bis 2007) wurden aber auch arbeitsmarktnahe Leistungsbezieher in diese Maßnahme vermittelt“, so die IAB-Studie.

Bereits ab dem Jahr 2010 ist die Zahl der Ein-Euro-Jobs stark gesunken. Während 2018 die Zahl der begonnenen Ein-Euro-Jobs bei 184.000 lag, gab es bis einschließlich 2009 noch mehr als 700.000. Die Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente im Jahr 2012 hat den Einsatz von Ein-Euro-Jobs weiter eingeschränkt. „Seither wird die eigentliche Zielgruppe besser erreicht als zuvor“, stellen die Arbeitsmarktforscher fest.

Die Ein-Euro-Jobs seien allerdings zunehmend in Einsatzfeldern wie Landschaftspflege mit vergleichsweise geringen Beschäftigungschancen konzentriert. Dies senke einerseits das Risiko der Verdrängung regulärer Beschäftigung, gleichzeitig aber auch die Wahrscheinlichkeit, nach Beendigung des Ein-Euro-Jobs in diesem Tätigkeitsfeld eine reguläre Beschäftigung zu finden.

Die kurz- und mittelfristigen Wirkungen von Ein-Euro-Jobs auf Beschäftigungswahrscheinlichkeit und Erwerbseinkommen der Geförderten sind der IAB-Studie zufolge bei den meisten untersuchten Teilgruppen von Geförderten negativ. Langfristig betrachtet seien aber günstigere Wirkungen nicht ausgeschlossen, erklären die Arbeitsmarktforscher. Auch vor der Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente waren die Wirkungen in der kurzfristigen Betrachtung negativ, in der längerfristigen Analyse dann aber überwiegend positiv.

Zielgerichtet eingesetzt seien Ein-Euro-Jobs ein sinnvolles arbeitsmarktpolitisches Instrument: „Ein-Euro-Jobs dürften für arbeitsmarktferne und nicht sofort in Beschäftigung vermittelbare Personen weiterhin ein geeignetes Mittel sein, um zu verhindern, dass diese sich ganz vom Arbeitsmarkt zurückziehen“, so die Arbeitsmarktforscher.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2219.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Oktober um 0,5 Punkte gefallen. Nach einer vorübergehenden Stabilisierung im September setzt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit seinen Abwärtstrend fort. Allerdings weist das IAB-Arbeitsmarktbarometer mit 101,4 Punkten nach wie vor einen positiven Stand aus. Grund dafür ist der noch immer günstige Beschäftigungsausblick.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Oktober um 0,5 Punkte gefallen. Nach einer vorübergehenden Stabilisierung im September setzt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit seinen Abwärtstrend fort. Allerdings weist das IAB-Arbeitsmarktbarometer mit 101,4 Punkten nach wie vor einen positiven Stand aus. Grund dafür ist der noch immer günstige Beschäftigungsausblick.

Die Arbeitslosenzahlen dürften sich dagegen in den kommenden Monaten saisonbereinigt verschlechtern: Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Oktober um 0,7 auf 98,2 Punkte gefallen. Damit liegt der Indikator klar unter der neutralen Marke von 100 Punkten, wenn auch nicht sehr weit im negativen Bereich. „Die Arbeitslosigkeit wird tendenziell zunehmen, solange der Wirtschaftsabschwung anhält. Mit einer Erholung der Konjunktur dürfte sich die Arbeitslosigkeit aber mittelfristig wieder verringern“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Auch der Beschäftigungsausblick hat sich im Oktober verschlechtert: Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ging um 0,3 Punkte zurück. Der aktuelle Stand von 104,7 Punkten liegt zwar deutlich unter den Höchstwerten aus dem vergangenen Jahr, aber noch immer klar im positiven Bereich. Die Beschäftigungsentwicklung insgesamt sei relativ robust gegenüber dem Konjunkturabschwung, so Weber: „Trotz des erneuten Dämpfers erwarten die Arbeitsagenturen weiter steigende Beschäftigung.“

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Deutsch-Sprachkurse im Ausland stärken die Anreize für qualifizierte Arbeitskräfte zur Migration nach Deutschland. Das Angebot von Deutsch-Sprachkursen im Ausland erhöht zudem deutlich die Deutschkenntnisse von Migranten beim Zuzug. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Deutsch-Sprachkurse im Ausland stärken die Anreize für qualifizierte Arbeitskräfte zur Migration nach Deutschland. Das Angebot von Deutsch-Sprachkursen im Ausland erhöht zudem deutlich die Deutschkenntnisse von Migranten beim Zuzug. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Die Eröffnung von Goethe-Instituten in einer Vielzahl von Ländern in den letzten 15 Jahren hat die bereits vor der Reise nach Deutschland erlernten Sprachkenntnisse von Migranten deutlich verbessert. Für Personen, in deren Herkunftsland ein Jahr vor dem Zuzug ein Goethe-Institut eröffnet wurde, fallen die Deutschkenntnisse auf einer Skala von 1 bis 5 im Durchschnitt bei Einreise um 0,125 Punkte höher aus. „Personen aus Herkunftsländern mit mindestens einem Institut haben bei der Einreise erkennbar bessere Deutschkenntnisse. Dagegen verfügt ein Großteil der Personen aus Herkunftsländern ohne Goethe-Institut über nahezu keine deutschen Sprachkenntnisse bei der Einreise nach Deutschland. Umgekehrt hat ein deutlich größerer Teil der Gruppe mit Zugang zu Goethe-Instituten zumindest grundlegende Deutschkenntnisse “, erklären die IAB-Forscher Philipp Jaschke und Sekou Keita.

Das zusätzliche Angebot an Deutsch-Sprachkursen hat außerdem eine Reihe weiterer arbeitsmarktrelevanter Merkmale von Migranten begünstigt. Durch die Deutsch-Sprachkurse fühlen sich häufig überdurchschnittlich gebildete Menschen angesprochen. Daher stieg beispielsweise das Bildungsniveau und die vorhandene Erwerbserfahrung der Migranten aus den Ländern, in denen Goethe-Institute neu eröffnet wurden. Zudem erhöhte sich der Anteil der Migranten, die bereits bei der Einreise über eine konkrete Arbeitsplatzzusage verfügen.

Gute Sprachkenntnisse seien wichtig für die Arbeitsmarktintegration, betonen die IAB-Forscher. Migranten, die über gute Sprachkenntnisse bei ihrem Zuzug nach Deutschland verfügen, nehmen im Durchschnitt schneller eine Erwerbstätigkeit auf als diejenigen, die ohne oder mit geringen Sprachkenntnissen angekommen sind. Von den zwischen dem Jahr 2000 und 2014 eingewanderten Personen mit guten Sprachkenntnissen waren im ersten Jahr nach dem Zuzug rund 60 Prozent beschäftigt, von denjenigen mit schlechteren Deutschkenntnissen dagegen 50 Prozent. Zwar verbessern sich mit der Dauer des Aufenthalts in Deutschland die Beschäftigungsquoten von beiden Gruppen, aber das Gefälle bleibt zumindest über die ersten zehn Jahre nach dem Zuzug bestehen. „Dieser Zusammenhang kann allerdings von einer Reihe weiterer Merkmale beeinflusst werden“, schreiben die Forscher. Es liegt also nicht nur an den Deutsch-Kenntnissen alleine. Personen mit guten Deutsch-Kenntnissen sind beispielsweise auch häufig gebildeter. Die Bedeutung von Sprachkenntnissen für die Arbeitsmarktintegration wurde aber in mehreren Studien bestätigt.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2119.pdf.

Personen ohne Berufsausbildung weisen ein wesentlich höheres Risiko auf, arbeitslos zu sein, als Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit Hochschulabschluss. Das geht aus Daten hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag veröffentlicht hat.

Personen ohne Berufsausbildung weisen ein wesentlich höheres Risiko auf, arbeitslos zu sein, als Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit Hochschulabschluss. Das geht aus Daten hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag veröffentlicht hat.

Während die Arbeitslosenquote bei den Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im Jahr 2018 den IAB-Berechnungen zufolge bei 3,4 Prozent lag, war sie bei den Personen ohne Berufsausbildung mit 17,4 Prozent mehr als fünfmal so hoch. Bei den Akademikern betrug die Arbeitslosigkeit zwei Prozent. Noch niedriger war die Quote bei Meistern und Technikern. Deren - etwas anders berechnete - Erwerbslosenquote betrug 1,2 Prozent. Im Gesamtdurchschnitt lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2018 laut den IAB-Berechnungen bei 5,3 Prozent. Die IAB-Zahlen weichen insgesamt geringfügig von den amtlichen Zahlen ab, da den Berechnungen des IAB eine andere Datenbasis zugrunde liegt.

„Die Arbeitslosigkeit ist 2018 zum fünften Mal in Folge gesunken und liegt auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung“, erklärt Enzo Weber, der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. Davon haben auch die Geringqualifizierten profitiert, deren Arbeitslosenquote im Vorjahr noch einen halben Prozentpunkt höher gelegen hatte. „Die Arbeitslosigkeit ist lange durch die Bank gesunken. Der aktuelle Wirtschaftsabschwung könnte aber Jobs für Niedrigqualifizierte besonders gefährden, etwa in der konjunkturabhängigen Zeitarbeit“, sagt Weber. Unverändert gelte: „Bildung bleibt der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. In Zukunft wird das umso mehr der Fall sein, da die Anforderungen in der Arbeitswelt weiter steigen, nicht zuletzt durch die Digitalisierung“.

Zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen zwar immer noch Unterschiede, aber der Osten konnte den Rückstand mittlerweile deutlich verringern. Die Gesamtquote nach Qualifikation lag im Osten im Jahr 2018 bei 6,7 Prozent (Vorjahr 7,3 Prozent), im Westen bei 5,0 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent).

Die Arbeitslosenquote für Hochschulabsolventen lag 2018 im Westen bei 1,9 Prozent und im Osten bei 2,7 Prozent. Bei den Personen mit einer beruflichen Ausbildung betrug die Arbeitslosenquote im Westen 2,9 Prozent, im Osten 5,1 Prozent. Die Quote für Geringqualifizierte lag in beiden Landesteilen erheblich höher: im Westen bei 16,1 Prozent und im Osten bei 26,5 Prozent.

Die Daten zu den qualifikationsspezifischen Arbeitslosenquoten sind im Internet abrufbar unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/qualo_2019.pdf.

Kreative Formen von Initiativbewerbungen und die Nutzung von Netzwerken spielen häufig eine wichtige Rolle, wenn besonders arbeitsmarktferne Langzeitleistungsbezieher von Arbeitslosengeld II wieder eine Stelle finden und so vom Arbeitslosengeld-II-Bezug unabhängig werden. Bei standardisierten Formen der Bewerbung scheitern sie dagegen oft an den aus dem Lebenslauf ersichtlichen Brüchen und Arbeitsmarkthemmnissen. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Kreative Formen von Initiativbewerbungen und die Nutzung von Netzwerken spielen häufig eine wichtige Rolle, wenn besonders arbeitsmarktferne Langzeitleistungsbezieher von Arbeitslosengeld II wieder eine Stelle finden und so vom Arbeitslosengeld-II-Bezug unabhängig werden. Bei standardisierten Formen der Bewerbung scheitern sie dagegen oft an den aus dem Lebenslauf ersichtlichen Brüchen und Arbeitsmarkthemmnissen. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Die IAB-Forscher Andreas Hirseland, Lukas Kerschbaumer, Ivonne Küsters und Mark Trappmann haben untersucht, auf welchen Wegen Langzeitleistungsbeziehern von Arbeitslosengeld II mit gleich mehreren Arbeitsmarkthemmnissen doch noch die Arbeitsaufnahme gelang. Als Arbeitsmarkthemmnisse gelten schwerwiegende gesundheitliche Einschränkungen, schlechte Deutschkenntnisse, fehlende Schul- oder Ausbildungsabschlüsse, die Betreuung von Kindern und die Pflege von Angehörigen, ein Alter über 50 Jahren sowie der Langzeitleistungsbezug selbst.

Voraussetzung für einen Übergang in Beschäftigung war in den meisten Fällen eine Lebensphase hoher Motivation und hohen Selbstvertrauens, in denen die Betroffenen wieder in der Lage waren, Eigeninitiative zu zeigen. Allerdings erforderte solch ein Übergang neben diesen individuellen Faktoren auch das Eintreten einer günstigen Gelegenheit. Diese biete sich häufiger in weniger formalisierten und von Konkurrenz geprägten Kontexten, also beispielsweise bei inhabergeführten Betrieben oder im Bereich sozialer Dienstleistungen, erklären die IAB-Forscher.

Bei der Arbeitsvermittlung von Langzeitleistungsbeziehern sollten den Forschern zufolge drei Ansätze verfolgt werden: Wichtig sei erstens eine stärker individualisierte Beratung, die auch an nicht zertifizierten Neigungen und Fähigkeiten anknüpft. In vielen Fällen sei zudem eine psychische Stabilisierung der Langzeitleistungsbezieher durch die Förderung sozialer Integration notwendig. Der dritte Punkt ist die systematische Schaffung von Gelegenheiten zur Kontaktaufnahme mit potenziellen Arbeitgebern. Dafür seien beispielsweise Jobbörsen hilfreich, aber auch eine gezielte Jobakquise passender Jobs durch die Jobcenter.

Die Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2019.pdf.

Beschäftigte mit Migrationshintergrund nehmen im Durchschnitt seltener an beruflicher Weiterbildung teil als Beschäftigte ohne Migrationshintergrund. Eine überdurchschnittliche Teilnahmequote weisen dagegen beschäftigte Frauen mit Migrationshintergrund der zweiten Generation auf. Diese nehmen etwas häufiger an Weiterbildung teil als Frauen oder Männer ohne Migrationshintergrund. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Beschäftigte mit Migrationshintergrund nehmen im Durchschnitt seltener an beruflicher Weiterbildung teil als Beschäftigte ohne Migrationshintergrund. Eine überdurchschnittliche Teilnahmequote weisen dagegen beschäftigte Frauen mit Migrationshintergrund der zweiten Generation auf. Diese nehmen etwas häufiger an Weiterbildung teil als Frauen oder Männer ohne Migrationshintergrund. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

31 Prozent der Beschäftigten ohne Migrationshintergrund nahmen in den Jahren 2013 bis 2015 an mindestens einer beruflichen Weiterbildung teil. Bei den selbst Zugewanderten liegt der entsprechende Anteil mit 20 Prozent dagegen deutlich niedriger. Beschäftigte mit Migrationshintergrund der zweiten Generation, bei denen also mindestens ein Elternteil zugewandert ist, nehmen mit 33 Prozent ähnlich häufig an Weiterbildungen teil wie Beschäftigte ohne Migrationshintergrund.

Die höchste Teilnahmequote weisen mit 35 Prozent die beschäftigten Frauen mit Migrationshintergrund der zweiten Generation auf. Dies hängt damit zusammen, dass 95 Prozent der beschäftigten Frauen der zweiten Generation einen beruflichen oder hochschulischen Bildungsabschluss besitzen. Sie arbeiten vergleichsweise häufig in qualifizierten oder hochqualifizierten Angestelltenpositionen. Zudem arbeiten sie oft in Bereichen, die sich wie Erziehung und Gesundheit oder Öffentlicher Dienst durch hohe Weiterbildungsquoten auszeichnen. „Damit weisen sie solche Faktoren auf, die die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung begünstigen“, erklären Ute Leber, Huy Le Quang und Franziska Schreyer in der IAB-Studie.

Angesichts der niedrigeren Weiterbildungsteilnahme der selbst Zugewanderten verweist die Studie auf deren vergleichsweise häufige Tätigkeit in Un- und Angelerntenpositionen. „Anstrengungen, die Teilhabe an beruflicher Weiterbildung zu intensivieren, sollten sich von daher vor allem auf die selbst Eingewanderten der ersten Generation und hier vor allem auf diejenigen mit bislang geringer Qualifikation beziehen“, heißt es im Fazit der Studie. Darüber hinaus betonen Leber, Le Quang und Schreyer: „Neben der Weiterbildung sollte ein besonderes Augenmerk auch auf die berufliche Erstausbildung der Neueingewanderten beziehungsweise deren Anerkennung gerichtet werden, da diese Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt ist und weitere Bildungsaktivitäten während des Erwerbslebens nach sich ziehen kann“.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb1919.pdf.

Der seit einem dreiviertel Jahr anhaltende Abwärtstrend beim IAB-Arbeitsmarktbarometer hat sich im September nicht fortgesetzt. In diesem Monat ist der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wieder gestiegen: Gegenüber dem Vormonat legte er um 0,4 Punkte auf 101,8 Punkte zu.

Der seit einem dreiviertel Jahr anhaltende Abwärtstrend beim IAB-Arbeitsmarktbarometer hat sich im September nicht fortgesetzt. In diesem Monat ist der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wieder gestiegen: Gegenüber dem Vormonat legte er um 0,4 Punkte auf 101,8 Punkte zu.

Der Beschäftigungsausblick blieb im September stabil: Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liegt mit 104,9 Punkten unverändert klar im positiven Bereich, allerdings auch deutlich unter den Höchstwerten aus dem vergangenen Jahr.  Für die Monate bis zum Jahresende lässt die Beschäftigungskomponente ein weiteres Beschäftigungswachstum erwarten. „Der Konjunkturabschwung macht dem Arbeitsmarkt zwar zu schaffen, aber der hält sich nach wie vor gut“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Stärker eingetrübt hatten sich im Laufe des Jahres die Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Hier gab es im September aber eine deutliche Verbesserung: Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers stieg gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf 98,8 Punkte. Damit liegt sie zwar weiterhin im negativen Bereich, aber näher an der neutralen Marke von 100 Punkten. „Die Arbeitsagenturen halten steigende Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten für möglich, aber nur in moderatem Umfang“, so Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Der Konjunkturabschwung stoppt vorerst den Abbau der Arbeitslosigkeit. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wird die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2019 zwar um 70.000 niedriger liegen als im Vorjahr. Der Jahresdurchschnitt 2020 wird dem IAB zufolge dann aber auf dem Stand von 2019 bleiben. Die Arbeitslosigkeit wird damit sowohl im Jahresdurchschnitt 2019 als auch im Jahresdurchschnitt 2020 voraussichtlich bei knapp 2,3 Millionen Personen liegen.

Der Konjunkturabschwung stoppt vorerst den Abbau der Arbeitslosigkeit. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wird die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2019 zwar um 70.000 niedriger liegen als im Vorjahr. Der Jahresdurchschnitt 2020 wird dem IAB zufolge dann aber auf dem Stand von 2019 bleiben. Die Arbeitslosigkeit wird damit sowohl im Jahresdurchschnitt 2019 als auch im Jahresdurchschnitt 2020 voraussichtlich bei knapp 2,3 Millionen Personen liegen.

„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit wird sich mittelfristig fortsetzen, begünstigt von der zunehmenden Knappheit von Arbeitskräften. Für die nächsten Monate sind allerdings konjunkturbedingt steigende Arbeitslosenzahlen zu erwarten“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“, am Donnerstag in Nürnberg.

Das IAB prognostiziert für das Jahr 2019 ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,4 Prozent. 2018 nahm das BIP noch um 1,5 Prozent zu. „Sofern nicht zusätzliche große Rückschläge auftreten, wird die Konjunktur zum Jahresende 2019 die Talsohle durchschreiten und 2020 wieder an Fahrt gewinnen“, so Weber. Für 2020 sei daher wieder ein etwas höheres Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent realistisch.

Die Zahl der Erwerbstätigen wird der IAB-Prognose zufolge 2019 trotz der konjunkturellen Schwäche um rund 380.000 und im Jahr 2020 um rund 120.000 auf dann 45,35 Millionen steigen. Ein Plus erwartet das IAB auch bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Im Jahresdurchschnitt 2020 werden laut der Prognose 33,72 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein. Das bedeutet einen Zuwachs von knapp 510.000 in 2019 und von weiteren 250.000 in 2020. „Die Rekordzuwächse aus den Jahren 2017 und 2018 mit jeweils rund 730.000 Personen werden damit zwar deutlich unterschritten. Wir erreichen bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung wie bei der Erwerbstätigkeit 2019 und 2020 dennoch neue Höchststände“, erklärte Weber.

Die höchsten Beschäftigungszuwächse prognostizieren die IAB-Forscher im Bereich „Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit“ (+130.000 im Jahr 2020). Einen Rückgang werde es voraussichtlich beim Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) sowie bei der Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen geben (im Jahr 2020 -30.000 bzw. -20.000).

Das Erwerbspersonenpotenzial nimmt durch die Zuwanderung und die steigende Erwerbsbeteiligung insbesondere der Frauen und der Älteren im Jahr 2019 um 220.000 zu, im Jahr 2020 dann nur noch um 40.000. Damit wird zwar mit 47,69 Millionen noch einmal ein Höchststand erreicht. Die Steigerungen flachen angesichts des demografischen Wandels aber im Vergleich zu den Vorjahren stark ab.

Die IAB-Prognose im Internet: https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb1819.pdf.

Interview-O-Töne von Enzo Weber finden Sie unter www.iab.de/audiodienst.