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Rund 460.000 Arbeitsplätze in Deutschland sind direkt oder indirekt mit Exporten in das Vereinigte Königreich verbunden. Davon entfallen gut 60.000 auf Beschäftigte in der Automobilindustrie. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Noch sei unklar, wie die künftigen Handelsbeziehungen infolge des bevorstehenden EU-Austritts des Vereinigten Königreichs geregelt sein werden, betont das IAB.

Rund 460.000 Arbeitsplätze in Deutschland sind direkt oder indirekt mit Exporten in das Vereinigte Königreich verbunden. Davon entfallen gut 60.000 auf Beschäftigte in der Automobilindustrie. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Noch sei unklar, wie die künftigen Handelsbeziehungen infolge des bevorstehenden EU-Austritts des Vereinigten Königreichs geregelt sein werden, betont das IAB.

Der Umfang der vom Handel mit dem Vereinigten Königreich abhängigen Belegschaft dürfe nicht mit potenziellen Verlusten von Arbeitsplätzen gleichgesetzt werden, erklären die Arbeitsmarktforscher. Der bevorstehende EU-Austritt des Vereinigten Königreichs reduziere die Exporte nicht auf null und könne auch neue Handelschancen für deutsche Betriebe ermöglichen. Die nach wie vor große Ungewissheit habe viele deutsche Unternehmen veranlasst, nach neuen Handelspartnern in anderen Märkten zu suchen und ihre Produktionsketten umzuschichten. Zudem würden auch die Einfuhren aus dem Vereinigten Königreich zurückgehen. „In welchem Umfang die Anpassungen der Unternehmen an die veränderten Bedingungen im Handel mit dem Vereinigten Königreich mögliche Arbeitsverluste verhindern können, ist noch offen“, so die Forscher. Bereits im Februar 2019 kam das IAB zur Einschätzung „Ein harter Brexit würde sich auf die Konjunktur in Deutschland voraussichtlich negativ auswirken. Die Auswirkungen auf die Beschäftigung dürften sich jedoch in engen Grenzen halten.“

Deutschland exportierte im Jahr 2018 Waren und Dienstleistungen im Wert von knapp 109 Milliarden Euro in das Vereinigte Königreich. Die Importe beliefen sich auf fast 63 Milliarden Euro. Der Anteil der Exporte in das Vereinigte Königreich lag gemessen an den Gesamtausfuhren bei 6,8 Prozent, der Importanteil belief sich auf 4,5 Prozent.

Bezogen auf die Exporte ist das Vereinigte Königreich der fünftwichtigste Handelspartner Deutschlands. Neben der Automobilindustrie exportieren vor allem der Maschinenbau sowie die Chemie- und Pharmaindustrie viel in das Vereinigte Königreich.

Die meisten Arbeitsplätze, die mit den Exporten in das Vereinigte Königreich verbunden sind, befinden sich in Nordrhein-Westfalen (gut 90.000). An zweiter Stelle folgt Bayern mit gut 80.000 Beschäftigten, an dritter Stelle Baden-Württemberg mit rund 70.000 Beschäftigten.

Gemessen an der Gesamtzahl aller Beschäftigten sind Hamburg und Rheinland-Pfalz mit jeweils 1,6 Prozent am meisten vom Export in das Vereinigte Königreich abhängig, gefolgt von Bayern mit 1,3 Prozent und Baden-Württemberg mit 1,2 Prozent.

Die aktuelle IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2020/kb0120.pdf, die Einschätzung zu den Folgen des Brexit unter https://www.iab-forum.de/folgen-des-brexit-fuer-deutschland-daempfer-fuer-die-konjunktur-nicht-fuer-den-arbeitsmarkt/

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erforscht den Arbeitsmarkt, um politische Akteure auf allen Ebenen kompetent zu beraten. Forschungs- und Publikationsfreiheit garantieren, dass unabhängiger und damit auch kritischer Rat erteilt werden kann.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erforscht den Arbeitsmarkt, um politische Akteure auf allen Ebenen kompetent zu beraten. Forschungs- und Publikationsfreiheit garantieren, dass unabhängiger und damit auch kritischer Rat erteilt werden kann.

Das IAB wurde 1967 als Forschungsinstitut der Bundesanstalt für Arbeit gegründet. Der Gesetzgeber gab dem IAB den Auftrag, Arbeitsmarktforschung aus Sicht verschiedener Disziplinen zu betreiben, um so den Arbeitsmarkt besser verstehen und Problemlösungen entwickeln zu können. Da es eine Vielzahl von gesellschaftlichen und staatlichen Einflüssen gibt, ist ein umfassender sozio-ökonomischer Ansatz erforderlich. Das Institut betrachtet den Arbeitsmarkt also nicht ausschließlich aus ökonomischer Perspektive, sondern beschäftigt sich beispielsweise auch mit der Lebenssituation von Hartz-IV-Empfängern.

Das IAB erarbeitet unter anderem:

Geleitet wird das Institut von Professor Bernd Fitzenberger, PhD. Vizedirektor ist Professor Dr. Ulrich Walwei.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat sich im Dezember auf seinem Vormonatswert behauptet. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt bei 102,0 Punkten und signalisiert damit weiterhin eine gute Arbeitsmarktentwicklung.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat sich im Dezember auf seinem Vormonatswert behauptet. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt bei 102,0 Punkten und signalisiert damit weiterhin eine gute Arbeitsmarktentwicklung.

Die Einschätzungen der Arbeitsagenturen im Hinblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit haben sich noch einmal leicht um 0,1 Punkte auf 99,4 Punkte verbessert. Bereits im Vormonat hatte sich die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers deutlich erholt. Zwar steht der aktuelle Wert noch für eine tendenziell eher ungünstige Entwicklung, es sind aber in den nächsten Monaten allenfalls leichte Zunahmen der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit zu erwarten. „Die Industrie leidet unter der abgeschwächten Exportnachfrage. Angesichts der Arbeitskräfteknappheit bleiben gravierende Konsequenzen bei der Arbeitslosigkeit aber aus“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers verliert im Dezember leicht um 0,1 Punkte auf 104,6 Punkte. Damit bleibt der Beschäftigungsausblick trotz der konjunkturellen Schwäche deutlich positiv. „Der Arbeitsmarkt ist ein Stabilitätsanker für die Binnenkonjunktur. Wenn sich die Weltkonjunktur erholt, wird es 2020 in Deutschland wirtschaftlich auch wieder bergauf gehen“, erklärt Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Duale Studiengänge, die Praxis und Studium miteinander verbinden, erleichtern den Berufseinstieg nach dem Studium. Die Beschäftigungswahrscheinlichkeit liegt in den ersten Jahren nach einem Dualen Studium vier Prozentpunkte höher als nach einem Universitätsstudium. Im weiteren Erwerbsverlauf verschwindet dieser Beschäftigungsvorteil aber. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Duale Studiengänge, die Praxis und Studium miteinander verbinden, erleichtern den Berufseinstieg nach dem Studium. Die Beschäftigungswahrscheinlichkeit liegt in den ersten Jahren nach einem Dualen Studium vier Prozentpunkte höher als nach einem Universitätsstudium. Im weiteren Erwerbsverlauf verschwindet dieser Beschäftigungsvorteil aber. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Duale Studiengänge verbinden Theorie und Praxis, indem während des Studiums zugleich eine Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf absolviert wird oder Praxisphasen in Unternehmen in einem weit größeren Umfang als bei klassischen Studiengängen in der Studienordnung verankert sind.

Rund vier Prozent aller Studierenden absolvieren ein duales Studium. Die Zahl dual Studierender stieg in den letzten 15 Jahren von 40.000 auf mehr als 100.000. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der Kooperationsunternehmen von weniger als 20.000 auf rund 50.000.

Dual Studierende sind zumeist an Berufsakademien, dualen Hochschulen und Fachhochschulen eingeschrieben. In dualen Studiengängen gibt es im Vergleich zu Universitäten einen höheren Männeranteil und weniger Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit.

Absolventen eines dualen Studiums arbeiten oft in den Bereichen Geschäftsadministration, Geschäftsleitung und Ingenieurswesen.

Laut der IAB-Studie verdienen Absolventen eines dualen Studiums im Durchschnitt ähnlich wie Fachhochschulabsolventen und damit weniger als Absolventen eines universitären Studiums.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2519.pdf.

Der in Deutschland zum 1. Januar 2015 eingeführte flächendeckende Mindestlohn brachte den betroffenen Beschäftigten im Durchschnitt einen Anstieg der Löhne in Höhe von rund zehn Prozent. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Der in Deutschland zum 1. Januar 2015 eingeführte flächendeckende Mindestlohn brachte den betroffenen Beschäftigten im Durchschnitt einen Anstieg der Löhne in Höhe von rund zehn Prozent. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Fünf Jahre nach Einführung des Mindestlohns stehe fest, dass er deutlich positive Effekte auf die Löhne der betroffenen Beschäftigten gehabt habe, erklären die Nürnberger Arbeitsmarktforscher.

Die befürchteten Arbeitsplatzverluste seien sehr gering ausgefallen. Sie konzentrierten sich auf den Bereich der Minijobs. Etwa die Hälfte der Minijobs, die zum Jahreswechsel 2014/2015 entfallen sind, wurde in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse umgewandelt. Dagegen hätte sich nur ein sehr kleiner Teil der betroffenen Personen arbeitslos gemeldet, so die Forscher. Zugleich betonen sie: Im Zuge einer Rezession oder bei deutlichen Mindestlohnerhöhungen könnten negative Beschäftigungseffekte allerdings nicht ausgeschlossen werden.

Auf die Produktivität der Beschäftigten, also den Umsatz pro Beschäftigten, hatte der Mindestlohn keine Auswirkung. „Die höheren Lohnkosten werden demnach nicht durch höhere Produktivität kompensiert“, schreiben die Arbeitsmarktforscher. Sie halten fest: „Ein mindestlohnbedingter Anstieg in der Arbeitsmotivation betroffener Beschäftigter ist nicht zu beobachten, obwohl der Lohn und die Entlohnungszufriedenheit deutlich gestiegen sind.“

Wissenschaftlich umstritten sei nach wie vor, in welchem Ausmaß der gesetzliche Mindestlohn umgangen werde. „Das Ausmaß der Nichteinhaltung bleibt letztlich eine weitgehend offene Frage, die sich auf Grundlage der aktuellen Datenbasis nicht abschließend beantworten lässt“, heißt es in der Studie.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2419.pdf.

„Mehr Kurzarbeit, weniger Überstunden und eine schwächere Entwicklung gerade bei exportabhängigen Vollzeitjobs: Der Wirtschaftsabschwung drückt auf die Arbeitszeit“, erklärte Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), am Dienstag in Nürnberg. Dass die Zahl der Arbeitsstunden pro Erwerbstätigem trotzdem leicht stieg, liegt vor allem an einem Kalendereffekt – im dritten Quartal 2019 gab es aufgrund der Lage der Wochenenden einen Arbeitstag mehr als im dritten Quartal 2018.

„Mehr Kurzarbeit, weniger Überstunden und eine schwächere Entwicklung gerade bei exportabhängigen Vollzeitjobs: Der Wirtschaftsabschwung drückt auf die Arbeitszeit“, erklärte Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), am Dienstag in Nürnberg. Dass die Zahl der Arbeitsstunden pro Erwerbstätigem trotzdem leicht stieg, liegt vor allem an einem Kalendereffekt – im dritten Quartal 2019 gab es aufgrund der Lage der Wochenenden einen Arbeitstag mehr als im dritten Quartal 2018.

Die Zahl der Erwerbstätigen lag im dritten Quartal 2019 bei 45,4 Millionen. Gegenüber dem Vorjahr stieg sie um 0,8 Prozent und damit deutlich schwächer als in den Vorquartalen. Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen in Deutschland im dritten Quartal 2019 16,1 Milliarden Stunden. Saison- und kalenderbereinigt zeigt sich eine Zunahme von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem lag im dritten Quartal 2019 bei 353,9 Stunden. Sie stieg damit um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem Vorquartal ist die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem saison- und kalenderbereinigt unverändert. Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten betrug 38,3 und die der Teilzeitbeschäftigten 17,8 Stunden.

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,4 Prozent. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten legte um 0,8 Prozent zu, nur noch halb so stark wie im letzten Jahr. Die Teilzeitquote lag mit 38,7 Prozent 0,2 Prozent über dem Stand des Vorjahres.

Nach ersten vorläufigen Hochrechnungen betrug die Zahl der Kurzarbeiter im dritten Quartal 2019 rund 64.000. Das bedeutet einen Zuwachs von 28.000 Personen gegenüber dem Stand des Vorjahresquartals.

Die Beschäftigten machten im dritten Quartal 2019 im Durchschnitt 6,2 bezahlte Überstunden und 5,4 unbezahlte Überstunden. Das sind 0,7 bezahlte und 0,4 unbezahlte Stunden weniger als im dritten Quartal 2018.

Mit knapp 4,1 Millionen Mehrfachbeschäftigten wurde im dritten Quartal 2019 erstmals die Vier-Millionen-Marke überschritten. „Der Trend zu Mehrfachbeschäftigungen hält seit 16 Jahren an“, so Weber. Mehrfachbeschäftigungen können sozialversicherungspflichtig oder auch geringfügig sein. Mehrfachbeschäftigte arbeiteten in ihrer Nebentätigkeit im dritten Quartal 2019 im Durchschnitt insgesamt 73,3 Stunden.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter
https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab-az1903.pdf (nicht barrierefrei)

Eine lange Zeitreihe mit den Jahreszahlen ab 1991 ist unter
https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx abrufbar.

Weitere Informationen zur Verbreitung von bezahlten und unbezahlten Überstunden sind unter
https://doku.iab.de/aktuell/2014/aktueller_bericht_1407.pdf zu finden.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im November gestiegen. Gegenüber dem Vormonat legte der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 0,5 auf 102,1 Punkte zu. Verbessert hat sich der Ausblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im November gestiegen. Gegenüber dem Vormonat legte der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 0,5 auf 102,1 Punkte zu. Verbessert hat sich der Ausblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit.

Die Einschätzungen der Arbeitsagenturen im Hinblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit hatten sich im Jahresverlauf eingetrübt. Zuletzt wurde mit 98,5 Punkten ein Wert klar unter der neutralen Marke von 100 Punkten gemessen. Im November ist die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers aber deutlich um 0,9 Punkte auf 99,4 Punkte gestiegen. Zwar steht auch dieser Wert noch für eine leicht ungünstige Entwicklung, größere Zunahmen der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit sind in den nächsten drei Monaten jedoch nicht zu erwarten. „Der Wirtschaftsabschwung führt insbesondere in der Industrie zu Problemen, aber Arbeitskräfte sind immer noch so knapp, dass der Arbeitsmarkt robust bleibt“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Entsprechend blieb der Beschäftigungsausblick im November stabil: Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liegt mit 104,8 Punkten unverändert klar im positiven Bereich. Infolge der schwachen Konjunktur liegt dieser Wert zwar deutlich unter den Höchstständen aus dem vergangenen Jahr, der Aufwärtstrend der Beschäftigung wird sich aber auch in den kommenden Monaten fortsetzen. „Ohne den starken Arbeitsmarkt wäre das Risiko wesentlich höher, dass Deutschland in eine Wirtschaftskrise rutscht“, erklärt Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Frauen sind nach wie vor als Führungskräfte in den Betrieben unterrepräsentiert. Im Jahr 2018 waren 26 Prozent der Führungskräfte der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft Frauen. Auf der zweiten Führungsebene lag ihr Anteil bei 40 Prozent. Beide Werte haben sich verglichen mit 2016 nicht verändert. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung von rund 16.000 Betrieben in Deutschland durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Frauen sind nach wie vor als Führungskräfte in den Betrieben unterrepräsentiert. Im Jahr 2018 waren 26 Prozent der Führungskräfte der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft Frauen. Auf der zweiten Führungsebene lag ihr Anteil bei 40 Prozent. Beide Werte haben sich verglichen mit 2016 nicht verändert. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung von rund 16.000 Betrieben in Deutschland durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In Ostdeutschland ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft höher als in Westdeutschland. Auf der ersten Führungsebene liegt er im Osten bei 31 Prozent, im Westen bei 25 Prozent. Auf der zweiten Führungsebene beträgt der Frauenanteil in Ostdeutschland 45 Prozent, in Westdeutschland 39 Prozent. Der Beschäftigtenanteil von Frauen liegt in Ostdeutschland wie in Westdeutschland bei 44 Prozent. „Frauen sind demnach in Ostdeutschland besser repräsentiert“, erklären die IAB-Forscherinnen Susanne Kohaut und Iris Möller.

Kleine Betriebe werden häufiger von Frauen geführt als große: In Großbetrieben der Privatwirtschaft mit mindestens 500 Beschäftigten sind 14 Prozent der Führungspositionen auf der ersten Ebene mit Frauen besetzt. In Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten sind es 25 Prozent, in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten 27 Prozent.

Verglichen mit der Privatwirtschaft liegt der Frauenanteil im öffentlichen Sektor auf der ersten und zweiten Leitungsebene mit 36 bzw. 43 Prozent um zehn bzw. drei Prozentpunkte höher. Gemessen an ihrem Beschäftigtenanteil von 60 Prozent sind Frauen jedoch im öffentlichen Sektor in Führungspositionen der zweiten Ebene noch stärker unterrepräsentiert als in der Privatwirtschaft.

„Seit Januar 2016 ist das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in Kraft. Mit der Verpflichtung zur Festlegung und Veröffentlichung verbindlicher Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils in Vorständen und obersten Managementebenen soll diese gesetzliche Regelung in das Personalmanagement von Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten hineinwirken“, so die IAB-Forscherinnen Kohaut und Möller. Gleichzeitig stellen sie allerdings fest: „Die Einführung des neuen Gesetzes hat - zumindest auf Betriebsebene - keinen weiteren Zuwachs gebracht“.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2319.pdf.

Im dritten Quartal 2019 gab es bundesweit rund 1,36 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem zweiten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen um rund 30.000. Sie liegt damit aber noch um 120.000 über dem Vorjahresniveau im dritten Quartal 2018. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Im dritten Quartal 2019 gab es bundesweit rund 1,36 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem zweiten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen um rund 30.000. Sie liegt damit aber noch um 120.000 über dem Vorjahresniveau im dritten Quartal 2018. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In Westdeutschland waren im dritten Quartal 2019 rund 1,06 Millionen offene Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland rund 300.000.

„Auch wenn derzeit namhafte Großbetriebe Personal abbauen, ist die Personalnachfrage insgesamt gerade bei den kleineren bis mittleren Betrieben nach wie vor stabil. Rund 99 Prozent aller Betriebe in Deutschland haben weniger als 250 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte“, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. 1,18 der 1,36 Millionen offenen Stellen entfielen im dritten Quartal 2019 auf Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten. Dies sind knapp 6.000 weniger als im zweiten Quartal 2019 und 113.000 mehr als im dritten Quartal 2018. Von den Großbetrieben wurden mit 178.000 rund 24.000 Stellen weniger als im Vorquartal und 9.000 mehr als im dritten Quartal des Vorjahres angegeben.

Im Verarbeitenden Gewerbe sank die Zahl der offenen Stellen deutlich und beträgt nun 127.000. Gegenüber dem Vorquartal sind das rund 25.000 und im Vergleich zum Vorjahresquartal 34.000 Stellen weniger. „Auffällig ist ein starker Rückgang in den Bereichen Metalle/Metallerzeugung und Maschinen/Elektrotechnik/Fahrzeuge. Das Stellenangebot in diesen relativ stark exportabhängigen Branchen liegt jetzt wieder auf dem Niveau von vor zwei Jahren“, so Kubis. Im Baugewerbe sei die starke Personalnachfrage hingegen ungebrochen. So bewegt sich die Zahl der offenen Stellen im Baugewerbe mit 147.000 offenen Stellen im Zeitvergleich erneut auf Rekordniveau.

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im dritten Quartal 2019 wurden Antworten von 9.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter https://www.iab.de/stellenerhebung/daten online veröffentlicht.

Ein-Euro-Jobs werden heute passgenauer eingesetzt als das in früheren Jahren der Fall war. Das war auch das erklärte Ziel einer Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente im Jahr 2012. Eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass dieses Ziel erreicht wurde. An der Wirksamkeit der Ein-Euro-Jobs hinsichtlich der Integration in reguläre Beschäftigung habe sich dagegen wenig verändert: Kurz- und mittelfristig verringern sie eher die Wahrscheinlichkeit, eine reguläre Tätigkeit aufzunehmen, unter anderem da die Teilnehmer an Ein-Euro-Jobs während der Maßnahme weniger Zeit für die Arbeitsuche haben als Nicht-Teilnehmer.

Ein-Euro-Jobs werden heute passgenauer eingesetzt als das in früheren Jahren der Fall war. Das war auch das erklärte Ziel einer Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente im Jahr 2012. Eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass dieses Ziel erreicht wurde. An der Wirksamkeit der Ein-Euro-Jobs hinsichtlich der Integration in reguläre Beschäftigung habe sich dagegen wenig verändert: Kurz- und mittelfristig verringern sie eher die Wahrscheinlichkeit, eine reguläre Tätigkeit aufzunehmen, unter anderem da die Teilnehmer an Ein-Euro-Jobs während der Maßnahme weniger Zeit für die Arbeitsuche haben als Nicht-Teilnehmer.

Ein-Euro-Jobs sollen besonders arbeitsmarktferne Bezieher von Arbeitslosengeld II an den Arbeitsmarkt heranführen. „In den ersten Jahren nach ihrer Einführung (2005 bis 2007) wurden aber auch arbeitsmarktnahe Leistungsbezieher in diese Maßnahme vermittelt“, so die IAB-Studie.

Bereits ab dem Jahr 2010 ist die Zahl der Ein-Euro-Jobs stark gesunken. Während 2018 die Zahl der begonnenen Ein-Euro-Jobs bei 184.000 lag, gab es bis einschließlich 2009 noch mehr als 700.000. Die Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente im Jahr 2012 hat den Einsatz von Ein-Euro-Jobs weiter eingeschränkt. „Seither wird die eigentliche Zielgruppe besser erreicht als zuvor“, stellen die Arbeitsmarktforscher fest.

Die Ein-Euro-Jobs seien allerdings zunehmend in Einsatzfeldern wie Landschaftspflege mit vergleichsweise geringen Beschäftigungschancen konzentriert. Dies senke einerseits das Risiko der Verdrängung regulärer Beschäftigung, gleichzeitig aber auch die Wahrscheinlichkeit, nach Beendigung des Ein-Euro-Jobs in diesem Tätigkeitsfeld eine reguläre Beschäftigung zu finden.

Die kurz- und mittelfristigen Wirkungen von Ein-Euro-Jobs auf Beschäftigungswahrscheinlichkeit und Erwerbseinkommen der Geförderten sind der IAB-Studie zufolge bei den meisten untersuchten Teilgruppen von Geförderten negativ. Langfristig betrachtet seien aber günstigere Wirkungen nicht ausgeschlossen, erklären die Arbeitsmarktforscher. Auch vor der Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente waren die Wirkungen in der kurzfristigen Betrachtung negativ, in der längerfristigen Analyse dann aber überwiegend positiv.

Zielgerichtet eingesetzt seien Ein-Euro-Jobs ein sinnvolles arbeitsmarktpolitisches Instrument: „Ein-Euro-Jobs dürften für arbeitsmarktferne und nicht sofort in Beschäftigung vermittelbare Personen weiterhin ein geeignetes Mittel sein, um zu verhindern, dass diese sich ganz vom Arbeitsmarkt zurückziehen“, so die Arbeitsmarktforscher.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2219.pdf.