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Jeder Erwerbstätige arbeitete im dritten Quartal 344,9 Stunden, so wenig wie noch nie in einem dritten Quartal. Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem sank um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, stieg saisonbereinigt aber um 5,4 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2020. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor.

Jeder Erwerbstätige arbeitete im dritten Quartal 344,9 Stunden, so wenig wie noch nie in einem dritten Quartal. Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem sank um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, stieg saisonbereinigt aber um 5,4 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2020. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor.

Das Arbeitsvolumen ist im dritten Quartal 2020 durch den Rückgang der Kurzarbeit gegenüber dem zweiten Quartal saisonbereinigt um 5,4 Prozent gewachsen, liegt aber noch 4 Prozent unter dem Vorjahresstand. Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen im dritten Quartal 2020 in Deutschland 15,42 Milliarden Stunden. „Im dritten Quartal 2020 zeigt sich eine Erholung nach dem wirtschaftlichen Corona-Einbruch im zweiten Quartal. Dennoch ist der Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens nach wie vor beträchtlich,“ sagt Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ des IAB.

„Beim BIP gab es im dritten Quartal zwar ein Rekordwachstum von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Arbeitsmarkt braucht aber noch mehr Schub, um aus der Krise zu kommen“, erklärt Weber. Denn die Zahl der Erwerbstätigen sei im selben Zeitraum saisonbereinigt um 0,1 Prozent gesunken. Gegenüber dem Vorjahresquartal ging die Zahl der Erwerbstätigen um 1,4 Prozent zurück und lag im dritten Quartal bei rund 44,7 Millionen Personen. Dies ist auf die Corona-bedingten Rückgänge im zweiten Quartal 2020 zurückzuführen. 

Die Inanspruchnahme des Kurzarbeitergelds hat nach dem bisherigen Höchststand im zweiten Quartal wieder abgenommen, lag aber mit knapp 2,6 Millionen Personen im dritten Quartal 2020 auf einem weiterhin außerordentlich hohen Niveau. Bezogen auf alle Beschäftigten ging die Arbeitszeit im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Kurzarbeit um 8 Stunden zurück.

Die Beschäftigten machten im dritten Quartal 2020 durchschnittlich 5,2 bezahlte und 5,3 unbezahlte Überstunden. Das ist ein Rückgang von 0,7 bzw. 0,3 Stunden je Arbeitnehmer gegenüber dem Vorjahr. Die Guthaben auf den Arbeitszeitkonten der Beschäftigten blieben unverändert. Der Krankenstand lag mit 3,94 Prozent etwas unter dem Wert des Vorjahresquartals. Allerdings war die Zahl der Corona-Infektionen im Sommer auch sehr niedrig.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab-az2003.pdf (nicht barrierefrei). Eine lange Zeitreihe mit den Jahreszahlen ab 1991 ist unter http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx abrufbar.
Weitere Informationen zur Verbreitung von bezahlten und unbezahlten Überstunden sind unter http://doku.iab.de/aktuell/2014/aktueller_bericht_1407.pdf zu finden.

Das European Labour Market Barometer steht im November bei 98,5 Punkten. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) deutet damit auf eine moderat negative Entwicklung des europäischen Arbeitsmarkts in den nächsten Monaten hin.

Das European Labour Market Barometer steht im November bei 98,5 Punkten. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) deutet damit auf eine moderat negative Entwicklung des europäischen Arbeitsmarkts in den nächsten Monaten hin.

„Der Arbeitsmarkt in Europa war während des Frühjahrs-Lockdowns im Schockzustand. Die zweite Corona-Welle beeinträchtigt die Erholung, ein erneuter europaweiter Einbruch ist aber nicht zu erwarten“, erklärt IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber, der das europäische Barometer initiiert hat.

Der Teilindikator des European Labour Market Barometer für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen liegt im November bei 99,1 Punkten. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit könnte sich damit leicht erhöhen. Der Teilindikator für die Beschäftigung zeigt mit einem Stand von 98,0 Punkten moderat pessimistische Erwartungen der Arbeitsverwaltungen für die kurzfristige Beschäftigungsentwicklung. „Am Horizont gibt es Hoffnung auf einen Impfstoff, aber dem stehen kurzfristig die Wirkungen der Lockdowns in europäischen Ländern gegenüber“, so Weber.

Im Herbst gehen die Barometerwerte der teilnehmenden Länder ungewöhnlich weit auseinander. Darin spiegelt sich, dass Ablauf und Ausmaß der zweiten Corona-Welle sowie Reaktionen darauf deutlich weniger einheitlich ausfallen als der erste Lockdown im Frühjahr.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 16 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt. Polen hat im November erstmals teilgenommen und kommt auf einen relativ niedrigen Barometerwert. Ohne diesen Effekt hätte es keinen Rückgang gegenüber dem Vormonat gegeben.

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 16 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar. Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im November um 0,4 Punkte auf 100,5 Punkte gestiegen. Damit verbleibt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im leicht positiven Bereich.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im November um 0,4 Punkte auf 100,5 Punkte gestiegen. Damit verbleibt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im leicht positiven Bereich.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im November im Vergleich zum Vormonat um 0,9 auf 99,0 Punkte zu. „Die Beschäftigung wird im zweiten Lockdown nicht noch einmal einbrechen“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Wichtig hierfür seien die Stützungsmaßnahmen für die Betriebe und ihre jetzt bereits vorhandenen Erfahrungen mit der Corona-Krise. „Die Perspektive auf einen Impfstoff macht die Unternehmen zuversichtlicher. Das verstärkt noch einmal ihre Bereitschaft, die Beschäftigten zu halten“, fügt Weber hinzu. Dennoch belaste die weltweite zweite Corona-Welle die Erholung, und die sich durch die Corona-Krise beschleunigenden Transformationsprozesse in der Wirtschaft stellen große Herausforderungen dar. Entsprechend liegt die Beschäftigungskomponente immer noch unter der neutralen Marke von 100 Punkten.

Relativ günstige Aussichten zeigt das IAB-Arbeitsmarktbarometer für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit: Die entsprechende Komponente hielt sich auf dem Vormonatsstand von 102,1 Punkten. Zu beachten sei, so Weber, dass der Befragungszeitraum schon in der ersten Novemberhälfte endete, als eine Verlängerung des Lockdowns noch nicht absehbar war.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe.
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat Betriebe nach dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ befragt. Demnach geben 51 Prozent der Betriebe, für die das Programm grundsätzlich infrage kommt, an, dieses auch zu kennen. Von den Betrieben, die das Programm kennen, kann ein Viertel nicht einschätzen, ob sie förderberechtigt wären.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat Betriebe nach dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ befragt. Demnach geben 51 Prozent der Betriebe, für die das Programm grundsätzlich infrage kommt, an, dieses auch zu kennen. Von den Betrieben, die das Programm kennen, kann ein Viertel nicht einschätzen, ob sie förderberechtigt wären.

Das Programm soll die Ausbildungsaktivitäten von kleinen und mittleren Betrieben in Zeiten der Covid-19-Pandemie unterstützen. Unter anderem kann eine Ausbildungsprämie an Betriebe gezahlt werden, die die Zahl ihrer Ausbildungsplätze aufrechterhalten oder sogar ausbauen.

Unter den Betrieben, die sich als förderberechtigt einschätzen, haben bislang nur 16 Prozent Fördermittel beantragt. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass die Ausbildungsprämie erst nach erfolgreicher Probezeit der Auszubildenden gewährt wird und zwischen dem regulären Ausbildungsbeginn Anfang August und dem Befragungszeitpunkt nur knapp zwei Monate liegen. 15 Prozent der befragten Betriebe planen, einen Antrag auf Förderung zu stellen.

Schließlich wurden die Betriebe auch gebeten, die Wirksamkeit des Programms einzuschätzen. 56 Prozent der Betriebe sind davon überzeugt, dass das Programm dazu beitragen kann, Ausbildungsplätze zu sichern. Zudem wird der administrative Aufwand insbesondere von den Betrieben, die schon Fördermittel aus dem Programm beantragt haben, als gering eingestuft.

Die Forscherinnen und Forscher erklären: „Die große Herausforderung besteht darin, die Förderung nicht nur zielgenau auszugestalten, sondern auch der Zielgruppe bekannt zu machen.“ Daran hapere es bislang noch.
Die IAB-Studie ist abrufbar unter: http://www.iab-forum.de/ausbildungsfoerderung-in-der-covid-19-krise-viele-betriebe-kennen-das-bundesprogramm-ausbildungsplaetze-sichern-nicht.

Weitere Informationen zur Befragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“ unter: http://www.iab-forum.de/was-bewegt-arbeitgeber-in-der-krise-eine-neue-iab-befragung-gibt-aufschluss/

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat untersucht, wie Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und –Empfänger ihre Erfahrungen mit dem Jobcenter bewerten. Mehr als zwei Drittel aller Befragten schätzen ihr Verhältnis zum Jobcenter als eher positiv ein. Allerdings glaubt nur ein knappes Drittel, dass die Jobcenter-Betreuung ihnen hilft, beruflich neue Perspektiven zu finden. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten IAB-Studie hervor.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat untersucht, wie Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und –Empfänger ihre Erfahrungen mit dem Jobcenter bewerten. Mehr als zwei Drittel aller Befragten schätzen ihr Verhältnis zum Jobcenter als eher positiv ein. Allerdings glaubt nur ein knappes Drittel, dass die Jobcenter-Betreuung ihnen hilft, beruflich neue Perspektiven zu finden. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten IAB-Studie hervor.

Die vom IAB befragten Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und -Empfänger bewerten ihren Jobcenter-Kontakt durch ihre Zustimmung zu bestimmten Aussagen auf einer Skala von 1 („trifft überhaupt nicht zu“) bis 4 („trifft voll und ganz zu“). 79 Prozent aller Befragten geben an, dass eine Bevormundung überhaupt nicht oder eher nicht stattfinde. 77 Prozent sagen, dass sie eigene Vorstellungen einbringen können. 71 Prozent finden nicht, dass das Jobcenter nur Forderungen stellt und keine echte Hilfe anbietet. Schließlich sagen 69 Prozent der Befragten, dass sie den Jobcenter-Beschäftigten vertrauen.

Personen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Einschränkungen sehen die Jobcenter-Betreuung dabei negativer als ansonsten vergleichbare Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen. „Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass Befragte mit gesundheitlichen Einschränkungen größere Schwierigkeiten haben, den Forderungen der Jobcenter gerecht zu werden“, so die IAB-Studie.

Der Anteil der gesundheitlich schwer Beeinträchtigten, aber auch der Geringqualifizierten unter den Arbeitslosengeld-II-Empfängern ist in den letzten Jahren vor der Corona-Krise gestiegen. „Dies dürfte ein Nebeneffekt der positiven Beschäftigungsentwicklung im gleichen Zeitraum sein – qualifizierte und gesunde Personen konnten dadurch den Leistungsbezug vermehrt verlassen“, heißt es in der Studie. In den letzten Jahren habe sich die Jobcenter-Betreuung daher verstärkt an Personen mit Vermittlungshemmnissen ausgerichtet. Im Zuge der Corona-Krise seien aktuell häufiger wieder andere Personengruppen auf die Beratungs- und Vermittlungsangebote der Jobcenter angewiesen, beispielsweise Hochschulabsolventen und Selbstständige.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2320.pdf. Sie beruht auf Daten des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) aus den Jahren 2007 bis 2018 und ist repräsentativ für Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und -Empfänger im erwerbsfähigen Alter, die nicht mehr als ein geringfügiges Einkommen von 450 Euro beziehen und sich nicht in Ausbildung befinden.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat untersucht, wie Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und –Empfänger ihre Erfahrungen mit dem Jobcenter bewerten. Mehr als zwei Drittel aller Befragten schätzen ihr Verhältnis zum Jobcenter als eher positiv ein. Allerdings glaubt nur ein knappes Drittel, dass die Jobcenter-Betreuung ihnen hilft, beruflich neue Perspektiven zu finden. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten IAB-Studie hervor.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat untersucht, wie Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und –Empfänger ihre Erfahrungen mit dem Jobcenter bewerten. Mehr als zwei Drittel aller Befragten schätzen ihr Verhältnis zum Jobcenter als eher positiv ein. Allerdings glaubt nur ein knappes Drittel, dass die Jobcenter-Betreuung ihnen hilft, beruflich neue Perspektiven zu finden. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten IAB-Studie hervor.

Die vom IAB befragten Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und -Empfänger bewerten ihren Jobcenter-Kontakt durch ihre Zustimmung zu bestimmten Aussagen auf einer Skala von 1 („trifft überhaupt nicht zu“) bis 4 („trifft voll und ganz zu“). 79 Prozent aller Befragten geben an, dass eine Bevormundung überhaupt nicht oder eher nicht stattfinde. 77 Prozent sagen, dass sie eigene Vorstellungen einbringen können. 71 Prozent finden nicht, dass das Jobcenter nur Forderungen stellt und keine echte Hilfe anbietet. Schließlich sagen 69 Prozent der Befragten, dass sie den Jobcenter-Beschäftigten vertrauen.

Personen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Einschränkungen sehen die Jobcenter-Betreuung dabei negativer als ansonsten vergleichbare Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen. „Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass Befragte mit gesundheitlichen Einschränkungen größere Schwierigkeiten haben, den Forderungen der Jobcenter gerecht zu werden“, so die IAB-Studie.

Der Anteil der gesundheitlich schwer Beeinträchtigten, aber auch der Geringqualifizierten unter den Arbeitslosengeld-II-Empfängern ist in den letzten Jahren vor der Corona-Krise gestiegen. „Dies dürfte ein Nebeneffekt der positiven Beschäftigungsentwicklung im gleichen Zeitraum sein – qualifizierte und gesunde Personen konnten dadurch den Leistungsbezug vermehrt verlassen“, heißt es in der Studie. In den letzten Jahren habe sich die Jobcenter-Betreuung daher verstärkt an Personen mit Vermittlungshemmnissen ausgerichtet. Im Zuge der Corona-Krise seien aktuell häufiger wieder andere Personengruppen auf die Beratungs- und Vermittlungsangebote der Jobcenter angewiesen, beispielsweise Hochschulabsolventen und Selbstständige.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2320.pdf. Sie beruht auf Daten des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) aus den Jahren 2007 bis 2018 und ist repräsentativ für Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und -Empfänger im erwerbsfähigen Alter, die nicht mehr als ein geringfügiges Einkommen von 450 Euro beziehen und sich nicht in Ausbildung befinden.

Können Familie, Freunde und Bekannte bei der Bewältigung von Alltagsproblemen wie Geldknappheit oder familiären Konflikten helfen, steigen die Beschäftigungschancen von Langzeitarbeitslosen. Dies zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Forscher untersuchen darin, welche sozialen Beziehungen bei der Arbeitsaufnahme von Langzeitarbeitslosen hilfreich sind.

Können Familie, Freunde und Bekannte bei der Bewältigung von Alltagsproblemen wie Geldknappheit oder familiären Konflikten helfen, steigen die Beschäftigungschancen von Langzeitarbeitslosen. Dies zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Forscher untersuchen darin, welche sozialen Beziehungen bei der Arbeitsaufnahme von Langzeitarbeitslosen hilfreich sind.

Neben der Unterstützung bei Alltagsproblemen können auch aktive Mitgliedschaften in Vereinen wie Sportvereinen, Gewerkschaften oder Kirchen die Wahrscheinlichkeit einer Beschäftigungsaufnahme erhöhen. Laut der IAB-Studie steigt die Beschäftigungswahrscheinlichkeit der Langzeitarbeitslosen mit jeder aktiven Mitgliedschaft deutlich. Haben Langzeitarbeitslose einen Freundes- und Bekanntenkreis, der sie bei der Stellensuche unterstützen kann, verbessert das ihre Beschäftigungschancen nicht. Dies könnte daran liegen, dass es andere ausschlaggebendere Gründe für geringere Beschäftigungschancen Langzeitarbeitsloser gibt, erklären die Autoren.

Die Autoren empfehlen daher Maßnahmen, in denen sich die Teilnehmenden unter der Anleitung von entsprechend geschulten Sozialarbeitern wechselseitig motivieren und emotional unterstützen. Darüber hinaus könnte eine Möglichkeit sein, Mitgliedschaften in Vereinigungen, die der Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben dienen, finanziell zu fördern, so die Forscher.

Die Analysen basieren auf Daten des vom IAB durchgeführten Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS), in dem mehrere tausend Langzeitarbeitslose teils über mehr als ein Jahrzehnt zu ihren sozialen Kontakten und ihrem Arbeitsmarkterfolg befragt wurden. Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die seit mindestens zwölf Monaten durchgängig arbeitslos sind.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter  http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2220.pdf.

Weitere Informationen zum Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung finden sich unter https://www.iab.de/de/befragungen/iab-haushaltspanel-pass.aspx.

Im dritten Quartal 2020 gab es bundesweit 934.000 offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Vorjahresniveau vom dritten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen damit um 426.000. Das entspricht einem Rückgang von rund 31 Prozent. Gegenüber dem zweiten Quartal 2020 stieg die Zahl der offenen Stellen jedoch um 41.000, also knapp 5 Prozent, an. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Im dritten Quartal 2020 gab es bundesweit 934.000 offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Vorjahresniveau vom dritten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen damit um 426.000. Das entspricht einem Rückgang von rund 31 Prozent. Gegenüber dem zweiten Quartal 2020 stieg die Zahl der offenen Stellen jedoch um 41.000, also knapp 5 Prozent, an. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

„Nach wie vor liegt die Zahl der offenen Stellen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der Abwärtstrend wurde jedoch im dritten Quartal gestoppt “, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Ein deutlicher Anstieg offener Stellen ist bei den Betrieben mit 10 bis 49 Beschäftigten zu beobachten. Hier stieg die Zahl im dritten Quartal 2020 auf 288.000 und liegt damit 15 Prozent über dem Wert vom zweiten Quartal. Größere Betriebe ab 50 Beschäftigten bieten aktuell 318.000 offene Stellen an und damit nur etwa 1 Prozent mehr als noch im Vorquartal. Auch bei den kleineren Betrieben mit weniger als 10 Beschäftigten ist das Niveau der offenen Stellen mit 329.000 weiterhin in der Nähe des Vorquartals. Im zweiten Quartal 2020 wurden hier rund 330.000 Stellen berichtet.

„Viele Betriebe sind seit dem Beginn der Corona-Krise zurückhaltend bei der Personalsuche. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie belastet auch das Einstellungsverhalten der Betriebe“, so Kubis.

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im dritten Quartal 2020 lagen Antworten von rund 8.500 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche vor. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter https://www.iab.de/stellenerhebung/daten veröffentlicht.

Das European Labour Market Barometer konnte im Oktober noch einmal zulegen. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für den europäischen Arbeitsmarkt stieg um 0,5 Punkte auf 99,2 Punkte. Damit liegt er noch immer im negativen Bereich, hat aber mittlerweile einen erheblichen Teil des drastischen Rückgangs aus dem April ausgeglichen.

Das European Labour Market Barometer konnte im Oktober noch einmal zulegen. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für den europäischen Arbeitsmarkt stieg um 0,5 Punkte auf 99,2 Punkte. Damit liegt er noch immer im negativen Bereich, hat aber mittlerweile einen erheblichen Teil des drastischen Rückgangs aus dem April ausgeglichen.

„Der Arbeitsmarkt in Europa hat sich nach dem ersten Lockdown im Frühjahr gefangen. Die zweite Corona-Welle stellt aber erneut europaweit ein großes Risiko dar“, erklärt IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber, der das europäische Barometer initiiert hat.  Zu beachten ist, dass der Befragungszeitraum vor den starken Infektionszunahmen der vergangenen zwei bis drei Wochen endete.

Der Teilindikator des European Labour Market Barometer für die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen stieg im Oktober um 0,8 Punkte auf 100,3 Punkte. Damit hat er den negativen Bereich verlassen, der steigende Arbeitslosigkeit in den nächsten drei Monaten signalisiert.

Auch der Teilindikator für die Beschäftigung konnte gegenüber dem Vormonat zulegen. Nach einem Plus von 0,3 Punkten zeigt der Wert von 98,2 Punkten aber noch immer Skepsis gegenüber der Beschäftigungsentwicklung. „Die Unsicherheit über neuerliche Rückschläge am europäischen Arbeitsmarkt bleibt“, so Weber.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der 15 teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonie), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Portugal, Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt.

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 15 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar. Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Oktober um 0,1 Punkte auf 100,2 Punkte gestiegen. Nach den deutlichen Anstiegen aus den vergangenen Monaten hat sich der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit auf dem erreichten Niveau behauptet.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Oktober um 0,1 Punkte auf 100,2 Punkte gestiegen. Nach den deutlichen Anstiegen aus den vergangenen Monaten hat sich der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit auf dem erreichten Niveau behauptet.

Relativ günstige Aussichten zeigt das IAB-Arbeitsmarktbarometer für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit: Die entsprechende Komponente legte um 0,3 Punkte auf 102,4 Punkte zu. „Die kurzfristig stark erhöhte Arbeitslosigkeit könnte langsam wieder abgebaut werden“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Zu beachten sei, so Weber, dass der Befragungszeitraum vor den starken Infektionszunahmen der vergangenen zwei Wochen endete.

Die Beschäftigungskomponente des Frühindikators verblieb im Oktober auf dem Vormonatswert von 98,1 Punkten. „Bezüglich der Beschäftigungsentwicklung bleiben die Arbeitsagenturen skeptisch. Die Infektionsdynamik und die Transformationsprozesse in der Wirtschaft stellen Risiken dar“, erläutert Weber. Auch sinke nach jahrelangem Anstieg die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte: „Im Zuge der Krise haben sich viele Arbeitskräfte vorerst vom Arbeitsmarkt zurückgezogen und die Zuwanderung ist eingebrochen.“

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik