Springe zum Inhalt

Das European Labour Market Barometer kletterte im Juni auf 105,3 Punkte und liegt damit genau 10 Punkte höher als im Juni 2020. Mit einem Anstieg von 1,9 Punkten im Vergleich zum Mai 2021 übertrifft der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) den Höchststand seit der ersten Messung im Juni 2018 noch einmal.

„Die europäischen Arbeitsverwaltungen sehen die Arbeitsmärkte ihrer Länder vor einer deutlichen Erholung“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. In allen teilnehmenden Ländern liegen die Werte des Arbeitsmarkt-Frühindikators deutlich im positiven Bereich über 100. Große Sprünge von mindestens 2,0 Punkten nach oben verzeichnen Island, Malta, Wallonien, Deutschland, Flandern, Luxemburg, Polen und Österreich.

Wachsender Optimismus zeigt sich sowohl bei den Aussichten zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit als auch der Beschäftigung. Der Teilindikator für die künftige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ist im Juni um 1,8 Punkte auf 105,8 Punkte gestiegen. Der Teilindikator für die Entwicklung der Beschäftigung stieg noch etwas stärker um 2,0 Punkte auf 104,8 Punkte an.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz, Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt.

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 17 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar. Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer legt erneut deutlich zu und ist im Juni gegenüber dem Vormonat um 2,7 Punkte auf 107,4 Punkte gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) klettert damit auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt fallen für die nächsten Monate stark positiv aus. „Die Arbeitsagenturen haben noch nie eine so starke Verbesserung der Arbeitsmarktlage erwartet“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. „Die Infektionszahlen in Deutschland sind niedrig und die Weltkonjunktur zieht an. Jetzt ist das Zeitfenster da für eine starke Arbeitsmarkterholung“, so Weber. Der noch immer große Rückstand gegenüber dem, was ohne Kriseneffekte erreichbar gewesen wäre, könnte so verringert werden. Ein Risiko bleibt allerdings durch eine mögliche erneute Zunahme des Infektionsgeschehens im Zuge der Ausbreitung neuer Virusmutationen und damit verbundener Eindämmungsmaßnahmen.

Sowohl die Aussichten für die Beschäftigungsentwicklung als auch für die Arbeitslosigkeit zeigen erneut starke Verbesserungen. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im Juni um 3,2 Punkte auf 106,5 Punkte zu. Die Beschäftigungskomponente erreicht damit aber noch nicht ganz die Höchstwerte aus den Jahren 2017/2018. Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit liegt im Juni mit 108,2 Punkten sogar höher als bei der Erholung nach der Finanzkrise von 2008/2009. Im Vergleich zum Mai ist sie um 2,1 Punkte gestiegen.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:
- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe.
- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik.

Eine Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) von Stellenanzeigen aus der JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit gibt erste Einblicke in die Nachfrage nach Kompetenzen mit direktem Bezug zu Wasserstofftechnologien auf dem Arbeitsmarkt. In 25 Berufsgruppen wurden im Oktober und November 2019 in Stellenanzeigen Kompetenzen in der Wasserstofftechnologie von den Betrieben nachgefragt.

Insbesondere bei fachlich einschlägigen Berufsgruppen wie „Technische Forschung und Entwicklung“, „Maschinenbau- und Betriebstechnik“, „Elektrotechnik“, „Chemie“ und „Energietechnik“ war dies der Fall. Darüber hinaus wurden auch Berufe nachgefragt, die für die organisatorischen Rahmenbedingungen in den Unternehmen der Wasserstoffwirtschaft sorgen. Dazu zählen die Tätigkeitsfelder „Unternehmensorganisation und -strategie“, „Ver- und Entsorgung“ sowie „Einkauf und Vertrieb“.

Betriebe suchten in knapp 90 Prozent der Stellenanzeigen Personen mit einer Berufsausbildung oder einem mindestens vierjährigen Hochschulstudium. Dagegen wurde vergleichsweise selten ein Meister-, Techniker-, Fachwirt- oder Bachelorabschluss gefordert. Ein Grund dafür könnte sein, dass wasserstoffbezogene Technologien gegenwärtig nicht so standardisiert sind, als dass sie schon systematischer Teil von Ausbildungsinhalten sein könnten. „Entsprechend vermuten Betriebe diese Kompetenzen wohl eher bei den hochqualifizierten Arbeitskräften.“, erklärt der IAB-Forscher Michael Stops. Gleichzeitig bedürfe es zum Aufbau entsprechender technischer Strukturen auch Fachkräfte mit einer technischen Ausbildung oder aus der Verwaltung und Logistik, so Stops weiter.

Regional zeigt sich nur in einigen wenigen Regionen eine Nachfrage, dies aber sowohl in ländlichen Räumen wie im Landkreis Dithmarschen als auch in städtischen Regionen wie Dresden. Insgesamt ist die Nachfrage tendenziell in Regionen mit einer hohen Bevölkerungsdichte, einer niedrigen Arbeitslosigkeit und einer geringen Zahl von offenen Stellen gemessen an der Zahl der Arbeitslosen größer.

IAB-Forscher Markus Janser erklärt: „Bei wachsendem Personalbedarf und zunehmend fehlender qualifikatorischer Passung könnten sich Fachkräfteengpässe ergeben oder verstärken.“ Wichtig sei es, die Entwicklung in der Wasserstoffwirtschaft weiter zu verfolgen, da der Bereich sehr dynamisch ist. „Die Wasserstoffwirtschaft wird eine besondere Bedeutung auf dem Weg zur Klimaneutralität haben. Es ist zu erwarten, dass sich dies zunehmend auf dem Arbeitsmarkt zeigt,“ so Veronika Grimm. Veronika Grimm ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der FAU und wurde 2020 in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen.

Die Studie ist abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-11.pdf.

Knapp die Hälfte der exportierenden privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland verzeichnet einen Rückgang ihrer Ausfuhren seit Beginn der Covid-19-Pandemie. Dennoch schätzen exportierende Betriebe im Schnitt ihre Geschäftslage nicht stärker negativ ein als nicht exportierende Betriebe. Das ergibt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Lediglich Betriebe, deren Waren und Dienstleistungen in Länder außerhalb der EU oder des Vereinigten Königreichs ausgeführt werden, gaben vor allem zu Beginn der Pandemie häufiger an, dass die Corona-Krise ungünstigere Auswirkungen auf sie gehabt habe. „Dies könnte unter anderem daran liegen, dass während der ersten Monate der Pandemie die Einschränkungen im Warenverkehr vor allem bei weiter entfernteren Regionen zur Geltung gekommen sind“, erklärt Ignat Stepanok, Mitautor der IAB-Studie.

Trotzdem scheinen gerade Betriebe, die in Länder außerhalb der EU und das Vereinigten Königreichs exportieren, die Folgen der Pandemie besser zu bewältigen. Sie beurteilten ihre Liquidität häufiger als grundsätzlich ausreichend und haben zuletzt häufiger Personal eingestellt und seltener entlassen, so Stepanok. Allerdings nahmen Betriebe, die in Länder außerhalb der EU und des Vereinigten Königsreichs exportieren, auch häufiger die Novemberhilfen in Anspruch, heißt es in der Studie.

Für Betriebe, die nur in die EU oder in die EU und das Vereinigte Königreich exportieren, finden sich hingegen keine signifikanten Unterschiede bei den Liquiditätsreserven oder dem Einstellungsverhalten im Vergleich zu nicht exportierenden Betrieben. Was die Beantragung von Kurzarbeit betrifft, ist die Wahrscheinlichkeit für Exporteure insgesamt etwas höher als für Betriebe, die ihre Produkte nur im Inland absetzen.

Die Studie basiert auf den Daten der vom IAB durchgeführten Betriebsbefragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“. Hierfür werden seit August 2020 in regelmäßigen Abständen etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe dazu befragt, wie sich die Covid-19-Pandemie auf verschiedene Bereiche ihrer Geschäftstätigkeit auswirkt. Die Befragungsstichprobe ist repräsentativ für die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland.

Die Studie ist abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-10.pdf.

Der Anteil der Betriebe, die sich akut in ihrer Existenz bedroht sehen, fiel deutlich von 13 im April auf 8 Prozent im Mai. Das ergibt eine zwischen dem 10. bis 27. Mai durchgeführte repräsentative Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

„Die Inzidenzwerte entspannen sich vielerorts, parallel dazu blicken auch die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland wieder optimistischer in die Zukunft“, sagt IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. Bei Dienstleistungsbetrieben halbierte sich der Anteil derjenigen, die sich in ihrer Existenz bedroht sehen von 15 Prozent im April auf 7 Prozent im Mai. Aber auch bei Betrieben im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen gibt es einen deutlichen Rückgang von 5 Prozent auf 0,5 Prozent im Mai. Vor allem Kleinstbetriebe mit einem bis neun Beschäftigten berichten von deutlich geringeren Existenzängsten.

Die positive Entwicklung macht sich auch im Einstellungsverhalten der Betriebe bemerkbar. Insgesamt übersteigen die vorgenommenen Einstellungen im Mai in 14 Prozent der Betriebe die Anzahl an Entlassungen. Im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen trifft das sogar auf 20 Prozent der Betriebe zu. Auch im Bereich Verkehr und Lagerei stellten 18 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeitende ein als sie entließen. Einzig Betriebe im Gastgewerbe haben eher entlassen als eingestellt. „Das könnte einerseits daran liegen, dass es dieser Branche wirtschaftlich weiterhin schlecht geht. Denkbar ist aber auch, dass die Betriebe aufgrund der nach wie vor bestehenden Unsicherheit zurückhaltend sind“, erklärt IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei. Zudem weisen im Mai viele Betriebe im Gastgewerbe noch ein hohes Niveau an Kurzarbeit auf. Daher dürften sie nicht gleich in starkem Maße einstellen, sondern setzen zunächst die bereits Beschäftigten wieder in vollem Umfang ein.

Im Rahmen der IAB-Studie „Betriebe in der Covid-19-Krise“ werden seit August 2020 in regelmäßigen Abständen etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe der Privatwirtschaft dazu befragt, wie sich die Covid-19-Pandemie auf verschiedene Bereiche ihrer Geschäftstätigkeit auswirkt. Die Befragungsstichprobe ist repräsentativ für die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland.

Zum Download stehen unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/ADuI_BeCovid_W13.xlsx. Tabellen zu den Ergebnissen aus der 13. Befragungswelle bereit. Verfügbar sind Ergebnisse unter anderem zur Betroffenheit der Betriebe von der Corona-Krise, zur Liquidität und Existenzbedrohung. Tabellen und Grafiken aus früheren Befragungswellen können Sie ebenfalls herunterladen unter https://www.iab.de/de/daten/arbeitsmarktentwicklung.aspx.

Die Teilzeitquote ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozentpunkte deutlich gesunken und lag im ersten Quartal 2021 bei 38,2 Prozent. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Zuletzt lag die Teilzeitquote im ersten Quartal 2016 mit 38,1 Prozent niedriger.

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten ist mit -2,2 Prozent deutlich stärker gesunken als die der Vollzeitbeschäftigten mit -0,7 Prozent. Ausschlaggebend für die Entwicklung bei den Teilzeitbeschäftigten ist der kräftige Rückgang der geringfügigen Beschäftigung. „Die Corona-Krise hat die Minijobs besonders hart getroffen.“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Ebenso wie Minijobs seien Nebenjobs generell häufig kurzfristig angelegt und viele dieser Jobs sind weggefallen. 3,8 Millionen Beschäftigte gingen einer Nebentätigkeit nach, das sind 4,2 Prozent weniger als im ersten Quartal 2020. Die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung weist dagegen keinen besonderen Rückgang auf.

Die Wochenarbeitszeit bei den Teilzeitbeschäftigten ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,6 Prozent gestiegen, während sie bei den Vollzeitbeschäftigten nahezu gleichgeblieben ist. Der Anstieg der Arbeitszeit bei Teilzeitbeschäftigten ist auf den weiter sinkenden Anteil geringfügig Beschäftigter in dieser Gruppe zurückzuführen. Vollzeitbeschäftigte arbeiteten im Durchschnitt rund 38,2 Stunden und Teilzeitbeschäftigte rund 18 Stunden.

Infolge der Covid-19-Pandemie ist das Arbeitsvolumen gegenüber dem ersten Quartal 2020 um 5,5 Prozent auf rund 14,8 Milliarden Stunden gesunken. Während das Arbeitsvolumen im vierten Quartal 2020 gegenüber dem entsprechenden Quartal des Vorkrisenjahres 2019 um 3,8 Prozent zurückgegangen ist, fiel der Rückgang mit 7,2 Prozent im ersten Quartal 2021 gegenüber dem entsprechenden Quartal in 2019 fast doppelt so hoch aus.

„Der Jahresanfang 2021 war der zweite Tiefpunkt der Corona-Krise.“, so Weber. Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigen betrug im ersten Quartal 2021 334,2 Stunden und sank damit um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,6 Prozent gesunken und lag bei knapp 44,4 Millionen Personen.

Die Kurzarbeit liegt weiterhin auf einem außerordentlich hohen Niveau. Im Vergleich zum Vorquartal ist die Zahl der Kurzarbeitenden im ersten Quartal 2021 um 1 Million auf rund 3,44 Millionen Personen gestiegen. Dies führte dazu, dass der Arbeitsausfall je Beschäftigten mit 16,6 Stunden massiv gestiegen ist. Der Krankenstand ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,6 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent gesunken.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab-az2101.pdf (nicht barrierefrei) zur Verfügung.
Eine lange Zeitreihe mit den Quartals- und Jahreszahlen ab 1991 ist unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx abrufbar.
Weitere Informationen zur Verbreitung von bezahlten und unbezahlten Überstunden sind unter https://doku.iab.de/aktuell/2014/aktueller_bericht_1407.pdf zu finden.

Das European Labour Market Barometer kletterte im Mai auf 103,3 Punkte. Mit einem Anstieg von 2,0 Punkten im Vergleich zum April verzeichnet der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit das stärkste Wachstum seit seinem Bestehen. „Der Griff der Pandemie lockert sich“, zeigt sich IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber optimistisch. „Europas Arbeitsmärkte gehen auf Erholungskurs“.

Nachdem die Aussichten lange durch die Corona-Krise getrübt waren, erwarten die europäischen Arbeitsverwaltungen aktuell in keinem der teilnehmenden Länder mehr relevante Verschlechterungen auf den Arbeitsmärkten. Sprünge von mindestens 2,0 Punkten nach oben verzeichnen Dänemark, Island, Österreich, Liechtenstein, Portugal und Deutschland.

Optimismus zeigt sich sowohl bei den Aussichten zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit als auch der Beschäftigung. Der Teilindikator für die künftige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ist im Mai um 2,7 Punkte auf 103,8 Punkte stark gestiegen. Damit steht er über dem Teilindikator für die Entwicklung der Beschäftigung, der – wenn auch schwächer - um 1,3 Punkte auf 102,7 Punkte ebenfalls deutlich anstieg.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz (seit Mai 2021), Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt. Ohne Berücksichtigung der Schweiz, die im Mai 2021 erstmals teilgenommen hat, würde das Barometer denselben Stand aufweisen.

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 17 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar. Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Mai gegenüber dem Vormonat deutlich um 2,0 Punkte auf 104,6 Punkte gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt damit positive Aussichten für die Arbeitsmarktentwicklung an. Zuletzt stand das Arbeitsmarkbarometer so günstig im März 2018.

Der Positivtrend des IAB-Arbeitsmarktbarometers setzt sich damit weiter fort. Die Arbeitsagenturen werden in ihren Einschätzungen zur Arbeitsmarktentwicklung optimistischer. „Die Aussicht auf deutliche Lockerungen der Corona-Einschränkungen lässt die Arbeitsmarkterwartungen nach oben springen.“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Besonders die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers zur Vorhersage der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit legte im Mai zu. Mit einem Plus von 2,7 Punkten gegenüber dem Vormonat kletterte sie auf 105,9 Punkte und damit auf den zweithöchsten jemals gemessenen Stand. Neben der Arbeitsmarkterholung dürfte dies auch darauf zurückzuführen sein, dass ein Anstieg der Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen erwartet wird. Die Aussichten bei der Beschäftigungsentwicklung haben sich weiter verbessert, wenngleich sie gegenüber der zweiten Hälfte der 2010 Jahre deutlich moderater ausfallen. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im Mai um 1,2 Punkte zu und liegt nun bei 103,2 Punkten. „Die Zeichen stehen auf Erholung, aber ein Rekordbeschäftigungswachstum wie in den Jahren vor der Krise ist noch nicht in Sicht.“, so Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe.
- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik.

Im Jahr 2020 arbeiteten 43 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit Branchentarifvertrag. Die Tarifbindung ist dabei im Westen deutlich höher als im Osten. Rund 45 Prozent der westdeutschen und 32 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten in einem Betrieb, in dem ein Branchentarifvertrag galt. 2019 galt das noch für 46, beziehungsweise 34 Prozent. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von rund 16.000 Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). „Der rückläufige Trend in der Branchentarifbindung setzt sich damit fort“, sagt IAB-Forscherin Susanne Kohaut.

Die Verbreitung von Firmen- oder Haustarifverträgen blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant: diese Form der Tarifbindung galt 2020 für 8 Prozent der westdeutschen und für 11 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten. 47 Prozent der westdeutschen und 57 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten 2020 in Betrieben, in denen es keinen Tarifvertrag gab.

Die Tarifbindung nimmt mit der Betriebsgröße zu. Besonders hoch ist der Anteil der Beschäftigten, die unter einen Branchentarifvertrag fallen, im Bereich der Öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung mit 80 Prozent, besonders gering ist der Anteil im Bereich Information und Kommunikation mit 11 Prozent.

Auf Betriebsebene werden die Interessen der Beschäftigten vielfach durch Betriebsräte vertreten. Im Jahr 2020 waren in Ostdeutschland 36 Prozent der Beschäftigten durch einen Betriebsrat vertreten, in Westdeutschland traf dies auf 40 Prozent zu. In den letzten Jahren hat sich der langjährige Rückstand Ostdeutschlands bei der betrieblichen Mitbestimmung verringert. Diese Annäherung beruht auf einer rückläufigen Reichweite im Westen und einer Zunahme im Osten. Lag 2016 der Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit Betriebsrat im Westen noch 9 Prozentpunkte über der im Osten, betrug der Abstand 2020 4 Prozentpunkte.

Die Daten sind abrufbar unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Daten_zur_Tarifbindung.xlsx. Sehen Sie hierzu auch die dazu erschienene Grafik Aktuell im IAB-Forum.

Das European Labour Market Barometer steigt im März gegenüber dem Vormonat um 1,3 Punkte auf 100,6 Punkte. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist damit erstmals seit Krisenbeginn über die Marke von 100 Punkten geklettert und lässt keine Verschlechterung des europäischen Arbeitsmarkts in den nächsten Monaten erwarten.

Das European Labour Market Barometer steigt im März gegenüber dem Vormonat um 1,3 Punkte auf 100,6 Punkte. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist damit erstmals seit Krisenbeginn über die Marke von 100 Punkten geklettert und lässt keine Verschlechterung des europäischen Arbeitsmarkts in den nächsten Monaten erwarten.

In allen Ländern ist das European Labour Market Barometer gestiegen oder zumindest gleichgeblieben. „Die öffentlichen Arbeitsverwaltungen in Europa erwarten, dass die Arbeitsmärkte in Europa sich stabilisieren.“, sagt IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber. Mit einer Verschlechterung der Arbeitslosigkeit und Beschäftigung ist damit nicht zu rechnen. „Eine durchgreifende Erholung ist das aber noch nicht“, erklärt Weber.

Der Teilindikator des European Labour Market Barometer für die künftige Entwicklung der Beschäftigung ist im März um 1,2 Punkte auf 100,7 Punkte gestiegen. Damit liegt er in etwa gleichauf mit dem Teilindikator für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen, der nach einem deutlichen Plus von 1,5 Punkten einen Stand von 100,6 Punkten erreicht. „Weitere Verbesserungen am europäischen Arbeitsmarkt sind möglich. Dafür muss die dritte Corona-Welle aber schnell unter Kontrolle kommen.“, erklärt Weber.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 16 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt.

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 16 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar. Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.