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Das IAB-Arbeitsmarktbarometer liegt im September niedriger als im Sommer und ist gegenüber dem August um 1,2 Punkte gesunken. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hält sich aber mit 106,2 Punkten auf einem höheren Wert als in allen Vorjahren.

Die Aussichten auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung zeigen insgesamt trotz des Rückgangs positive Signale. Die Beschäftigungskomponente erreicht mit 107,0 Punkten das höchste Niveau seit Anfang 2018. Die Komponente Arbeitslosigkeit des IAB-Arbeitsmarktbarometers sinkt im September zwar deutlich vom Höchststand um 2,6 Punkte auf 105,5, liegt aber insgesamt immer noch auf einem sehr positiven Wert. „Durch die Lieferengpässe in der Industrie wurde der Aufschwung etwas gebremst. Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeht, aber nicht mehr so schnell wie in den letzten Monaten“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Dies entspricht nun wieder dem vor der Krise üblichen Muster, nach dem die Beschäftigungserwartungen über denen für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit liegen. „Neben der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung legen jetzt auch die Minijobs wieder zu“, erklärt Weber. Das würde sich aber nicht auf die Arbeitslosigkeit auswirken, da diese durch die Aufnahme eines Minijobs nicht beendet würde. „Zudem kommen vermehrt Menschen zurück, die sich in der Corona-Krise vom Arbeitsmarkt zurückgezogen hatten, wodurch die Beschäftigungserwartungen zusätzlich steigen“, so Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe.
- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik.

Im Vergleich zu der Zeit vor der Covid-19-Pandemie ist die allgemeine Lebenszufriedenheit von Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2020 auf einer Skala von 0 für sehr unzufrieden bis 10 für sehr zufrieden um 0,5 gesunken. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

„Dieser Einbruch ist untypisch für junge Menschen in diesem Lebensabschnitt. Er entspricht zum Beispiel dem drastischen Rückgang der Lebenszufriedenheit in Kriegsgebieten“, erklärt IAB-Forscher Malte Sandner. Die allgemeine Lebenszufriedenheit des ersten Corona-Abiturjahrgangs ist Ende 2020 im Vergleich zum Vorjahr von 7,3 auf 6,8 gesunken. Dagegen hat ist die durchschnittliche Lebenszufriedenheit der Gesamtbevölkerung im gleichen Zeitraum wesentlich weniger stark zurückgegangen.

Am wenigsten zufrieden mit ihrer allgemeinen Lebenssituation sind mit einem Wert von 6,6 Abiturientinnen und Abiturienten, die Ende 2020 noch keinen Bildungsweg eingeschlagen haben und sich in einem Überbrückungsjahr befinden. Für die Lebenszufriedenheit von denen, die bereits einen Bildungsweg gewählt haben, spielt der eingeschränkte Präsenzunterricht eine große Rolle: Mit einem Wert von 6,6 sind insbesondere diejenigen überdurchschnittlich unzufrieden, für die Lehrveranstaltungen oder Berufsschulunterricht gänzlich entfallen sind. Dagegen sind Abiturientinnen und Abiturienten, die Digitalunterricht angeboten bekamen, mit einem Wert von 6,9 etwas zufriedener. „Bei künftigen Abwägungen zu Infektionsschutzmaßnahmen müssen die starken negativen Auswirkungen der Schul- und Hochschulschließungen Berücksichtigung finden“, so IAB-Forscherin Sarah Bernhard.

Ungefähr jede sechste Schülerin beziehungsweise jeder sechste Schüler gibt an, dass die Covid-19-Pandemie die Entscheidung des ersten Bildungswegs nach dem Abitur stark beeinflusst hat. Unter diesen Umständen haben sich rund 47 Prozent der befragten jungen Erwachsenen für ein Studium unmittelbar nach dem Abitur entschieden. Von ihnen studieren mit 95 Prozent fast alle zu Hause und kennen ihre Hochschule hauptsächlich über digitale Audio- oder Video-Veranstaltungen. Für ein duales Studium haben sich direkt nach dem Schulabschluss 6 Prozent und für eine Ausbildung 9 Prozent der Befragten entschieden. Auszubildende sind von den Einschränkungen aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen nicht so stark betroffen wie Studierende. Sie berichten seltener von Digitalunterricht, von Unterrichtsreduktion oder von Einschränkungen bei der persönlichen Anwesenheit in der Berufsschule. 38 Prozent der Befragten befinden sich in einem Überbrückungsjahr.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-19.pdf. Die Studie beruht auf der Befragung von 2.338 Schülerinnen und Schüler aus 190 Schulen, die im Sommer 2020 ihr Abitur gemacht haben.

Die Gefahr, sich bei der Ausübung des Berufs mit dem Coronavirus anzustecken, ist in den medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen mit durchschnittlich etwa 35 Prozent am höchsten. Aber auch in Berufen in der Arzt- und Praxishilfe, in der Gesundheits- und Krankenpflege, im Rettungsdienst und in der Geburtshilfe sowie in medizinischen Laboratorien besteht eine deutlich hohe Ansteckungsgefahr. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Ausschlaggebend für die Ansteckungsgefahr bei der Ausübung des Berufs sind die beruflichen Arbeitsbedingungen wie der Umgang mit infizierten Menschen, aber auch der enge Körper- und Kundenkontakt. Insbesondere in Berufen in der Human- und Zahnmedizin besteht mit 69 Prozent die höchste Ansteckungsgefahr. Aber auch in Berufen in der Arzt- und Praxishilfe, in der Gesundheits- und Krankenpflege, im Rettungsdienst und in der Geburtshilfe sowie in medizinischen Laboratorien besteht eine deutlich hohe Ansteckungsgefahr.

Mit durchschnittlich 18 Prozent weisen Reinigungsberufe ebenfalls eine erhöhte Infektionsgefahr auf, gefolgt von den Sicherheitsberufen mit durchschnittlich 8 Prozent. Bei den Reinigungsberufen spielt der Kontakt mit infizierten Oberflächen und Gegenständen eine entscheidende Rolle und bei den Sicherheitsberufen der Umgang mit infizierten Menschen. Aber auch in den sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen und den Handelsberufen besteht durch den Umgang mit Menschen, die betreut werden, beziehungsweise durch den Kundenkontakt die Gefahr einer Ansteckung.

Am geringsten ist die Ansteckungsgefahr dagegen für Beschäftigte in den Bau- und Ausbauberufen, in fertigungstechnischen Berufen und in Berufen der Unternehmensführung und -organisation. Insgesamt weist weniger als ein Viertel aller Berufe eine erhöhte Ansteckungsgefahr auf, unabhängig davon, ob ein Beruf im Homeoffice erledigt werden kann.

„Um einen Ausbruch der Infektion mit dem Coronavirus am Arbeitsplatz zu vermeiden und gleichwohl eine möglichst effiziente Arbeitsorganisation sicher zu stellen, ist es wichtig, die Arbeitsschutzmaßnahmen einerseits so strikt wie nötig und andererseits auch so erträglich und praktikabel wie möglich zu gestalten“, so Britta Matthes, Leiterin der Forschungsgruppe „Berufe in der Transformation“.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter: https://www.iab-forum.de/berufe-und-covid-19-pandemie-wie-hoch-ist-das-berufsspezifische-ansteckungsrisiko
Die Studie beruht auf der Expertendatenbank BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit, die Informationen über alle knapp 4.000 in Deutschland bekannten Berufe zur Verfügung stellt.

Im Vergleich zu Personen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, verdienen Personen, die ihre Ausbildung abgebrochen haben, deutlich weniger. Personen, die ihre Ausbildung unterbrochen und ihren Abschluss in einer neuen Ausbildung erworben haben, verdienen ähnlich viel wie Personen, die ihren Abschluss ohne Unterbrechungen erwarben. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die auf dem Ausbildungspanel Saarland beruht.

Abbrechende verdienen fünf Jahre nach dem ersten Ausbildungsbeginn 5,3 Prozent weniger als Personen, die ihren Abschluss ohne Unterbrechungen erwerben. Zehn Jahre nach Beginn der ersten Ausbildung steigt der Lohnunterschied auf 7,3 Prozent. „Ein Großteil der Abbrechenden entwickelt diskontinuierliche Erwerbskarrieren und erzielt langfristig geringere Löhne. Daran zeigt sich, dass der Erwerb eines formalen Berufsabschlusses maßgeblich für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration ist“, so IAB-Forscher Alexander Patzina.

Unterbrechende verdienen hingegen ähnlich viel wie Personen, die ihren Abschluss ohne Unterbrechungen erwerben. „Vorzeitige Vertragslösungen sind nicht per se mit Nachteilen verbunden. Sie bieten die Möglichkeit, die ursprüngliche Berufswahlentscheidung zu überdenken und sich beruflich neu zu orientieren und damit auch Erwerbskarrieren neu auszurichten“, erklärt IAB-Forscherin Gabriele Wydra-Somaggio.

Darüber hinaus sind Abbrechende oft kürzer beschäftigt als Unterbrechende und Personen, die ihren Abschluss ohne Unterbrechungen erworben haben. „Gezielte Beratungsangebote in Schulen können dabei unterstützen, die Passung von Ausbildungen und Auszubildenden zu erhöhen. Der Fokus ist auf Maßnahmen zu legen, die einen Ausbildungsabbruch verhindern, indem sie beispielsweise Ausbildungsalternativen aufzeigen, die zu einem erfolgreichen Abschluss führen können“, so Wydra-Somaggio.

Auszubildende, deren Vertrag gelöst wird, absolvierten die Ausbildung eher in kleinen Betrieben und in Betrieben, die ihre Auszubildenden seltener nach der Ausbildung weiterbeschäftigen sowie sich weniger im Bereich der Berufsausbildung engagieren.

Insgesamt wurde jeder fünfte der zwischen 1999 und 2002 geschlossenen Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Nach der vorzeitigen Vertragslösung begannen 4 Prozent aller Auszubildenden eine neue Ausbildung und schlossen diese erfolgreich ab. 15 Prozent dagegen verließen das Ausbildungssystem bis 2018 ohne formalen Berufsabschluss.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-18.pdf. Die Studie beruht auf dem „Ausbildungspanel Saarland“, das ausbildungs- und erwerbsbiografische Informationen zu Personen enthält, die zwischen 1999 und 2002 mindestens einen Tag in einem Betrieb im Saarland in einem Ausbildungsverhältnis standen.

Zwischen 2010 und 2017 gab es jährlich mehr als eine Million Erwachsene, die zum ersten Mal oder erneut Hartz IV bezogen. Gut ein Drittel von ihnen befand sich bereits während der letzten zwölf Monate in der Grundsicherung. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Mehr als jede fünfte in die Grundsicherung zugegangene Person verlor unmittelbar davor ihre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. „Diese Personen kamen meist aus den Bereichen Arbeitnehmerüberlassung, Handel, Instandhaltung, Reparatur von Kraftfahrzeugen und Sonstige Dienstleistungen – sowie häufig aus niedrig entlohnten Beschäftigungsverhältnissen mit kurzer Beschäftigungsdauer“, berichtet Kerstin Bruckmeier, Leiterin der IAB-Forschungsgruppe „Grundsicherungsbezug und Arbeitsmarkt“. Nur knapp 8 Prozent der Personen, die in die Grundsicherung übergegangen sind, erhielten bis unmittelbar davor noch Arbeitslosengeld.

Die Zugänge in Hartz IV verteilten sich auf sehr unterschiedliche Personengruppen. Die Hälfte von ihnen war jünger als 35 Jahre. „Sie konnten den Leistungsbezug aber – ebenso wie Paare ohne Kinder – in den nächsten zwölf Monaten schneller als andere Gruppen verlassen“, erklärt Katrin Hohmeyer, Mitautorin der Studie.

Mehr als 40 Prozent der Personen, die in die Grundsicherung zugegangen sind, hatten keine berufliche Ausbildung. „Im Vergleich zu den zugegangenen Personen mit beruflicher Qualifikation verblieben sie während der nächsten zwölf Monate häufiger im Leistungsbezug“, so Torsten Lietzmann, Mitautor der Studie.

Knapp 60 Prozent aller zugegangenen Personen waren arbeitslos gemeldet. Gründe für eine fehlende Arbeitslosmeldung sind beispielsweise die Betreuung von Kindern oder eine nicht bedarfsdeckende Beschäftigung.

Die IAB-Studie beruht auf Daten der Stichprobe der Integrierten Grundsicherungsbiografien (SIG) – am IAB aufbereiteter Daten der Grundsicherungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit bis 2017. Neuere Daten, die auch den Zeitraum der Pandemie einschließen, liegen noch nicht vor.

Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-17.pdf

Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigen lag im zweiten Quartal 2021 bei 316,2 Stunden und stieg damit um 6,8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Quartal im Vorjahr. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

„Der Arbeitsmarkt befindet sich auf Erholungskurs, es werden wieder deutlich mehr Stunden gearbeitet“, sagt Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. „Aber bis zum Vorkrisenstand ist es noch ein weiter Weg – und erst recht zu einem Niveau, das ohne Krisenwirkungen erreichbar gewesen wäre“. Verglichen mit dem zweiten Quartal im Vorkrisenjahr 2019 war die Arbeitszeit pro Erwerbstätigen um knapp 3 Prozent geringer.

Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen in Deutschland im zweiten Quartal 2021 14,1 Milliarden Stunden. Das bedeutet ein Plus von 6,8 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal, dem Höhepunkt der ersten Welle der Pandemie. Gegenüber dem entsprechenden Vorkrisenquartal 2019 liegt das Arbeitsvolumen um 4 Prozent niedriger.

Die Kurzarbeit liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zum Vorquartal ist die Zahl der Kurzarbeitenden im zweiten Quartal 2021 in Folge der Lockerungen des Lockdowns aber um knapp 1,4 Millionen auf rund 2 Millionen Personen gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet das eine Abnahme um mehr als 3,3 Millionen. Der Arbeitsausfall je Beschäftigten betrug im zweiten Quartal 2021 8,4 Stunden ist damit im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,2 Stunden deutlich gesunken.

Mit gut 3,9 Millionen Mehrfachbeschäftigten wurde im zweiten Quartal 2021 fast wieder der Stand aus dem entsprechenden Vorkrisenquartal 2019 erreicht. Da Nebenjobs generell häufig kurzfristig angelegt sind, waren infolge der Covid-19-Pandemie viele dieser Jobs im zweiten Quartal 2020 weggefallen. Allerdings arbeiteten Mehrfachbeschäftigte in ihrer Nebentätigkeit im zweiten Quartal 2021 mit im Durchschnitt insgesamt 62,3 Stunden deutlich weniger Stunden als noch vor der Pandemie.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab-az2102.pdf (nicht barrierefrei) zur Verfügung.
Eine lange Zeitreihe mit den Quartals- und Jahreszahlen ab 1991 ist unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx abrufbar.
Weitere Informationen zur Verbreitung von bezahlten und unbezahlten Überstunden sind unter https://doku.iab.de/aktuell/2014/aktueller_bericht_1407.pdf zu finden.

32 Prozent der Betriebe mit Betriebsärztin oder Betriebsarzt haben ihren Beschäftigten im August 2021 Impfungen gegen Covid-19 angeboten, nur 4 Prozent planen dies noch zu tun. Dieser geringe Anteil erklärt sich vor allem dadurch, dass 46 Prozent der Beschäftigten bereits ein Impfangebot bekommen hatten. Das zeigt eine zwischen dem 2. und 17. August durchgeführte repräsentative Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Im Vergleich zur letzten Befragung im Juni ist der Anteil der Betriebe mit Betriebsärztin oder Betriebsarzt, die Impfangebote machen, um 4 Prozent gestiegen. „Dieser auf den ersten Blick geringe Anstieg ergibt sich unter anderem aus der hohen Zahl an Beschäftigten, die in der Zwischenzeit bereits geimpft wurden“, erklärt Bernd Fitzenberger, Direktor des IAB. 98 Prozent der Betriebe, die ihren Beschäftigten aktuell kein Impfangebot machen, geben als Grund an, dass bereits eine Vielzahl der Beschäftigten geimpft ist.

Vor allem größere Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten bieten Impfungen durch Betriebsärztinnen und -ärzte an. In dieser Gruppe machen aktuell 61 Prozent der Betriebe den Beschäftigten ein Impfangebot. Demgegenüber bietet jeder vierte Kleinstbetrieb mit bis zu 9 Beschäftigten und jeder dritte Betrieb mit 10 bis 49 Beschäftigten Impfungen an. Die geringere Verbreitung bei kleineren Betrieben hängt auch damit zusammen, dass diese Betriebe oft keine festen Betriebsärztinnen oder -ärzte haben und mitunter nur eingeschränkt auf externe betriebsärztliche Leistungen zurückgreifen können.

Schaut man auf die verschiedenen Branchen, zeigt sich, dass im Baugewerbe sowie im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen derzeit vergleichsweise wenig Impfungen angeboten werden. „Das liegt vor allem daran, dass Beschäftigte in systemrelevanten Berufen, zu denen auch das Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen gehört, frühzeitig ein Impfangebot erhielten“, so Fitzenberger. Überdurchschnittlich häufig bieten dagegen aktuell Betriebe im Bereich Verkehr und Lagerei Impfungen an.

Im Rahmen der IAB-Studie „Betriebe in der Covid-19-Krise“ werden seit August 2020 in regelmäßigen Abständen etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe der Privatwirtschaft dazu befragt, wie sich die Covid-19-Pandemie auf verschiedene Bereiche ihrer Geschäftstätigkeit auswirkt. Die Befragungsstichprobe ist repräsentativ für die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland.

Den vollständigen Datensatz der aktuellen Befragungswelle 16, können Sie hier herunterladen: https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/ADuI_BeCovid_W16.xlsx. Der Beitrag im IAB-Forum ist hier abrufbar: https://www.iab-forum.de/viele-betriebe-unterstuetzen-die-impfungen-gegen-covid-19.

Das European Labour Market Barometer ging im August zum zweiten Mal in Folge zurück und nahm gegenüber dem Vormonat um 0,3 auf 104,3 Punkte ab. Der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt damit aber noch immer auf einem hohen Niveau.

„Die europäischen Arbeitsmärkte befinden sich weiter auf Erholungskurs. Die Risiken steigender Infektionszahlen im Herbst haben die Aussichten aber wieder etwas gedämpft“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. In mehreren teilnehmenden Ländern hat sich der Ausblick verschlechtert: In Zypern, Bulgarien, Schweiz, Tschechien, Polen und Flandern ist der Arbeitsmarkt-Frühindikator deutlich gefallen.

Der gesunkene Optimismus zeigt sich in den Erwartungen für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Der Teilindikator des European Labour Market Barometer für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen verlor – ausgehend von einem besonders hohen Niveau – um 0,7 Punkte und liegt im August bei 104,7 Punkten. Der Beschäftigungsausblick bleibt hingegen stabil. Der Teilindikator für die künftige Entwicklung der Beschäftigung stieg leicht um 0,1 auf 104,0 Punkte.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz, Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt.

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 17 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar. Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer erreicht im August mit 107,6 Punkten ein neues Allzeithoch. Gegenüber dem Juli klettere der Wert um 0,8 Punkte. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) signalisiert, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin auf einem Erholungskurs befindet.

Die Aussichten auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung sind sehr positiv. „Der Optimismus der Arbeitsagenturen wächst trotz der anrollenden vierten Corona-Welle“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Dafür verantwortlich seien auch die Impffortschritte und der wirtschaftliche Aufschwung. „Entscheidend für die weitere Erholung des Arbeitsmarkts ist, ob die Pandemie ohne neuerliche gravierende Einschränkungen kontrolliert werden kann“, so Weber.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im August um 1,5 Punkte auf 106,8 Punkte zu. Zuletzt war der Ausblick auf die Entwicklung der Beschäftigung im Jahr 2018 so positiv. Die Arbeitslosigkeitskomponente hält im August mit 108,4 Punkten den Rekordstand aus dem Vormonat und signalisiert eine sinkende Arbeitslosigkeit.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe.
- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik.

Die Beschäftigung in den Helferberufen erlebte im Frühjahr 2020 mit dem ersten Lockdown der Covid-19-Pandemie einen starken Einbruch. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Allerdings erholte sich die Beschäftigung in den Helferberufen vergleichsweise schneller als die Gesamtbeschäftigung.

„Der Pandemieausbruch im März 2020 verhinderte die ansonsten besonders starke jahreszeitlich bedingte Beschäftigungszunahme im Helferbereich.“, erklärt IAB-Forscher Holger Seibert.

Bis vor Beginn der Corona-Krise zwischen 2015 und Anfang 2020 hat sich die Beschäftigung in Helferberufen, also in Berufen mit einfachen, wenig komplexen Tätigkeiten, für die in der Regel keine formale Ausbildung erforderlich ist, in nahezu allen Bereichen überdurchschnittlich gut entwickelt. Während die Zahl der Beschäftigten insgesamt im Zeitraum von März 2015 bis März 2020 um 10,2 Prozent auf über 33,6 Millionen gestiegen ist, nahm die Zahl der Beschäftigten in Helferberufen in diesem Zeitraum um 15,6 Prozent auf 5,1 Millionen Personen zu. „Der Beschäftigungsrückgang war ab März 2020 bei den Helferjobs, zum Beispiel in den Bereichen Gastronomie und der Beherbergung durch die Maßnahmen des Lockdowns besonders ausgeprägt, da diese üblicherweise eine wesentlich stärkere Frühjahrsbelebung verzeichnen als die anderen Tätigkeiten.“, so IAB-Forscherin Barbara Schwengler. Die Corona-Krise traf auch die Zeitarbeitsbranche besonders stark. „Dies ist vor allem auf den gesunkenen Arbeitskräftebedarf in dieser Branche während der Covid-19-Pandemie zurückzuführen“, so Doris Wiethölter, Mitautorin der Studie.

Allerdings erholte sich die Beschäftigung in den Helferberufen im Zuge der Lockerungen der Pandemieverordnungen bereits ab Juni 2020 und damit zwei Monate früher als die Gesamtbeschäftigung. Das trifft insbesondere auf den Binnentourismus zu, in dem es zwischen März und Juni 2020 starke coronabedingte Rückgänge bei Helferjobs gab.

Andere Bereiche, die sich auch durch einen hohen Anteil an Helferberufen auszeichnen, zum Beispiel die Altenpflege, waren von der Corona-Krise kaum betroffen, beziehungsweise legten sogar bei der Zahl der Beschäftigten im Helferbereich zu. Zuwächse waren im Jahresverlauf 2020 zudem bei den Post- und Kurierdiensten sowie im Ausbaugewerbe zu beobachten.

Die Studie beruht auf den Daten der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Die Studie ist abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-16.pdf.