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Der Vortrag reflektiert Erfahrungen mit dem Dolmetschen und Übersetzen im Rahmen aktueller soziologischer Forschungsprojekt der Forschungsgruppe INMI.

Der Vortrag reflektiert Erfahrungen mit dem Dolmetschen und Übersetzen im Rahmen aktueller soziologischer Forschungsprojekt der Forschungsgruppe INMI. Präsentiert werden generelle Beobachtungen zur Interviewführung sowie zur (Übersetzungs- und Analyse-)Arbeit der (mehrsprachigen) Transkripte sowohl aus der Perspektive der Forscherinnen als auch der Dolmetscherinnen. Darauf aufbauend betont der Vortrag die Wichtigkeit eines kollaborativen Vorgehens, das ausreichend Zeit und Raum für Vorgespräche, Dokumentation und gemeinsame Reflexion vorsieht.

Die Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD plant in ihrem Koalitionsvertrag Maßnahmen zur Flexibilisierung und Ausschöpfung der Arbeitszeit, etwa steuerliche Entlastungen von Überstundenzuschlägen und Anreize zur Ausweitung von Teilzeit. Ergebnisse der OPAL-Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Eine unbegrenzte tägliche Arbeitszeit lehnen 73 Prozent der Beschäftigen ab. Allerdings wären 34 Prozent der Beschäftigten auch bereit, an einzelnen Tagen mehr als 10 Stunden pro Tag zu arbeiten, wenngleich die Mehrheit dies für sich ablehnt. Finanzielle Anreize für Überstunden und für eine Ausweitung von Teilzeit sprechen besonders jüngere Beschäftigte an.

45 Prozent der Vollzeitbeschäftigten sind eher bereit, mehr Überstunden als bislang zu leisten, wenn sie einen steuerfreien Zuschlag erhalten. Mit der Möglichkeit, sich Überstunden mit einem steuerfreien Zuschlag auszahlen zu lassen, wären insbesondere jüngere Vollzeitbeschäftigte zu mehr Überstunden bereit: Während in der jüngsten Gruppe bis 30 Jahre etwa 60 Prozent gewillt sind, ihre Überstunden infolge eines steuerlich begünstigten Zuschlags auszuweiten, sind es bei der Gruppe der Personen über 60 Jahren 37 Prozent.

Mit der Aussicht auf eine einmalige Prämie können sich etwa 33 Prozent der Teilzeitbeschäftigten vorstellen, ihre Stundenanzahl dauerhaft zu erhöhen, im Mittel um 6 Stunden pro Woche. Dabei würden junge Teilzeitbeschäftigte mit einer einmaligen Prämie eher Stunden erhöhen: 48 Prozent der Unter-30-Jährigen geben an, dass sie (eher) bereit wären, ihre Stundenzahl dauerhaft auszuweiten. Bei den Teilzeitbeschäftigten über 60 Jahren ist der Anteil mit 24 Prozent erheblich kleiner. „Für die Anreize zur Ausweitung von Teilzeit gilt: Ihre Wirkung hängt stark davon ab, welche Zielgruppen man erreichen möchte und ob strukturelle Hürden – etwa im Bereich der Kinderbetreuung – bestehen bleiben“, erklärt IAB-Forscher Jens Stegmaier.

Schon jetzt arbeiten 10 Prozent der Vollzeitbeschäftigten häufig mehr als 10 Stunden an einzelnen Arbeitstagen. Bislang ist es für 14 Prozent der Vollzeitbeschäftigten möglich, Überstunden zu leisten und von ihrem Arbeitgeber mit Zuschlag auszahlen zu lassen. Auch haben 16 Prozent der Teilzeitbeschäftigten bereits unter den aktuellen Bedingungen den Wunsch, ihre Wochenarbeitszeit dauerhaft zu erhöhen. „Es reicht nicht aus, steuerliche Anreize zu setzen“, so IAB-Forscher Jonas A. Weik. „Arbeitgeber müssen auf die im Koalitionsvertrag vereinbarten gesetzlichen Änderungen nach deren Inkrafttreten auch reagieren und Überstundenzuschläge anbieten sowie bereit sein, mit Teilzeitbeschäftigten individuelle Lösungen für die Aufstockung der Arbeitszeit zu finden, wenn sie tatsächlich mehr Arbeitszeit von den Beschäftigten abrufen wollen.“

Die Studie von Jens Stegmaier, Jonas A. Weik,  Bernd Fitzenberger und Enzo Weber beruht auf Daten der Online-Befragung „Arbeiten und Leben in Deutschland“ (IAB-OPAL) der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Die Ergebnisse beziehen sich auf 3.800 Befragte, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten. Die Studie ist abrufbar unter: https://iab-forum.de/mehr-anreize-mehr-flexibilitaet-mehr-arbeit-wie-beschaeftigte-auf-die-plaene-der-neuen-bundesregierung-reagieren-wuerden/.

26 Prozent der nach Deutschland eingewanderten Personen – hochgerechnet 2,6 Millionen – denken darüber nach, Deutschland zu verlassen. 3 Prozent beziehungsweise 300.000 Personen haben bereits konkrete Auswanderungspläne. Politische Unzufriedenheit, persönliche Gründe, steuerliche Belastungen und Bürokratie nennen die Befragten als Hauptursachen für Auswanderungsüberlegungen. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis des International Mobility Panel of Migrants in Germany (IMPa), einer repräsentativen Online-Befragung von Eingewanderten in Deutschland.

Die Zielländer der Migrant*innen, die in ihr Herkunftsland zurückkehren möchten, liegen überwiegend in Europa und innerhalb der Europäischen Union. Polen wird am häufigsten als Zielland genannt, gefolgt von Rumänien. Auch einige europäische Nicht-EU-Staaten wie die Türkei und die Ukraine gehören zu den häufigen Auswanderungszielen. Bei Weiterwanderung stehen die Schweiz, die USA und Spanien im Fokus.

Motive für Wegzug unterscheiden sich bei Rückkehrer*innen und Auswanderungswilligen

Politische Unzufriedenheit, persönliche Gründe, steuerliche Belastungen und Bürokratie nennen die Befragten als Hauptgründe für Auswanderungsüberlegungen. Diese Motive zeigen sich sowohl bei Arbeitsmigrant*innen als auch bei Bildungs- und Familienzuwandernden. Geflüchtete nennen zusätzlich Diskriminierungserfahrungen als wichtigen Grund. Für Migrant*innen, die in ihr Herkunftsland zurückkehren möchten, stehen besonders soziale Faktoren im Vordergrund: Die am häufigsten genannten Gründe für eine Rückkehr sind persönliche Bindungen an Partner*innen, Familienangehörige und Freunde. Für diejenigen, die eine Abwanderung in ein anderes Land als ihr Herkunftsland planen, zeigen sich andere Prioritäten: Hier sind auch berufliche Motive und die wirtschaftliche Lage im Zielland von zentraler Bedeutung.  „Abwanderungsabsichten entstehen nicht zufällig. Sie sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels individueller Motive, persönlicher Merkmale wie Geschlecht, Alter und Bildung, der sozialen und wirtschaftlichen Integration sowie der gesellschaftlichen Akzeptanz“, erklärt IAB-Forscherin Katia Gallegos-Torres.

Besonders hohes Abwanderungsrisiko in Branchen wie IT und technischen Dienstleistungen

In Branchen wie Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie unternehmensnahe Dienstleistungen denken zwischen 30 und 39 Prozent der Befragten über eine Auswanderung nach. In anderen engpassgefährdeten Bereichen – etwa im Gesundheits- und Sozialwesen, verarbeitenden Gewerbe sowie Handel, Verkehr und Lagerei – bestehen ebenfalls relevante Abwanderungstendenzen: Zwischen 24 und 28 Prozent der Befragten denken über eine Ausreise nach. „Gerade die für Erwerbs- oder Bildungszwecke zugezogenen, besser gebildeten, wirtschaftlich erfolgreicheren sowie sprachlich besser integrierten Migrant*innen denken überdurchschnittlich häufig über eine Ausreise nach oder äußern konkrete Abwanderungspläne. Also genau jene, die Deutschland dringend für die Fachkräftesicherung benötigt“, berichtet IAB-Forscher Lukas Olbrich.

Rund 21 Prozent der Personen mit Auswanderungsplänen haben Rückkehrwünsche

Rund 21 Prozent der Personen mit Auswanderungsplänen wünschen sich eine langfristige Rückkehr nach Deutschland, ein Drittel schließt diese aus, und rund die Hälfte ist unentschlossen. Der hohe Anteil Unentschlossener sowie der Anteil mit explizitem Rückkehrwunsch deuten auf ein beträchtliches Rückkehrpotenzial hin. „Für eine zukunftsfähige Migrationspolitik reicht es nicht aus, den Zuzug zu fördern – ebenso entscheidend ist es, dauerhaft Bleibeperspektiven zu schaffen“, so Yuliya Kosyakova, Leiterin des IAB-Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“. „Dazu gehören der Abbau struktureller Hürden, schnellere und transparentere Verwaltungsprozesse sowie eine gezielte Förderung sozialer Integration und gesellschaftlicher Offenheit.“

Datengrundlage

Die Studie basiert auf Daten aus dem neuen International Mobility Panel of Migrants in Germany (IMPa). IMPa ist eine längsschnittliche Online-Befragung, die systematisch Ursachen, Muster und Auswirkungen der Abwanderungsdynamik unter Eingewanderten in Deutschland untersucht. In der ersten Welle, die von Dezember 2024 bis April 2025 durchgeführt wurde, wurden rund 50.000 im Ausland geborene und nach Deutschland eingewanderte Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt.

Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/forschungsbericht/2025/fb1525.pdf

Im ersten Quartal 2025 gab es bundesweit 1,18 Millionen offene Stellen. Gegenüber dem Vorquartal liegt ihre Zahl um 226.200 oder rund 16 Prozent niedriger. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 liegt die Zahl der offenen Stellen um 390.000 oder rund 25 Prozent niedriger. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

„Der starke Rückgang an offenen Stellen verringert das Risiko von Personalengpässen am Arbeitsmarkt“, berichtet IAB-Forscher Alexander Kubis. In Westdeutschland waren im ersten Quartal 2025 rund 970.700 offene Stellen zu besetzen, in Ostdeutschland rund 206.300. Bundesweit kamen auf 100 von den Betrieben ausgeschriebene offene Stellen durchschnittlich 251 arbeitslos gemeldete Personen und damit 74 Arbeitslose mehr als noch im Vorjahresquartal. „Die Arbeitslosen-Stellen-Relation, ein Maß für mögliche Personalengpässe am Arbeitsmarkt, ist in den vergangenen Quartalen insbesondere in Ostdeutschland wieder gestiegen“, so Kubis. In Ostdeutschland kamen im ersten Quartal 2025 im Schnitt 330 und in Westdeutschland 234 arbeitslos gemeldete Personen auf 100 offene Stellen. Der Anstieg ist jeweils eine Folge der saisonbereinigt weiter gestiegenen Arbeitslosigkeit sowie der stark gesunkenen Zahl an offenen Stellen.

78 Prozent beziehungsweise 920.500 offene Stellen im ersten Quartal 2025 waren sofort zu besetzen, das heißt sie waren zu diesem Zeitpunkt unbesetzt. Die Vakanzrate, die das Verhältnis dieser sofort zu besetzenden offenen Stellen zur gesamten betrieblichen Nachfrage nach Personal abbildet, lag im ersten Quartal 2025 bei 2,6 Prozent. Im Vorquartal lag der Wert bei 3,2 Prozent, im Vorjahresquartal bei 3,4 Prozent. „Die Vakanzrate hat sich spürbar nach unten bewegt. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt zum Beginn des Jahres 2025 deutlich abgekühlt“, erklärt Kubis.

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im ersten Quartal 2025 lagen Antworten von 10.275 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche vor. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter https://iab.de/das-iab/befragungen/iab-stellenerhebung/aktuelle-ergebnisse/ online veröffentlicht.  Ein Beitrag im IAB-Forum ist unter https://www.iab-forum.de/iab-stellenerhebung-zahl-der-offenen-stellen-sinkt-auf-18-millionen verfügbar. Der IAB-Monitor Arbeitskräftebedarf ist unter https://www.iab-forum.de/tag/iab-monitor-arbeitskraeftebedarf/ abrufbar. Dieser wird laufend aktualisiert.

Die Teilzeitquote stieg im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozentpunkte auf 39,8 Prozent und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 190.000 auf 16,75 Millionen. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Die Zahl der Erwerbstätigen lag im ersten Quartal 2025 bei 45,82 Millionen Personen und sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 60.000. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten erhöhte sich um 1,1 Prozent, die der Vollzeitbeschäftigten hingegen sank um 0,6 Prozent auf 25,35 Millionen. „Die Teilzeitquote liegt 2025 auf Rekordniveau – aber genauso die Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Diese Entwicklung liegt auch an einem Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehung und Unterricht, aber auch Jobverluste in vollzeitdominierten Branchen wie Industrie und Bau spielen eine Rolle.

Das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen stieg um 0,2 Prozent auf 15,66 Milliarden Stunden. Insgesamt arbeiteten diese in Deutschland 36 Millionen Stunden mehr als im Vorjahresquartal. Saison- und kalenderbereinigt sank das Arbeitsvolumen jedoch gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent. „Die Wirtschaftskrise drückt das Arbeitsvolumen: mehr Kurzarbeit, weniger Vollzeitjobs in Industrie, Bau und Zeitarbeit“, so Weber.

Die betriebsübliche Wochenarbeitszeit aller beschäftigten Arbeitnehmenden sank minimal gegenüber dem Vorjahresquartal und lag insgesamt bei 30,34 Stunden. Während sie bei Vollzeitbeschäftigten mit 38,14 Stunden gegenüber dem ersten Quartal 2024 leicht sank, stieg sie bei den Teilzeitbeschäftigten um 0,2 Stunden auf 18,54 Stunden an. Teilzeitbeschäftigte arbeiten zunehmend seltener in Minijobs mit niedrigen Arbeitszeiten und treiben diese Entwicklung so maßgeblich voran.

Datengrundlage

Die IAB-Arbeitszeitrechnung ist das Schlüsselprodukt zu den geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland und liegt den Statistiken zum Arbeitseinsatz in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zugrunde. Im August 2024 gab es eine Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes. In diesem Zusammenhang hat das IAB seine Arbeitszeitrechnung weiterentwickelt. Dabei wurden neue Daten und Methoden berücksichtigt und die Berechnungen für den Zeitraum ab 1991 entsprechend neu vorgenommen. Die auf diese Weise ermittelten Zeitreihen erlauben somit weiterhin den langfristigen Vergleich der Arbeitszeitentwicklung ohne statistische Brüche. Eine detaillierte Darstellung der Revisionspunkte der IAB-Arbeitszeitrechnung wurde am 24.09.2024 im IAB-Forschungsbericht 20/2024 veröffentlicht.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab_az2501.xlsx zur Verfügung. Eine lange Zeitreihe mit den Quartals- und Jahreszahlen ab 1991 ist unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx abrufbar.