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Die derzeitigen Hinzuverdienstregelungen im Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag bieten vielen Haushalten nur begrenzte finanzielle Anreize zur Arbeitsaufnahme oder -ausweitung. Die neue Bundesregierung kündigt in ihrem Koalitionsvertrag an, die finanziellen Arbeitsanreize für Beziehende von Bürgergeld und den angrenzenden bedarfsgeprüften Leistungen Wohngeld und Kinderzuschlag zu verbessern. Modellrechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Durch gezielte Änderungen an Freibeträgen und Anrechnungsregeln könnte das Arbeitsangebot um bis zu 170.000 Vollzeitäquivalente steigen - jedoch zu unterschiedlichen fiskalischen Kosten und verbunden mit einem Anstieg der Sozialleistungsempfänger*innen.

In allen untersuchten Reformszenarien steigt das Arbeitsangebot, gemessen in zusätzlichen Vollzeitäquivalenten, zwischen 70.000 und 170.000 Personen. Besonders starke Effekte zeigen sich bei Reformen, die geringe Erwerbseinkommen stärker anrechnen. Solche Varianten erzielen stärkere Arbeitsangebotszuwächse bei vergleichsweise niedrigen fiskalischen Kosten, sind aber für viele Haushalte kurzfristig mit Einkommensverlusten verbunden. Dagegen führen Reformen mit umfassender Entlastung aller Einkommensgruppen zwar ebenfalls zu mehr Beschäftigung, verursachen jedoch vergleichsweise hohe fiskalische Mehrausgaben von bis zu 5 Milliarden Euro jährlich.

Die Zahl der Haushalte, die Bürgergeld beziehen, sinkt in einigen untersuchten Szenarien um bis zu 390.000 – allerdings nimmt gleichzeitig die Zahl der wohngeld- und kinderzuschlagsbeziehenden Haushalte um 1,2 Millionen deutlich zu. Dieser Anstieg der Sozialleistungsbeziehenden ist ein unvermeidbarer Effekt bei einer Absenkung der Transferentzugsraten über den gesamten Einkommensbereich, in dem Haushalte Leistungsansprüche haben. „Reformen der Hinzuverdienstregelungen können höhere Arbeitsanreize schaffen“, betont IAB-Forscher Jürgen Wiemers. „Sie erfordern aber eine klare Abwägung zwischen Zielkonflikten wie fiskalischer Belastung, Empfängerstruktur und kurzfristigen Einkommenseinbußen für Haushalte mit niedrigen Einkommen.“

Untersucht wurden 54 Reformszenarien, bei denen die Regeln zur Anrechnung von Erwerbseinkommen auf die Sozialleistung im Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag systematisch verändert wurden. Die Modellrechnungen basieren auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und dem IAB-Mikrosimulationsmodell. Die Studie ist abrufbar unter: https://iab-forum.de/reformen-der-hinzuverdienstmoeglichkeiten-bei-buergergeld-wohngeld-und-kinderzuschlag-ein-balanceakt-zwischen-vielen-zielkonflikten

Die Stunden auf Gleitzeit- und Kurzzeitkonten erreichten mit 473 Millionen Stunden im vierten Quartal 2023 einen Höchststand. Dies entspricht 140 Millionen Stunden mehr als noch im Jahr 2013. Die zunehmende Bedeutung von Arbeitszeitkonten zeigt sich im stark wachsenden Anteil der Betriebe und Verwaltungen, die diese nutzen. In der am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) werden erstmals gesamtwirtschaftlich repräsentative Daten über die Stundenzahl auf den Arbeitszeitkonten deutscher Beschäftigter vorgelegt.

Die 473 Millionen angesparten Arbeitsstunden entsprachen einer geschätzten Nettolohnsumme von insgesamt 9,45 Milliarden Euro und rund 0,9 Prozent des gesamten Jahresarbeitsvolumens. Anders ausgedrückt: „Alle Beschäftigten mit einem Kurzzeitkonto könnten fast sechs Tage freinehmen, dann wären die gesamten Stundenbestände abgebaut“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB.

2013 gab es in 15 Prozent aller Betriebe Vereinbarungen über Kurzzeitkonten. Dieser Anteil hat sich bis zum Jahr 2023 auf 29 Prozent verdoppelt. So hatten 2023 rund 37 Prozent aller Beschäftigten ein Kurzzeitkonto. 2013 war es nur ein Viertel gewesen. „Die steigende Zahl der Beschäftigten, die ein solches Konto nutzen, und der gewachsene gesamtwirtschaftliche Stundensaldo zeigen die zunehmende Bedeutung flexibler Arbeitszeitgestaltung“, so IAB-Forscherin Susanne Wanger. „Die Herausforderung ist, Arbeitszeitflexibilität so zu gestalten, dass betriebliche Abläufe mit den Wünschen der Beschäftigten vereinbart werden können.“

Im Durchschnitt hatten im vierten Quartal 2023 alle Beschäftigten mit einem Kurzzeitkonto gut 30 Plusstunden gutgeschrieben. Im Jahr 2013 waren es noch 35 Plusstunden gewesen. „Für die Beschäftigten können flexiblere Arbeitszeiten die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbessern. Dies kann das Angebot an Arbeitskräften stärken“, so IAB-Forscherin Anja Warning.

Mit rund 84 Millionen sind im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur die meisten Stunden auf Arbeitszeitkonten verbucht, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 65 Millionen Stunden, den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 43 Millionen Stunden und der öffentlichen Verwaltung mit 38 Millionen Stunden.

Die Studie beruht auf Daten der IAB-Stellenerhebung, einer repräsentativen Arbeitgeberbefragung. Der hier zugrunde liegende Datensatz für den Zeitraum 2013 bis 2023 enthält Daten von insgesamt rund 157.000 Betrieben, von denen 152.000 Angaben dazu gemacht haben, ob und gegebenenfalls wie sie Arbeitszeitkonten nutzen. 2023 haben 16.171 Betriebe an der Erhebung teilgenommen, von 15.759 Betrieben liegen Angaben zu Arbeitszeitkonten vor. Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-12.pdf.

Der Zuwanderungsmonitor analysiert Zuwanderung, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit bestimmter Staatsangehörigkeitsgruppen.

Der monatlich erscheinende Zuwanderungsmonitor analysiert Zuwanderung, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit dieser Staatsangehörigkeitsgruppen:

  • EU-27: Mitgliedsstaaten der Europäischen Union seit 1. Februar 2020
  • EU-2: Beitrittsstaaten vom 1. Januar 2007: Bulgarien und Rumänien
  • EU-8: Beitrittsstaaten vom 1. Mai 2004: Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechien, und Ungarn
  • Asylherkunftsländer: Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien (IAB) 
  • sowie der Ukraine

Die Anforderungen an Bildung verändern sich rasant durch die Digitalisierung, den demografischen Wandel und die Dekarbonisierung.

Die Anforderungen an Bildung verändern sich rasant: Digitalisierung, demografischer Wandel und Dekarbonisierung prägen Arbeitsmärkte und Berufsprofile tiefgreifend. Damit wächst der Druck auf unser Bildungssystem, Menschen auf den Wandel vorzubereiten – in Schule, Ausbildung, Hochschule und Weiterbildung.

Wie kann Bildung in diesem Spannungsfeld Orientierung geben, Chancen eröffnen und die nötigen Kompetenzen vermitteln? Welche Fähigkeiten benötigt der Arbeitsmarkt der Zukunft?

Diesen Fragen widmet sich das Bildungspolitische Forum 2025 des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN). Wir laden Sie ein, mit uns zu diskutieren.

Im Zentrum stehen empirisch fundierte Perspektiven auf Bildungsprozesse im Wandel, konkrete Handlungsoptionen zur Weiterentwicklung des Bildungssystems und der Dialog zwischen Bildungsforschung, -politik und -administration.

Die Zeitreihe liefert einen Überblick über die Daten zu den Komponenten Arbeitslosigkeit und Beschäftigung.

Indexwerte auf einer Skala von 90 (sehr schlechter Ausblick) bis 110 (sehr guter Ausblick)

Jahr Monat Komponente A Arbeitslosigkeit Komponente B Beschäftigung IAB-Arbeitsmarkt-barometer
2008 November 95,4 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Dezember 95,1 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
2009 Januar 95,0 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Februar 94,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
März 93,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
April 93,0 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Mai 93,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Juni 95,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Juli 97,7 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
August 100,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
September 101,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Oktober 102,1 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
November 102,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Dezember 103,5 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
2010 Januar 103,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Februar 101,9 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
März 101,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
April 104,2 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Mai 105,9 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Juni 106,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Juli 104,9 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
August 104,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
September 103,6 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Oktober 103,4 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
November 102,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Dezember 102,0 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
2011 Januar 102,0 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Februar 102,2 106,9 104,6
März 102,7 107,2 105,0
April 102,9 107,1 105,0
Mai 102,8 107,3 105,1
Juni 102,5 107,3 104,9
Juli 101,8 107,1 104,5
August 101,0 106,1 103,6
September 100,9 105,9 103,4
Oktober 100,7 105,4 103,1
November 101,0 105,3 103,2
Dezember 100,9 105,0 103,0
2012 Januar 100,9 104,9 102,9
Februar 99,9 104,7 102,3
März 99,7 104,6 102,2
April 99,4 104,5 102,0
Mai 99,1 104,2 101,7
Juni 98,5 103,7 101,1
Juli 97,3 103,5 100,4
August 97,5 103,4 100,5
September 97,7 103,2 100,5
Oktober 97,9 103,2 100,6
November 98,1 102,4 100,3
Dezember 98,4 102,6 100,5
2013 Januar 98,5 102,7 100,6
Februar 99,7 103,1 101,4
März 99,9 103,4 101,7
April 99,0 103,0 101,0
Mai 98,3 102,6 100,5
Juni 99,1 103,0 101,1
Juli 100,4 103,0 101,7
August 101,1 103,0 102,1
September 100,8 103,5 102,2
Oktober 100,5 104,0 102,3
November 100,1 104,2 102,2
Dezember 100,0 104,4 102,2
2014 Januar 100,4 104,3 102,4
Februar 101,3 104,6 103,0
März 100,8 104,3 102,6
April 100,7 104,8 102,8
Mai 100,4 105,2 102,8
Juni 100,2 105,0 102,6
Juli 100,2 104,8 102,5
August 100,3 104,6 102,5
September 100,4 104,5 102,5
Oktober 100,6 103,7 102,2
November 100,6 104,2 102,4
Dezember 100,9 104,2 102,6
2015 Januar 100,8 104,0 102,4
Februar 100,6 104,2 102,4
März 100,5 104,7 102,6
April 100,4 104,8 102,6
Mai 100,5 105,3 102,9
Juni 100,7 105,6 103,2
Juli 101,0 105,4 103,2
August 101,1 105,9 103,5
September 100,7 105,8 103,3
Oktober 100,4 105,7 103,1
November 100,3 105,6 103,0
Dezember 100,2 106,2 103,2
2016 Januar 99,8 105,9 102,9
Februar 100,1 105,4 102,8
März 99,2 105,1 102,2
April 99,5 105,4 102,5
Mai 99,4 105,1 102,3
Juni 100,3 105,2 102,8
Juli 100,8 105,7 103,3
August 101,5 106,0 103,8
September 100,9 106,2 103,6
Oktober 100,6 106,1 103,4
November 100,4 105,9 103,2
Dezember 100,7 105,9 103,3
2017 Januar 101,0 105,9 103,5
Februar 101,0 106,0 103,5
März 101,2 105,9 103,6
April 101,6 106,2 103,9
Mai 101,9 106,7 104,3
Juni 101,9 106,2 104,1
Juli 101,5 106,7 104,1
August 101,7 106,4 104,1
September 101,5 106,5 104,0
Oktober 102,4 106,5 104,5
November 102,1 106,3 104,2
Dezember 101,9 106,3 104,1
2018 Januar 101,9 106,5 104,2
Februar 101,7 106,5 104,1
März 102,0 107,0 104,5
April 101,4 106,4 103,9
Mai 101,1 106,6 103,9
Juni 101,3 106,9 104,1
Juli 101,5 106,5 104,0
August 101,6 106,2 103,9
September 101,4 105,8 103,6
Oktober 101,7 105,8 103,8
November 101,3 105,9 103,6
Dezember 100,8 105,6 103,2
2019 Januar 100,1 105,5 102,8
Februar 100,0 105,3 102,7
März 99,4 105,1 102,3
April 99,7 105,7 102,7
Mai 99,3 105,1 102,2
Juni 98,7 104,6 101,7
Juli 98,5 103,9 101,2
August 98,1 103,2 100,7
September 98,8 103,4 101,1
Oktober 98,7 103,3 101,0
November 99,2 103,1 101,2
Dezember 99,4 103,2 101,3
2020 Januar 99,1 103,3 101,2
Februar 98,8 103,5 101,2
März 98,1 102,4 100,3
April 92,9 94,8 93,9
Mai 93,3 95,2 94,3
Juni 94,0 95,3 94,7
Juli 96,8 95,9 96,4
August 98,1 96,7 97,4
September 100,9 97,9 99,4
Oktober 100,9 98,6 99,8
November 101,1 99,4 100,3
Dezember 101,6 100,4 101,0
2021 Januar 101,4 100,4 100,9
Februar 101,2 101,3 101,3
März 102,3 101,8 102,1
April 103,5 102,0 102,8
Mai 105,7 103,5 104,6
Juni 107,6 106,7 107,2
Juli 107,7 105,1 106,4
August 107,2 106,8 107,0
September 105,1 106,8 106,0
Oktober 103,2 106,9 105,1
November 102,4 106,7 104,6
Dezember 99,9 104,9 102,4
2022 Januar 101,1 105,1 103,1
Februar 103,3 106,2 104,8
März 103,4 105,9 104,7
April 104,7 105,9 105,3
Mai 102,0 105,5 103,8
Juni 98,2 105,3 101,8
Juli 98,2 104,9 101,6
August 98,0 103,9 101,0
September 97,3 103,7 100,5
Oktober 97,4 103,3 100,4
November 97,9 103,5 100,7
Dezember 98,5 103,6 101,1
2023 Januar 100,0 104,1 102,1
Februar 99,3 104,2 101,8
März 99,1 104,3 101,7
April 98,0 104,6 101,3
Mai 97,7 104,3 101,0
Juni 98,0 103,1 100,6
Juli 98,3 103,1 100,7
August 97,8 102,7 100,3
September 97,7 102,2 100,0
Oktober 97,6 102,1 99,9
November 97,5 101,9 99,7
Dezember 97,6 102,2 99,9
2024 Januar 97,1 102,2 99,7
Februar 97,4 101,6 99,5
März 97,5 102,0 99,8
April 98,2 101,9 100,1
Mai 97,5 101,5 99,5
Juni 98,1 101,7 99,9
Juli 98,5 101,7 100,1
August 99,3 101,5 100,4
September 99,2 101,4 100,3
Oktober 98,4 101,4 99,9
November 97,9 101,1 99,5
Dezember 97,8 100,7 99,3
2025 Januar 97,4 100,3 98,9
Februar 96,9 100,1 98,5
März 96,6 100,0 98,3
April 97,1 100,0 98,6
Mai 97,5 100,2 98,9
Juni 97,8 100,4 99,1

Quelle: Berechnungen des IAB, Statistik der BA, Arbeitsmarktberichtserstattung der BA. ©IAB

Ansprechpartner

Die Arbeitsagenturen schätzen ein, inwieweit die Besetzung offener Stellen durch begrenzt verfügbare Arbeitskräfte erschwert wird.

Neben der Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung schätzen die Arbeitsagenturen in der Befragung auch ein, inwieweit die Besetzung offener Stellen in ihrem Agenturbezirk durch begrenzt verfügbare Arbeitskräfte erschwert wird.  Folgende Antwortmöglichkeiten werden in ein metrisches System überführt:

  • Nein, nicht wesentlich
  • Ja, in begrenztem Umfang
  • Ja, in größerem Umfang
  • Ja, in erheblichem Umfang

Der Mittelwert aus allen Antworten bildet den Arbeitskräfteknappheits-Index. Er ist auf einer Skala von 0 bis 10 definiert, wobei höhere Werte eine größere Arbeitskräfteknappheit beim Stellenbesetzungsprozess signalisieren.

Der Arbeitkräfteknappheits-Index

Monat Jahr Index-Wert
2018 Juni 4,8
Juli 4,9
August 4,8
September 4,5
Oktober 4,6
November 4,8
Dezember 4,7
2019 Januar 4,6
Februar 4,7
März 4,6
April 4,6
Mai 4,7
Juni 4,8
Juli 4,4
August 4,3
September 4,3
Oktober 4,4
November 4,4
Dezember 4,3
2020 Januar 4,3
Februar 4,3
März 3,9
April 2,9
Mai 2,9
Juni 3,0
Juli 2,8
August 2,9
September 2,7
Oktober 3,0
November 2,9
Dezember 2,9
2021 Januar 3,0
Februar 3,1
März 3,1
April 3,1
Mai 3,0
Juni 3,3
Juli 3,6
August 3,7
September 3,9
Oktober 4,0
November 4,0
Dezember 4,3
2022 Januar 4,5
Februar 4,5
März 4,5
April 4,4
Mai 4,9
Juni 4,9
Juli 4,8
August 5,0
September 4,8
Oktober 4,8
November 4,8
Dezember 5,1
2023 Januar 5,3
Februar 5,2
März 5,2
April 5,3
Mai 5,3
Juni 5,3
Juli 5,3
August 5,1
September 4,8
Oktober 5,0
November 4,8
Dezember 4,7
2024 Januar 4,8
Februar 4,7
März 4,8
April 4,9
Mai 4,6
Juni 4,9
Juli 4,7
August 4,6
September 4,2
Oktober 4,2
November 4,1
Dezember 4,3
2025 Januar 4,2
Februar 4,1
März 4,1
April 4,0
Mai 4,0
Juni 4,0

Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) legt im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte zu und liegt damit im Juni bei 99,1 Punkten. Das European Labour Market Barometer setzt mit einem minimalen Rückgang um 0,1 Punkte auf 99,6 Punkte die Stagnationsphase der vergangenen drei Jahre fort.

Auch mit dem dritten Anstieg in Folge bleibt das IAB-Arbeitsmarktbarometer im Juni weiterhin unter der neutralen Marke von 100 Punkten. „Das Arbeitsmarktbarometer kämpft sich mühsam aus dem Tal, in das es bis März gerutscht war“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland bleibt trotz eines Anstiegs um 0,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat mit 97,8 Punkten weiter klar im negativen Bereich. Die Beschäftigungskomponente ist hingegen wieder etwas positiv – sie steigt um 0,2 Punkte auf 100,4 Punkte im Juni. „Der Arbeitsmarkt festigt sich etwas. Dennoch wird die Arbeitslosigkeit im Sommer wohl vorübergehend die 3-Millionen-Marke überschreiten“, so Weber.

Das European Labour Market Barometer tritt auf der Stelle und fällt im Juni im Vergleich zum Vormonat minimal um 0,1 Punkte auf 99,6 Punkte. „Die Erwartungen der Europäischen Arbeitsmarktservices bleiben stabil, aber es überwiegt ein flaues Gefühl“, erklärt Weber. Lettland nimmt im Juni zum ersten Mal teil – wobei der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB ohne Lettland diesen Monat um 0,1 Punkte schlechter ausgefallen wäre.

Datengrundlage

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien und Zypern. Lettland nimmt seit Juni 2025 teil.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labour Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus diesen beiden Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala der Barometer reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).  

- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/.   

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar. 

Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.

Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/

Modellrechnungen im aktuellen OECD-Beschäftigungsausblick: Demografischer Wandel verschärft den strukturellen Fachkräftemangel.

Der demografische Wandel wird in vielen OECD-Ländern den strukturellen Fachkräftemangel noch einmal deutlich verschärfen und stellt eine große Herausforderung für die wirtschaftliche Entwicklung und die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme dar.

Modellrechnungen im aktuellen OECD-Beschäftigungsausblick zeigen, dass aufgrund der Geburtenentwicklung und der steigenden Lebenserwartung die Anzahl der produktiven Beschäftigten zurückgehen und gleichzeitig der Anteil der Rentenbeziehenden stark wachsen wird.

Im ZOOM-Webinar wird diskutiert, wie sich trotz dieser Trends eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung erreichen lässt, die Wohlstand auch im Alter zusammen mit einer funktionsfähigen Gesundheitsversorgung sichert.