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Die von der Bundesregierung beschlossene Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Arbeitsstunde betrifft insgesamt rund 22 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse, ausgehend von der Entlohnung im Jahr 2021. Das sind etwa doppelt so viele wie bei der Mindestlohneinführung im Jahr 2015, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt.

Die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Arbeitsstunde betrifft vor allem Minijobs: Der hochgerechnete Stundenlohn 2021 liegt in mehr als 70 Prozent der Minijobs unter 12 Euro. Demgegenüber betrifft die Mindestlohnerhöhung 13,4 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse. Dabei sind Teilzeitjobs im Vergleich zu Vollzeitjobs stärker von der Mindestlohnerhöhung betroffen. So beträgt der Anteil der Teilzeitjobs, die 2021 unterhalb von 12 Euro entlohnt werden, rund 24 Prozent, bei Vollzeitjobs dagegen nur knapp 9 Prozent.

Unter den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen sind das Gastgewerbe und die Landwirtschaft mit etwa 50 Prozent der von der Mindestlohnerhöhung am stärksten betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe sind es dagegen mit knapp 10 Prozent deutlich weniger.

Bei den Minijobs ist das Gastgewerbe mit 88 Prozent mit am stärksten von der Mindestlohnerhöhung betroffen.  Auch in den Wirtschaftszweigen mit den geringsten Anteilen an Minijobs betrifft die Mindestlohnerhöhung knapp die Hälfte aller Minijobs. Dazu zählen beispielsweise die Branchen Baugewerbe und Energieversorgung. „Die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro wird branchenübergreifend zu höheren Löhnen im Bereich der geringfügig entlohnten Beschäftigung führen. Für die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hängt dies jedoch stark von der jeweiligen Branche ab“, berichtet IAB-Forscher Mario Bossler.

Neueinstellungen sind mit 20 Prozent deutlich häufiger von der Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Arbeitsstunde betroffen als bestehende sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse mit rund 13 Prozent. „Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Entlohnung in der Regel mit zunehmender Betriebszugehörigkeit steigt. Neueinstellungen sind von besonderem Interesse, weil sich in der Forschung gezeigt hat, dass Betriebe ihre Beschäftigung vorwiegend über weniger Einstellungen an den Mindestlohn anpassen - und kaum durch Entlassungen“, erläutert Nicole Gürtzgen, Leiterin des Forschungsbereichs Arbeitsmarktprozesse und Institutionen.

„Die aktuell hohen Preissteigerungen könnten im laufenden Jahr zu stärker steigenden Löhnen führen. Hierdurch würde die Entlohnung für einen Teil der vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten bereits vor der Erhöhung im Herbst über die 12-Euro-Marke steigen. Die tatsächliche Mindestlohnbetroffenheit wäre somit zum Zeitpunkt der Erhöhung entsprechend niedriger“, erklärt IAB-Forscher Erik-Benjamin Börschlein.

Die IAB-Studie beruht auf Daten der IAB-Stellenerhebung sowie auf Daten der Verdienststrukturerhebung des Statistischen Bundesamts. Sie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2022/kb2022-12.pdf.

The Covid-19 pandemic has changed higher education in numerous ways. Not only do faculties face new challenges, but the pandemic also affected various aspects of students' academic and social life. Among these are:

  • University entrance: Study decisions may have changed under pandemic conditions with respect to both take-up of university studies and subject choice. Moreover, starting at the university may involve particular obstacles during a pandemic.
  • Social and academic integration: During times of distance learning, students have fewer opportunities to interact face to face with fellow students and academic staff. The more demanding communication and lack of exchange may hamper integration.
  • Study processes: The participation in courses and learning have become more isolated, which may impede many learning formats such as study groups. Students’ and universities’ strategies to meet these challenges – and their success – are of particular interest.
  • Students’ employment and financial situation: Students were among the first to lose their jobs at the beginning of the pandemic. As many students rely on a job to finance their education, they may suffer consequences for their grades and ultimately for study success.
  • Career counselling: The pandemic may have affected not only career guidance before starting university but also counselling services at universities. Both the administration and format of counselling as well as its contents may have been adjusted.
  • Labour market entry: The prospects for entering the labour market after graduation may have changed. The pandemic may have increased employers’ demand for certain subjects and decreased the demand for others, thus affecting graduates’ labour market prospects.

Moreover, the conference offers sessions with a more general perspective on “Higher Education and the Labour Market”, for example on returns to tertiary education, university dropout, graduates’ placement on the labour market, and regional mobility of graduates.

Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) lag im Juni 2022 bei 102,9 Punkten und ist im Vergleich zum Mai um 2,4 Punkte zurückgegangen. Einen stärkeren Rückgang gab es nur im April 2020.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Juni im Vergleich zum Mai zwar um 0,5 Punkte gesunken, liegt mit 106,5 Punkten aber weiter auf einem sehr hohen Niveau. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit ist mit einem Rückgang von 4,3 Punkten hingegen eingebrochen und liegt aktuell bei einem Wert von 99,2 Punkten. Damit hat die Komponente Arbeitslosigkeit zum ersten Mal seit Dezember 2021 die neutrale Marke von 100 unterschritten, was auf eine steigende Arbeitslosigkeit hinweist.

Der wesentliche Grund dafür dürfte mit dem Prozess der Integration der ukrainischen Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt und deren statistischer Erfassung in der Grundsicherung zusammenhängen. „Hiermit ist oft eine Arbeitslosmeldung verbunden. Das wäre aber weniger ein kritisches Signal als ein wichtiger Schritt im Rahmen der Jobsuche“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. „Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation bleiben die Beschäftigungsperspektiven weiter gut, denn der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig“, berichtet Weber weiter. Das zeigt auch der Arbeitskräfteknappheitsindex des IAB, der Schwierigkeiten bei Stellenbesetzungen widerspiegelt. Dieser ist im Juni erneut auf ein Rekordniveau gestiegen. „Das bietet Chancen, für die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt, dafür braucht es aber Zeit“, so Weber. Zudem bestünden große Risiken hinsichtlich einer möglichen geopolitischen Ausweitung des russischen Kriegs gegen die Ukraine oder eines weitgehenden Energie-Lieferstopps.

Auch der Stand des European Labour Market Barometer hat sich im Juni verschlechtert. Im Vergleich zum Mai ist der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB um 1,3 Punkte auf aktuell 102,9 Punkte gesunken.

Die Einschätzung für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ging dabei mit 2 Punkten auf jetzt 101,5 Punkte stärker zurück als die Komponente, die die Entwicklung der Beschäftigung anzeigt. Diese verlor 0,6 Punkte und liegt im Juni bei 104,2.

Neben Deutschland verzeichneten vor allem die Schweiz, Wallonien und Zypern deutliche Rückgänge. Dennoch deutet der Stand des European Labour Market Barometer noch immer auf eine gute Entwicklung hin. So rutschte es in keinem der teilnehmenden Länder unter die neutrale Marke von 100. „Die Arbeitsmärkte halten sich gut, aber Europa spürt die Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine und der weltweiten Lieferkettenstörungen“, berichtet Weber.

Datengrundlage

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz, Tschechien und Zypern.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe.   
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik.

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 17 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unterwww.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar.

Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.

Noch bis vor Kurzem erschien dies schwer vorstellbar: Im Mai 2022 erreichte die Inflationsrate in der Bundesrepublik mit fast 8 Prozent ein neues Allzeithoch. In Folge von Lieferengpässen und exorbitant gestiegenen Energiekosten klettern die Preise auf breiter Front und in bisher ungekanntem Tempo – eine grundlegende Trendumkehr, geschweige denn eine Rückkehr zu stabilen Preisen ist derzeit nicht in Sicht. Da die Löhne bislang mit der Teuerung nicht Schritt halten, sinken die Reallöhne deutlich. Im August taxierte das Statistische Bundesamt das Minus bei den Reallöhnen auf 4,4 Prozent. Viele Haushalte stehen im Winter vor der Frage, ob sie Ihre Strom- und Gasrechnung noch bezahlen können. Zugleich treibt die Inflation die Produktionskosten der Betriebe nach oben, was unter Umständen sogar die Existenz mancher Unternehmen und der dort angesiedelten Arbeitsplätze gefährdet. Damit bergen explodierende Preise gleichermaßen ökonomischen wie sozialpolitischen Sprengstoff.

Die Bundesregierung versucht – wie schon in der Corona-Krise – mit milliardenschweren Entlastungspaketen entgegenzusteuern. Doch sind diese selbst nicht unumstritten. Wer soll überhaupt entlastet werden? Nur die ärmeren Haushalte oder auch die viel beschworene „arbeitende Mitte“? Inwieweit bedürfen auch Unternehmen, deren Geschäftsmodell durch exorbitante Preissteigerungen bedroht ist, der staatlichen Unterstützung? Und sind die Entlastungspakete in ihrer Wirkung ausreichend oder braucht es dauerhafte Entlastungen, weil die Inflation auch in den kommenden Jahren hoch bleibt? Und wie sollen die Entlastungen gegenfinanziert werden? Braucht es doch Steuererhöhungen oder eine Lockerung der „Schuldenbremse“? Last but not least: Sind die Pakete geeignet, den Inflationsdruck zu mindern oder verschärfen sie diesen eher?

Fraglich ist auch, wie sich die Inflation perspektivisch auf den Arbeitsmarkt auswirkt – und umgekehrt. Droht uns eine Phase der Stagflation wie Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre – also eine Kombination aus hoher Inflation und stagnierendem Wachstum über mehrere Jahre hinweg? Wird es zu einer Pleitewelle kommen, die am Ende auch den Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft zieht? Inwieweit soll die Europäische Zentralbank mit Zinserhöhungen reagieren – und damit möglicherweise auch eine Rezession in Kauf nehmen? Welche Rolle kommt den Tarifpartnern zu? Droht uns eine Lohn-Preis-Spirale, auch weil der Arbeitskräftemangel den Inflationsdruck zusätzlich befeuert? Oder erleben wir vielmehr eine Gewinn-Preis-Spirale, weil viele Unternehmen ihre Preise weit stärker erhöhen, als es der Anstieg ihrer Einkaufspreise rechtfertigt? Und wie kann eine neue Angebotspolitik am Arbeitsmarkt angesichts des Arbeitskräftemangels aussehen, welche dazu beiträgt, die Krise einzudämmen und die Reallöhne zu sichern?

Diese und weitere Fragen wollen wir mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeitsverwaltung diskutieren. Die Veranstaltung wird von der Bundesagentur für Arbeit — unter Federführung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung — und der Stadt Nürnberg ausgerichtet.

We draw on research on status processes and cultural change to develop predictions about gender status beliefs in the United States. We expect that

  • while explicitly men and women may not distinguish competency and worth by gender, they do so implicitly,
  • that younger respondents, especially women, hold less consensual gender status beliefs, and
  • men are less likely to alter their gender status beliefs due to loss aversion.

We conduct two studies to assess these arguments. The first uses novel nationally-representative data to describe the distributions of status beliefs in the US population; the second demonstrates the importance of these beliefs for allocating rewards by gender. Combined, the studies demonstrate the distribution of gender status beliefs by age and gender, and the implications for gender inequality, thereby illustrating the role of cultural status beliefs for maintaining gender stratification and the potential role of cohort change for changing such beliefs. Finally, we discuss promising approaches to reduce the impact of gender status beliefs in labor market processes.

Vor allem Betriebe im Gastgewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe gaben an, dass die Geflüchteten bei ihnen arbeiten könnten. Bisher haben knapp 2 Prozent aller Betriebe ukrainische Geflüchtete als Beschäftigte, Auszubildende oder im Rahmen von Praktika eingestellt. Das zeigt eine zwischen dem 2. und 20. Mai 2022 durchgeführte repräsentative Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Eine Mehrheit von fast 60 Prozent der befragten Betriebe gingen davon aus, dass die ukrainischen Geflüchteten über die notwendigen Voraussetzungen für eine Beschäftigung in ihrem Betrieb verfügen. Etwa ein Drittel sah die Voraussetzungen dagegen als nicht oder eher nicht erfüllt an.  „Diese Unterschiede dürften unter anderem mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen und Qualifikationsvoraussetzungen in den jeweiligen Wirtschaftszweigen zusammenhängen. So ist in manchen Berufen ein anerkannter Berufsabschluss Voraussetzung, in anderen nicht“, so IAB-Forscher Jens Stegmaier.

Für 70 Prozent der Betriebe stellte eine mindestens einjährige Aufenthaltserlaubnis eine Voraussetzung für eine Einstellung dar. „Mit einer Einstellung entstehen den Betrieben Kosten – so muss neues Personal immer erst eingearbeitet werden –, die sich erst mit der Zeit ausgleichen. Eine gewisse Planungssicherheit dürfte es also den Betrieben erleichtern, Geflüchtete einzustellen“, erklärt IAB-Forscher Duncan Roth. Fortgeschrittene Sprachkenntnisse waren für 59 Prozent der Betriebe wichtig, während ein Drittel der Betriebe einen anerkannten Berufsabschluss voraussetzte.

Knapp 9 Prozent aller Betriebe in Deutschland standen bisher in Kontakt mit ukrainischen Geflüchteten, etwa weil sie ihnen einen Arbeits-, Ausbildungs- oder Praktikumsplatz angeboten oder die Geflüchteten sich eigeninitiativ beworben haben.  Betriebe im Gastgewerbe hatten mit 16 Prozent am häufigsten Kontakt zu ukrainischen Geflüchteten, gefolgt vom Bereich Verkehr und Lagerei mit 11 Prozent. Insgesamt stellten 22 Prozent der Betriebe, die mit Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland in Kontakt standen, mindestens eine Person aus der Ukraine im Rahmen einer regulären Beschäftigung, einer Ausbildung oder eines Praktikums ein. Insbesondere der Groß- und Einzelhandel, das Baugewerbe und die Gastronomie beschäftigen ukrainische Geflüchtete.

In der repräsentativen Betriebsbefragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“ werden monatlich etwa 2.000 Betriebe zum Umgang mit der Corona-Krise befragt. Im Zuge der russischen Invasion der Ukraine wurden Fragen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges und zur Beschäftigung Geflüchteter ergänzt. Zum Download stehen unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/ADuI_BeCovid_W23.xlsx Tabellen zu den Ergebnissen aus der 23. Befragungswelle bereit.

Die IAB-Studie zur Beschäftigung der ukrainischen Geflüchteten finden Sie hier: https://www.iab-forum.de/knapp-zwei-prozent-der-deutschen-betriebe-haben-bislang-gefluechtete-aus-der-ukraine-eingestellt

Vor allem Betriebe im Gastgewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe gaben an, dass die Geflüchteten bei ihnen arbeiten könnten. Bisher haben knapp 2 Prozent aller Betriebe ukrainische Geflüchtete als Beschäftigte, Auszubildende oder im Rahmen von Praktika eingestellt. Das zeigt eine zwischen dem 2. und 20. Mai 2022 durchgeführte repräsentative Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Eine Mehrheit von fast 60 Prozent der befragten Betriebe gingen davon aus, dass die ukrainischen Geflüchteten über die notwendigen Voraussetzungen für eine Beschäftigung in ihrem Betrieb verfügen. Etwa ein Drittel sah die Voraussetzungen dagegen als nicht oder eher nicht erfüllt an. „Diese Unterschiede dürften unter anderem mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen und Qualifikationsvoraussetzungen in den jeweiligen Wirtschaftszweigen zusammenhängen. So ist in manchen Berufen ein anerkannter Berufsabschluss Voraussetzung, in anderen nicht“, so IAB-Forscher Jens Stegmaier.

Für 70 Prozent der Betriebe stellte eine mindestens einjährige Aufenthaltserlaubnis eine Voraussetzung für eine Einstellung dar. „Mit einer Einstellung entstehen den Betrieben Kosten – so muss neues Personal immer erst eingearbeitet werden –, die sich erst mit der Zeit ausgleichen. Eine gewisse Planungssicherheit dürfte es also den Betrieben erleichtern, Geflüchtete einzustellen“, erklärt IAB-Forscher Duncan Roth. Fortgeschrittene Sprachkenntnisse waren für 59 Prozent der Betriebe wichtig, während ein Drittel der Betriebe einen anerkannten Berufsabschluss voraussetzte.

Knapp 9 Prozent aller Betriebe in Deutschland standen bisher in Kontakt mit ukrainischen Geflüchteten, etwa weil sie ihnen einen Arbeits-, Ausbildungs- oder Praktikumsplatz angeboten oder die Geflüchteten sich eigeninitiativ beworben haben. Betriebe im Gastgewerbe hatten mit 16 Prozent am häufigsten Kontakt zu ukrainischen Geflüchteten, gefolgt vom Bereich Verkehr und Lagerei mit 11 Prozent. Insgesamt stellten 22 Prozent der Betriebe, die mit Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland in Kontakt standen, mindestens eine Person aus der Ukraine im Rahmen einer regulären Beschäftigung, einer Ausbildung oder eines Praktikums ein. Insbesondere der Groß- und Einzelhandel, das Baugewerbe und die Gastronomie beschäftigen ukrainische Geflüchtete.

In der repräsentativen Betriebsbefragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“ werden monatlich etwa 2.000 Betriebe zum Umgang mit der Corona-Krise befragt. Im Zuge der russischen Invasion der Ukraine wurden Fragen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges und zur Beschäftigung Geflüchteter ergänzt. Zum Download stehen unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/ADuI_BeCovid_W23.xlsx Excel-Tabellen zu den Ergebnissen aus der 23. Befragungswelle bereit.

Die IAB-Studie zur Beschäftigung der ukrainischen Geflüchteten finden Sie hier: https://www.iab-forum.de/knapp-zwei-prozent-der-deutschen-betriebe-haben-bislang-gefluechtete-aus-der-ukraine-eingestellt

The 5nd Workshop on Spatial Dimensions of the Labour Market is jointly organized by the Institute for Employment Research (IAB) and the Leibniz Centre for European Economic Research (ZEW) and focuses on a broad range of topics related to regional labour markets.

This year, a special focus is on aspects revolving around the Covid19 crisis. COVID-19 is hitting local labour markets at a time when megatrends related to globalisation, digitalisation, technological change, are reshaping the way we live and work. The pandemic causes enormous economic and social disruptions which might affect regional labour markets in various ways in the short and long term.

The two organizing institutions, Institute for Employment Research (IAB), and Leibniz Centre for European Economic Research (ZEW), aim to bring together frontier research of labour economists, regional economists, sociologists, geographers and scholars from related fields. Theoretical, empirical and policy-oriented contributions are very welcome. The workshop provides a forum that allows scientists to network while fostering the exchange of research ideas and results. 

The workshop has a special focus on the spatial dimension of the consequences of the pandemic and changing economic activity. Apart from this interest, a non-exhaustive list of topics is:

  • COVID-19 pandemic, it’s impact on local labour markets
  • Telecommuting
  • Spatial distribution of activities, disparities and inequalities
  • Spatial mismatch, unemployment and spatial job search
  • Mobility of labour and imperfect labour markets
  • Location decisions and urban amenities
  • Neighbourhoods, proximity, and urban density
  • Regional dimensions of wage determination
  • Evaluation of regional labour market policy and urban or regional policy
  • Effects of globalization and technological change
  • Methodological and data-driven innovations (e.g. use of geo-coded data)

Die digitale Transformation stellt nicht nur Geschäftsmodelle von Unternehmen und ihre Produktionsweisen auf den Prüfstand, sondern auch die sozialen Beziehungen im Betrieb. Die betrieblichen Akteure müssen die Beziehungen zu den Stakeholdern neu bewerten und gegebenenfalls neu aufbauen. Denn digitale Kommunikationsmedien versprechen instantane Erreichbarkeit und steigern die Erwartungen an Transparenz des Handelns. Betriebsräte als institutionelle Akteure der Mitbestimmung im Betrieb sind hiervon besonders betroffen. Im Vortrag werden die Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts präsentiert, die nahe legen, dass im Zuge der digitalen Transformation die Institution Betriebsrat selbst strukturell verändert wird.

We quantify the effects of wage bargaining shocks on macroeconomic aggregates using a structural vector auto-regression model for Germany. We identify exogenous variation in bargaining power from episodes of minimum wage introduction and industrial disputes. This narrative information disciplines the impulse responses to a wage bargaining shock of unemployment and output, and sharpens inference on the behaviour of other variables. The implied transmission mechanism is in line with the theoretical predictions of a large class of search and matching models. We also find that wage bargaining shocks explain a sizeable share of aggregate fluctuations in unemployment and inflation, that their pass-through to prices is very close to being full, and that they imply plausible dynamics for the vacancy rate, firms' profits, and the labour share.