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Es wird untersucht, wie betriebliche und institutionelle Rahmenbedingungen die Verfügbarkeit und Anpassungsfähigkeit von Arbeitskräften beeinflussen.

Auch wenn die derzeitige Rezession die Zahl der offenen Stellen sinken und die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ansteigen lässt, stellt der demographisch bedingte Rückgang der Erwerbsbevölkerung und die sich daraus ergebende Knappheit an Arbeitskräften die zentrale Herausforderung am Arbeitsmarkt für die kommenden Jahre dar. Daher sind Maßnahmen zur quantitativen und qualifikatorischen Stärkung des Erwerbspersonenpotenzials und dessen Anpassungsfähigkeit notwendig. Wir laden Beiträge ein, die sich mit den Konsequenzen der Arbeitskräfteknappheit und deren Wechselwirkungen mit Arbeitsmarktinstitutionen befassen.

Im Fokus des 20. IWH/IAB-Workshops stehen empirische und theoretische Arbeiten, die untersuchen, wie betriebliche und institutionelle Rahmenbedingungen (zum Beispiel Mindestlöhne, betriebliche Lohnsetzung, Tarifverträge, Weiterbildung, Regulierung von Migration, Kinderbetreuungsangebote) die Verfügbarkeit und Anpassungsfähigkeit von Arbeitskräften beeinflussen. Der Workshop bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaftler*innen, die an aktuellen Fragestellungen zur Anpassungsfähigkeit von Arbeitsmärkten forschen.

Auf welche individuellen Faktoren lässt sich eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten zurückführen?

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten lässt sich auf individuelle Faktoren wie den Spracherwerb, Bildungsfortschritt und zunehmende Arbeitsmarkterfahrung in Deutschland sowie den schrittweisen Abbau institutioneller Hürden zurückzuführen. So sind der Erwerb von Deutschkenntnissen, Bildungs- und Hochschulabschlüssen sowie die Beantragung der Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen im Schnitt mit höheren Erwerbstätigenquoten verbunden. Bei den institutionellen Faktoren zeigt sich ein statistisch positiver Zusammenhang zwischen der Anerkennung von Asylanträgen und den Erwerbstätigenquoten. Im Gegensatz dazu stehen Einschränkungen des Arbeitsmarktzugangs bei Männern, die Gewährung von Sachleistungen bei Frauen sowie Wohnsitzauflagen in einem negativen Zusammenhang. Hinzu kommt, dass sich die Arbeitsmarktchancen verschiedener Gruppen von Geflüchteten deutlich unterscheiden. Diese Themen sollen im Panel vor dem Hintergrund der Erfahrungen in anderen Ländern diskutiert werden.

This paper quantifies the share of dismissals distorted by conflict and identifies the drivers.

Die Entwicklung der Grundsicherung wird aus wissenschaftlicher Sicht bilanziert und politisch eingeordnet.

Zum 01. Januar 2025 jährt sich die Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende zum zwanzigsten Mal. Dies nimmt das IAB zum Anlass, die Entwicklung der Grundsicherung aus wissenschaftlicher Sicht zu bilanzieren und politisch einzuordnen.

Das IAB lädt einer virtuellen Diskussionsrunde ein. Dabei sollen u.a. die folgenden Fragen diskutiert werden:

  • Mit welchen Herausforderungen ist die Grundsicherung gegenwärtig konfrontiert?
  • Was hat die Einführung des Bürgergelds geändert?
  • Wo besteht Bedarf an gesetzlicher Weiterentwicklung?

Untersucht werden Annahmen zu zukünftigen Produktivitätspotenzialen in den nächsten 50 Jahren.

In den nächsten 50 Jahren werden Arbeitsmarkt und Wohlstand in Deutschland und Europa geprägt sein vom Austritt der Babyboomer-Generation aus dem Erwerbsleben. Unter sonst gleichen Bedingungen wird das BIP je EinwohnerIn aufgrund des demografischen Wandels bis 2070 um 6.000 Euro sinken – von heute 46.000 auf 40.000 Euro. Langfristige Wanderungssalden von + 250.000 Personen pro Jahr könnten diesen Rückgang nur um 2.000 Euro ausgleichen, ein Anstieg der Erwerbsquote auf 85 Prozent um 4.000 Euro.

Den entscheidenden Lösungsbeitrag kann nur eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität bringen: Schon ein jährliches Wachstum der Stundenproduktivität von 1 Prozent könnte eine Steigerung des BIP je EinwohnerIn bis 2070 um 24.000 Euro bewirken. Ziel für die nächsten Jahrzehnte sollte eine Innovations- und Produktivitätsinitiative sein, die von guter Arbeit, einer gerechten Verteilung der Produktivitätsgewinne und ökologischer Nachhaltigkeit begleitet wird.

Die Annahmen zu zukünftigen Produktivitätspotenzialen basieren auf Schätzungen branchenspezifischer Einsparpotenziale der notwendigen Arbeitszeit. Sie sind Teil eines Projekts zur empirischen Erfassung des Automatisierungsgrades in unterschiedlichen Tätigkeiten, Fertigungsabschnitten und Wirtschaftsbereichen. Mehr dazu in IGZA Arbeitspapier.