Archive: IAB-Veranstaltungen
Gleiche Teilhabe oder dauerhafte Nachteile? Die Chancen von Ostdeutschen auf Führungspositionen
Zahlreiche Studien weisen auf die Unterrepräsentanz von Ostdeutschen in Führungspositionen hin. Bislang liegen jedoch kaum Studien zur zeitlichen Entwicklung und keine Studien zu den Ursachen dieser Unterrepräsentanz vor. Der Beitrag geht daher der Frage nach, ob sich die Chancen von Ostdeutschen auf Führungspositionen über die Zeit oder Geburtskohorten hinweg denen von Westdeutschen angleichen und auf welche Ursachen sich die Ungleichheiten zurückführen lassen. Die Ergebnisse auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels mit Daten von 1990 bis 2020 zeigen eine Überrepräsentanz ostdeutscher Frauen, welche über die Zeit und die Kohorten abnehmen, während die Nachteile ostdeutscher Männer sich über die Zeit nicht verändern, aber über die Kohorten abnehmen. Kompositionelle Unterschiede im Humankapital, in der Wirtschaftsstruktur oder in der sozialen Herkunft spielen für die Nachteile ostdeutscher Männer keine Rolle. Dagegen zeigen Analysen für höhere Führungspositionen, dass vor allem in Ostdeutschland in allen Kohorten Nachteile für ostdeutsche Frauen und Männer bestehen. Insgesamt deuten die Ergebnisse auf den Elitentransfer Anfang der 1990er Jahre als Ursache der Benachteiligung ostdeutscher Männer beim Zugang zu Führungspositionen.
Wage earners, homemakers & gender identity
Wie bewältigen Regionen die digitale und ökologische Transformation von Wirtschaft und Arbeitsmarkt?
Die digitale Transformation und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt sind nach wie vor eines der meistdiskutierten Themen in der Arbeitsmarktpolitik, in der Wissenschaft und in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig stellt die ökologische Transformation, allen voran die Dekarbonisierung der Energiegewinnung und der Antriebstechnologie, zahlreiche Unternehmen vor große Herausforderungen. Da sich Regionen erheblich im Hinblick auf ihre Wirtschaftsstruktur unterscheiden, führen beide Prozesse auf regionaler Ebene in unterschiedlichem Maße zu Anpassungsnotwendigkeiten. In vielen Fällen stehen Regionen den Arbeitsmarkteffekten einer „doppelten Transformation“ gegenüber. Gleichzeitig bieten sich Chancen für strukturschwache Regionen, neue Wachstumspole zu entwickeln.
Vor diesem Hintergrund diskutiert der „19. IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik“ aus einer regionalen Perspektive die Auswirkungen von digitalen und ökologischen Transformationsprozessen auf Betriebe und Erwerbspersonen sowie geeignete politische Maßnahmen, um zu einer gelingenden Transformation beizutragen, Chancen zu nutzen und negativen Folgen entgegenzuwirken. Ziel des Workshops ist es, den interdisziplinären Informationsaustausch zu Forschungsansätzen, Projektideen und Ergebnissen sowohl in der Wissenschaft als auch darüber hinaus mit Politik und Praxis zu fördern.
Im Rahmen des Workshops finden am Abend des 13. März unter demselben Thema die Nürnberger Gespräche, u.a. mit Monika Schnitzer (Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft sowie Professorin für Komparative Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München) und Reint E. Gropp (Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle sowie Professor für Volkswirtschaftslehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) im Rathaussaal Nürnberg statt.
Willkommen sind Beiträge, unter anderem, zu folgenden Aspekten der digitalen und/oder ökologischen Transformation:
- Quantifizierung der regionalen Exponiertheit hinsichtlich der Transformationsprozesse
- (Regionale) Beschäftigungs- und Lohneffekte von digitalem Wandel und ökologischer Transformation
- Veränderungen in den Qualifikationsanforderungen und (beruflichen) Tätigkeitsstrukturen in regionalen Arbeitsmärkten
- Ost-West-Unterschiede in den Chancen und Herausforderungen der Transformation
- (Regionaler) Fachkräftemangel im Zuge der Transformationsprozesse
- Mismatch-Arbeitslosigkeit auf regionalen Arbeitsmärkten
- Auswirkungen der Transformation auf regionale Mobilität
- Transformationsbedingte Anpassungen im Ausbildungssystem auf regionaler Ebene
- Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Stärkung von Qualifizierung und Erwerbstätigkeit und zur Bewältigung der Transformationsprozesse
- Veränderung der Verkehrsinfrastruktur und Auswirkungen auf das regionale Fachkräfte-angebote sowie die Fachkräftenachfrage
- Schaffung neuer Datengrundlagen zu Transformationsprozessen
Festakt zum 20-jährigen Jubiläum des Forschungsdatenzentrums (FDZ)
Das IAB feiert das 20-jährige Jubiläum des FDZ. Aus diesem Anlass findet eine Jubiläumsveranstaltung statt. Wir feiern gemeinsam die Erfolge des FDZ und seine Bedeutung für die internationale Forschungsgemeinschaft im Rahmen eines Festaktes.
Wir freuen uns auf Grußworte von Andrea Nahles, der Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit und Bernd Fitzenberger, dem Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie einen Impulsvortrag von Till von Wachter (University of California Los Angeles). In einer Podiumsdiskussion mit Gästen, die das FDZ über viele Jahre begleitet haben, lassen wir die letzten 20 Jahre Revue passieren.
Am darauffolgenden Tag, dem 10. April 2024, findet in diesem Zusammenhang eine internationale Konferenz mit dem Titel "Investigating social inequalities using survey and register data” statt.
6th Forum „Higher Education and the Labour Market“ (HELM)
Employing the unemployed of Marienthal: Evaluation of a guaranteed job program
Evaluation des Teilhabechancengesetzes: Ergebnisse und Folgerungen
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat im Rahmen seines gesetzlichen Forschungsauftrags die beiden mit dem Teilhabechancengesetz geschaffenen Förderinstrumente nach §16e und §16i SGB II evaluiert. Im Fokus der Studie stehen die Umsetzung durch die Jobcenter, der betriebliche Einsatz der Instrumente sowie ihre Wirkungen auf Arbeitsmarktchancen, Beschäftigungsfähigkeit und soziale Teilhabe der Geförderten.
Der Abschlussbericht der Studie erscheint im Frühjahr 2024. Aus diesem Anlass veranstaltet das IAB einen Online-Workshop, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter und Regionaldirektionen die zentralen Ergebnisse der Studie vorzustellen und die handlungspraktischen Schlussfolgerungen mit ihnen zu diskutieren.
Schon heute liegen zahlreiche Einzelbefunde der IAB-Evaluation vor, z.B. im Forum, dem Online-Magazin des IAB. Einen kompakten Überblick bieten auch die kostenfrei abrufbaren Beiträge des Sonderhefts „Geförderte Beschäftigung für Langzeitarbeitslose“ der Zeitschrift Sozialer Fortschritt.