BIBB/IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen (QuBe)
Das QuBe-Projekt wird unter der gemeinsamen Leitung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) durchgeführt. Die BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsprojektionen zeigen anhand von Modellrechnungen, wie sich Arbeitskräftebedarf und -angebot nach Qualifikationen und Berufen langfristig entwickeln können.
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Literaturhinweis
Langfristprojektion bis 2040: "Fachkräfteengpässe trotz schlechterer konjunktureller Entwicklung" (Interview) (2025)
Zitatform
Keitel, Christiane; Gerd Zika & Christian Schneemann (interviewte Person) (2025): Langfristprojektion bis 2040: "Fachkräfteengpässe trotz schlechterer konjunktureller Entwicklung" (Interview). In: IAB-Forum H. 19.02.2025. DOI:10.48720/IAB.FOO.20250219.01
Abstract
"Wie wird sich das Arbeitsmarktgeschehen in Deutschlands Regionen langfristig entwickeln? Um dazu Antworten zu finden, hat das IAB zusammen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) regionalspezifische Entwicklungstrends bis zum Jahr 2040 modelliert. Dabei erfassten sie auch langfristige Megatrends wie die die demografische Entwicklung, die Dekarbonisierung und die Digitalisierung. Das IAB-Forum hat dazu bei Christian Schneemann und Gerd Zika nachfragt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Qualifikations- und Berufsprojektionen: Die QuBe-Basisprojektion der achten Welle (2025)
Zitatform
Krebs, Bennet, Christian Schneemann & Johanna Zenk (2025): Qualifikations- und Berufsprojektionen: Die QuBe-Basisprojektion der achten Welle. In: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) (2025): Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2025, S. 293-301, 2025-06-05.
Abstract
"Seit dem Jahr 2010 bieten die Projektionen des QuBe- Projekts eine detaillierte Vorausschau auf künftige Entwicklungen des deutschen Arbeitsmarktes. Beständiges Monitoring durch stetige Datenaktualisierung sowie Adjustierung der eigenen Gleichungssysteme ermöglicht den Ausweis sozioökonomischer Veränderungen. Die Qu- Be-Basisprojektion prädiziert eine Arbeitsmarktentwicklung, welche bestehende Trends und Verhaltensweisen in Bildungssystem und Ökonomie beibehält. Angesichts der Covid-19-Pandemie sowie des Kriegs in der Ukraine wurden die beiden vorherigen Projektionswellen (vgl. Maier u. a. 2020; Maier u. a. 2022) unter hohen Unsicherheiten erarbeitet. In der achten Projektionswelle offenbart sich eine Verfestigung einiger Strukturbrüche, die in der siebten Welle (vgl. BIBB-Datenreport 2023, Kapitel A10.2) bereits beobachtet werden konnten. Heraufgezogene Herausforderungen vergrößern sich. In Anbetracht veränderter Geopolitik sind Absatzchancen der heimischen Wirtschaft außerhalb der westlichen Demokratien gefährdet. Inländisch zeigt sich auch in der achten Welle die Demografie, insbesondere das Ausscheiden der Baby-Boomer-Generation aus dem Arbeitsmarkt, als mächtige Determinante. Nicht nur das Arbeitsangebot, sondern auch die Arbeitsnachfrage, ihrerseits bedingt durch den privaten Konsum, ist vom demografischen Wandel betroffen. Wesentlich bleibt die begrenzende Wirkung des vorhandenen Arbeitsangebotes, wie es sich etwa in einer hohen Zahl offener Stellen (vgl. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 2023) niederschlägt. Indessen ist von sinkenden Entlohnungschancen Geringqualifizierter auszugehen, da das durchschnittliche Anforderungsniveau der Unternehmen weiter steigt. Zuwanderung zeigte sich in den letzten Jahren als maßgebliche Größe des Erwerbstätigenanstiegs. Neben dieser Stellschraube sind also insbesondere Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Verbesserung der Bildungserfolge etwa im dualen System wichtige Triebfedern, um weitere Potenziale zu heben. Zuwandernde, Personen nicht deutscher Staatsangehörigkeit sollten hier besonders in den Blick genommen werden (vgl. Maier/Kalinowski/Krinitz 2024). Die Chancen ökologischer Transformation hängen mit dem hierzu zentralen Baugewerbe ebenfalls an einer guten Qualifizierung der Beschäftigten. Schlussendlich muss, wenn das Arbeitsangebot sinkt, produktiver gearbeitet werden. Dies ist auch zur weiteren Aufrechterhaltung gesellschaftlich notwendiger Dienstleistungen zentral (Lehwess-Litzmann u. a. 2024). Wie die geopolitische, so bleibt auch die wirtschaftliche Situation schwierig. Insgesamt kann die frühere Erwartung einer konjunkturellen Erholung nicht mehr uneingeschränkt aufrechterhalten werden. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeitsmarkt sehen sich persistierenden Herausforderungen gegenüber." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeitskräfteengpässe könnten die Umsetzung von Klimaschutz und Klimaanpassung hemmen (Serie "Folgen des Klimawandels für den deutschen Arbeitsmarkt") (2025)
Zitatform
Schneemann, Christian, Jonas Krinitz & Johanna Zenk (2025): Arbeitskräfteengpässe könnten die Umsetzung von Klimaschutz und Klimaanpassung hemmen (Serie "Folgen des Klimawandels für den deutschen Arbeitsmarkt"). In: IAB-Forum H. 18.08.2025, 2025-08-18. DOI:10.48720/IAB.FOO.20250818.01
Abstract
"Zur Umsetzung des Klimaschutzes werden zusätzliche Arbeitskräfte benötigt. So müssen unter anderem erneuerbare Energien weiter ausgebaut und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel realisiert werden. Dies betrifft vor allem Berufe im Baugewerbe, bei denen bereits heute deutliche Engpässe herrschen. Analysen im Rahmen des QuBe-Projektes zeigen, dass sich die Rekrutierungssituation in vielen Berufen weiter verschärfen dürfte." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Auswirkungen des Strukturwandels auf die Arbeitsmarktregionen und Bundesländer in der langen Frist – Qualifikations- und Berufsprojektion bis 2040 (2025)
Schneemann, Christian ; Kalinowski, Michael; Bernardt, Florian; Wolter, Marc Ingo; Maier, Tobias ; Zika, Gerd ;Zitatform
Schneemann, Christian, Florian Bernardt, Michael Kalinowski, Tobias Maier, Gerd Zika & Marc Ingo Wolter (2025): Auswirkungen des Strukturwandels auf die Arbeitsmarktregionen und Bundesländer in der langen Frist – Qualifikations- und Berufsprojektion bis 2040. (IAB-Forschungsbericht 03/2025), Nürnberg, 46 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2503
Abstract
"Die Bundesländer und die Arbeitsmarktregionen in Deutschland unterscheiden sich in ihrer Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur, weshalb sie auch unterschiedliche Arbeitskräfteengpässe und -überhänge aufweisen. Aufgrund ihrer verschiedenartigen Entwicklungen werden auch künftig Unterschiede im Arbeitsmarktgeschehen bestehen. Mit Hilfe des sogenannten QuBe-Modellverbundes (8. Welle der QuBe-Basisprojektion) werden langfristige immanente Megatrends wie die demografische Entwicklung, der wirtschaftliche Strukturwandel und die Digitalisierung im Modell selbst erfasst und die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt sichtbar gemacht. Die Analyse zeigt, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht wie in der Vergangenheit durch positive Entwicklungen im Außenhandel erholen wird. Das zukünftige Handeln der USA, China und Russlands ist schwer abzuschätzen und erhöht die Unsicherheit auf dem Weltmarkt. Zudem wird das künftige Arbeitsmarktgeschehen zu einem großen Teil von der demografischen Entwicklung, dem stetigen strukturellen Wandel (z.B. Digitalisierung im Handel) und der schwächeren Nachfrage im Baugewerbe geprägt. So wird das Arbeitskräfteangebot infolge des Bevölkerungsrückgangs in vielen Bundesländern und Arbeitsmarktregionen bis zum Jahr 2040 sinken. Zwar können einige Arbeitsmarktregionen noch Bevölkerung aufbauen, aber die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird in allen abnehmen. Infolgedessen wird auch der Arbeitskräftebedarf fast überall sinken. Insgesamt wird in vielen Bundesländern und Arbeitsmarktregionen die Erwerbslosenquote sinken oder nahezu stabil bleiben, so dass dort trotz der schlechteren konjunkturellen Entwicklung weiterhin mit Engpässen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Berufen zu rechnen ist. Die Rekrutierung von Arbeitskräften dürfte somit in vielen Wirtschaftsbereichen und Regionen langfristig zunehmend schwieriger werden. Der Bedarf an qualifiziertem Personal im Wirtschaftszweig „Heime und Sozialwesen“ oder im Bereich der IT-Dienstleistungen wächst kontinuierlich. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund eines wohl eher noch beschleunigten Strukturwandels, der gerade die Bundesländer und Arbeitsmarktregionen schon jetzt vor große Herausforderungen stellt, in denen das Verarbeitende Gewerbe zum Beispiel die Automobilindustrie nach wie vor überdurchschnittlich. Die fortschreitende Digitalisierung und Dekarbonisierung erfordern eine permanente Modernisierung und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Gerade die ökologische Transformation ist stark auf Erwerbstätige im Baugewerbe angewiesen. Eine Qualifizierung in diesem Bereich bleibt deshalb wichtig, weil die Rekrutierungssituation für Unternehmen trotz der langfristig vermutlich zurückgehenden Erwerbstätigkeit im Vergleich zu anderen Berufen auch in Zukunft schwierig sein wird. Die Umsetzung zusätzlich notwendiger Investitionen im Zuge dieser Transformation sollte nicht an fehlenden Fachkräften scheitern." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Lesen Sie dazu ein Interview mit Autoren im Online-Magazin IAB-Forum -
Literaturhinweis
Szenarien über die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung in den Bundesländern (2025)
Schneemann, Christian ; Bernardt, Florian; Maier, Tobias ; Zika, Gerd ; Mönnig, Anke; Kalinowski, Michael; Zenk, Johanna ; Krinitz, Jonas; Wolter, Marc Ingo; Schroer, Jan Philipp;Zitatform
Schneemann, Christian, Florian Bernardt, Michael Kalinowski, Jonas Krinitz, Tobias Maier, Anke Mönnig, Jan Philipp Schroer, Marc Ingo Wolter, Johanna Zenk & Gerd Zika (2025): Szenarien über die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung in den Bundesländern. (Forschungsbericht / Bundesministerium für Arbeit und Soziales 663), Berlin, 22 S.
Abstract
"Das BMAS hat das QuBe-Kooperationsprojekt im Rahmen des Fachkräftemonitorings beauftragt, die Auswirkungen dreier Szenarien auf die regionalen Arbeitsmärkte zu untersuchen. Das Szenario 1 („Frauen“) nimmt die Auswirkungen einer gesteigerten Erwerbsbeteiligung vonFrauen auf die höchste Erwerbsbeteiligung in dieser Gruppe in den Bundesländern in den Blick. Im Szenario 2 („Ältere“) wird die Erwerbsbeteiligung der Älteren (60 bis unter 75 Jahre) auf die höchste Erwerbsbeteiligung in dieser Gruppe in den Bundesländern angehoben. Das Szenario 3 („Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit“) erhöht die Erwerbsbeteiligung nichtdeutscher Staatsangehöriger auf die jeweils höchste Erwerbsbeteiligung in dieser Gruppe in den Bundesländern. Die Szenarien liefern keinen Aufschluss darüber, wie eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung erreicht werden kann, sondern zeigen die rein rechnerischen Potenziale für etwaige Maßnahmen. Um die zusätzliche Zahl an potentiellen Arbeitskräften auch nutzen zu können, sollte zum Beispiel der Ausbau der Betreuungsinfrastruktur für Kinder und Pflegebedürftige weiter vorangetrieben werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Auswirkungen der Binnenwanderung auf die regionalen Arbeitsmärkte (2025)
Schneemann, Christian ; Wolter, Marc Ingo; Kalinowski, Michael; Schroer, Jan Philipp; Krinitz, Jonas; Zenk, Johanna ; Maier, Tobias ; Bernardt, Florian; Zika, Gerd ; Mönnig, Anke;Zitatform
Schneemann, Christian, Florian Bernardt, Michael Kalinowski, Jonas Krinitz, Tobias Maier, Anke Mönnig, Jan Philipp Schroer, Marc Ingo Wolter, Johanna Zenk & Gerd Zika (2025): Auswirkungen der Binnenwanderung auf die regionalen Arbeitsmärkte. (Forschungsbericht / Bundesministerium für Arbeit und Soziales 662), Berlin, 28 S.
Abstract
"Das BMAS hat das QuBe-Kooperationsprojekt im Rahmen des Fachkräftemonitorings beauftragt, die Auswirkungen der Binnenwanderung auf die regionalen Arbeitsmärkte zu untersuchen. Aus diesem Grund wird im vorliegenden Bericht ein Szenario, das auf einer Bevölkerungsprojektion ohne Binnenwanderung basiert, mit der QuBe-Basisprojektion verglichen. Das Szenario „ohne Binnenwanderung“ zeichnet explizit kein realistisches Bild, sondern stellt ein Extremszenario dar, um die Bedeutung der Binnenwanderung für die Regionen hervorzuheben." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Was, wenn 2 % Verteidigungsausgaben nicht ausreichen?: Ein Simulationsexperiment mit dem Modell QINFORGE (2025)
Zitatform
Wolter, Marc Ingo, Tobias Maier & Gerd Zika (2025): Was, wenn 2 % Verteidigungsausgaben nicht ausreichen? Ein Simulationsexperiment mit dem Modell QINFORGE. (GWS-Kurzmitteilung. QuBe-Essay / Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung 2025,1), Osnabrück, 20 S.
Abstract
"Welche Folgen ergeben sich aus höheren Verteidigungsausgaben (3 % statt 2 % vom Bruttoinlandsprodukt) kombiniert mit verschiedenen Finanzierungsformen (Schulden, Steuern, Haushaltsumschichtung)? In Bezug auf diese Frage schauen wir mittels Szenariorechnungen auf gesamtwirtschaftliche Entwicklungen sowie Branchen und Berufe und nutzen hierfür das Instrumentarium des QuBe-Projektes. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Wahl der Finanzierungsform für die ökonomische Entwicklung insgesamt und auch für die strukturelle Entwicklung nicht neutral ist. Auch weitere Finanzierungsformen (z. B. Subventionsabbau und Veränderungen des Transfersystems) lassen spezifische Folgen für Unternehmen und Haushalte vermuten. Auf den Ergebnissen fußend folgen weitergehende Überlegungen. Sicher ist, dass eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben für die deutsche Volkswirtschaft tragbar ist. Den Belastungen wird aber mit einem Mix an Finanzierungsinstrumenten begegnet werden müssen. Noch offen sind Fragen zur Einbettung eines deutlich größer werdenden militärischen Clusters in die Gesamtwirtschaft." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Die doppelte demografische Herausforderung: Zukünftige Pflegebedürftigkeit und verfügbares Pflegepersonal in den Arbeitsmarktregionen (2025)
Zitatform
Zenk, Johanna, Florian Bernardt, Alexander Schur & Anja Sonnenburg (2025): Die doppelte demografische Herausforderung: Zukünftige Pflegebedürftigkeit und verfügbares Pflegepersonal in den Arbeitsmarktregionen. In: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg.) (2025): Demografische Alterungsprozesse. Chancen und Herausforderungen für die Regionalentwicklung, S. 105-115, 2025-04-28.
Abstract
"Die Analyse zeigt, dass die Zahl der Pflegebedürftigen zwischen 2023 und 2040 in allen Arbeitsmarktregionen weiter ansteigen dürfte, während die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im gleichen Zeitraum zurückgeht. Der Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter stellt den Arbeitsmarkt insgesamt vor große Herausforderungen und dürfte die Arbeitskräfteengpasssituation in vielen Berufsgruppen und Regionen zukünftig weiter verschärfen. Die Altenpflege steht dabei vor einer doppelten Herausforderung, da die Nachfrage nach Pflegedienstleistungen gleichzeitig zunimmt. So hat die Analyse gezeigt, dass das Verhältnis von Pflegebedürftigen zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bundesweit zwischen 2023 und 2040 von 8 Pflegebedürftigen auf 9 Pflegebedürftige je 100 Personen im erwerbsfähigen Alter ansteigt. Die regionalen Unterschiede fallen dabei sehr hoch aus und es kommt insbesondere in den östlichen Arbeitsmarktregionen zu einem zunehmend hohen Verhältnis von Pflegebedürftigen im Vergleich zur jüngeren Bevölkerung. Aber auch mehrere bayerische Regionen sowie Saarbrücken stehen in besonderem Maße vor der Herausforderung die zunehmend ältere Bevölkerung durch eine geringere Zahl an Personen im erwerbsfähigen Alter zu versorgen. Dabei findet die Versorgung nicht immer durch beruflich ausgebildete Altenpflegerinnen und Altenpfleger statt. Mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen wird von Angehörigen gepflegt. Um dem steigenden Bedarf an Pflegepersonal zu begegnen, muss die Attraktivität der Pflegeberufe weiter zunehmen. Zwar ist es in den vergangenen Jahren bereits gelungen, mehr Personen für die Altenpflege zu gewinnen. Der aktuelle Entwicklungspfad ist jedoch noch nicht ausreichend, um den Bedarf an Altenpflegerinnen und Altenpflegern auch langfristig in allen Regionen decken zu können. Anpassungen im Ausbildungsund Beschäftigungssystem könnten helfen, um beispielsweise Hilfskräfte zu Fachkräften in der Altenpflege weiterzubilden oder Personen zum Quereinstieg in die Altenpflege zu motivieren. Auch die Rückgewinnung von ehemaligen Pflegekräften, die den Beruf verlassen haben, kann eine wichtige Stellschraube sein. Hierfür muss jedoch an den Faktoren gearbeitet werden, die den Berufswechsel verursacht haben. Ein weiterer Hebel ist die Erhöhung der Arbeitsstunden von Teilzeitkräften. Da die vorliegende Analyse auf Personen mit aktuellen Trends in den Arbeitsvolumen basiert, würde eine Erhöhung der Arbeitsstunden zu einem niedrigeren Personalbedarf in Personen führen. Jedoch müssen auch hierfür die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit eine Erhöhung der Arbeitsstunden für Teilzeitkräfte überhaupt möglich ist. Hoffnung wird weiterhin auf einen zunehmenden Technologieeinsatz zur Erhöhung der Arbeitsproduktivität gesetzt. In der vorliegenden Analyse wird dieser Aspekt nur im Ausmaß bereits beobachtbarer Digitalisierungstrends berücksichtigt. Das QuBe-Modell kann für entsprechende Szenarienrechnungen herangezogen werden, um mögliche Veränderungen in den Rahmenbedingungen zu analysieren. Für die regionale Analyse ist es zudem erstrebenswert die Arbeitskräfteangebotsseite in tieferem Detailgrad zu modellieren, um nicht nur die Berufshauptgruppe der nichtmedizinischen Gesundheitsberufe, sondern auch die Berufsgruppe der Altenpflegerinnen und Altenpfleger genauer abbilden zu können. Detailliertere Analysen und Szenarienrechnungen können einerseits dazu beitragen, den Handlungsbedarf für die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik aufzuzeigen und andererseits ein Analysetool zur Verfügung stellen, um die möglichen Handlungsoptionen zu evaluieren." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Das QuBe-Projekt: Modelle, Module, Methoden: Aktualisierung 2025 (2025)
Zitatform
Zika, Gerd, Markus Hummel, Tobias Maier & Marc Ingo Wolter (Hrsg.) (2025): Das QuBe-Projekt: Modelle, Module, Methoden. Aktualisierung 2025. (IAB-Bibliothek 375), Bielefeld: wbv, 228 S. DOI:10.3278/9783763978861
Abstract
"Seit 2007 wird im Projekt „Qualifikations- und Berufsprojektionen“ (QuBe) über die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarkts und deren Folgen geforscht. Der Reader stellt die Annahmen, Daten und die Basis der Projektionen vor, die im Projekt QuBe genutzt werden. Projektionen über die Entwicklung des Arbeitsmarkts ergeben sich aus der Beobachtung von Vergangenen und dem, was gegenwärtig als richtungsweisend gilt. Die theoretischen und empirischen Grundlagen sind wichtig, um Projektionen als reine Rechenmodelle richtig zu verstehen und angemessen zu interpretieren. Seit 2021 werden die langfristigen, im zweijährigen Rhythmus erscheinenden QuBe-Projektionen um eine jährliche Mittelfristprognose ergänzt. Federführend sind das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) unter Mitwirkung der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS)." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
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Literaturhinweis
Künstliche Intelligenz: Potenzielle Effekte für den deutschen Arbeitsmarkt (2025)
Zika, Gerd ; Schneemann, Christian ; Hassemer, Theresa-Marie; Zenk, Johanna ; Weber, Enzo ; Hummel, Markus; Mönnig, Anke; Krebs, Bennet; Maier, Tobias ;Zitatform
Zika, Gerd, Theresa-Marie Hassemer, Markus Hummel, Bennet Krebs, Tobias Maier, Anke Mönnig, Christian Schneemann, Enzo Weber & Johanna Zenk (2025): Künstliche Intelligenz: Potenzielle Effekte für den deutschen Arbeitsmarkt. (IAB-Forschungsbericht 23/2025), Nürnberg, 58 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2523
Abstract
"Die fortschreitende Entwicklung und Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) prägt zunehmend die globalen Märkte und Arbeitsweisen und hat auch in Deutschland einen immer größeren Einfluss. Deshalb wird mit der vorliegenden Szenarioanalyse für einen Zeitraum von 15 Jahren untersucht, welchen Einfluss KI auf die Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Deutschland entfalten könnte. Um Aussagen über potenzielle Effekte eines KI-Szenarios treffen zu können, müssen entsprechende Annahmen getroffen werden. Anschließend wird das KI-Szenario mit einem Referenz-Szenario verglichen. Im KI-Szenario wird unterstellt, dass die notwendige Infrastruktur für die KI-Entwicklung und -Integration vorhanden ausgebaut wird. Insbesondere muss ausreichend Rechenkapazität in Rechenzentren verfügbar sein. Zudem wird KI je nach Branche unterschiedlich stark zum Einsatz kommen. So müssen von den Betrieben der jeweiligen Branchen unterschiedlich hohe Vorlaufinvestitionen getätigt werden. Dabei ist zu erwarten, dass die Wirkung des KI-Einsatzes je nach Branche unterschiedlich ausfallen wird. In manchen Branchen können Materialeinsparungen, in anderen Produktivitätssteigerungen oder neue Absatzmöglichkeiten realisiert werden. In vielen Branchen dürften diese Effekte auch in Kombination auftreten. Schließlich entwickeln auch andere Länder KI und wenden diese an. Für das KI-Szenario wird deshalb angenommen, dass die Wirkungen im Ausland insgesamt ähnlich ausfallen werden wie in Deutschland, mit den entsprechenden Effekten auf deutsche Importpreise. Den Berechnungen zufolge lässt sich durch KI insbesondere mittel- und langfristig eine deutlich höhere Wertschöpfung bei nahezu gleichem Arbeitseinsatz erzielen als im Referenz-Szenario. Unter den getroffenen Annahmen kann das jährliche Wirtschaftswachstum um durchschnittlich 0,8 Prozentpunkte höher liegen als im Referenz-Szenario. Kumuliert über die nächsten 15 Jahre könnten so 4,5 Billionen Euro an zusätzlicher Wertschöpfung erwirtschaftet werden. Die Zahl an Arbeitsplätzen liegt im KI-Szenario nach 15 Jahren insgesamt auf einem ähnlichen Niveau wie im Referenz-Szenario. Dennoch zeigen sich deutliche Verschiebungen am Arbeitsmarkt. So gibt es Wirtschaftsbereiche, in denen der Arbeitskräftebedarf steigt, während in anderen Bereichen Arbeitsplätze verloren gehen. Zu Beginn der verstärkten KI-Entwicklung und -Integration ist zunächst mit einem insgesamt höheren Arbeitskräftebedarf zu rechnen, um beispielsweise die benötigte Infrastruktur bereitzustellen, Daten zu erschließen oder Modelle zu entwickeln. Mittelfristig kommt es zu einem etwas geringeren Arbeitskräftebedarf aufgrund zunehmender Effizienzgewinne. Gegen Ende des Projektionszeitraums besteht jedoch Potenzial, diese Arbeitsplatzverluste wieder auszugleichen. Dabei zieht insbesondere die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle einen höheren Arbeitskräftebedarf nach sich. Insgesamt gleichen sich die gegenläufigen Effekte auf die Beschäftigung weitgehend aus. Im KI-Szenario führt der Einsatz von KI unterm Strich also nicht ausschließlich zu positiven oder negativen Effekten auf dem Arbeitsmarkt. Vielmehr kommt es in einigen Bereichen zu Verschiebungen. Bei den IT- und Informationsdienstleistern liegt die Zahl der Erwerbstätigen nach 15 Jahren beispielsweise um rund 110.000 Personen höher als im Referenz-Szenario. Hingegen liegt die Zahl der Erwerbstätigen bei den Unternehmensdienstleistern im KI-Szenario zum gleichen Zeitpunkt um rund 120.000 Personen niedriger. Eine KI-induzierte Absenkung der Erwerbstätigenzahlen ist jedoch nicht zwingend mit einer Verschlechterung der Arbeitsmarktlage verbunden. Vielmehr könnten knappe Personalressourcen langfristig effizienter eingesetzt werden, wodurch Potenzial besteht, etwaige Arbeitskräfteengpässe in anderen Bereichen zu reduzieren. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass ein verstärkter KI-Einsatz die Anforderungen an die Beschäftigten verändern wird. So dürften insbesondere hochqualifizierte Tätigkeiten stärker von KI-Anwendungen betroffen sein als von Entwicklungen im Bereich klassischer nicht-lernender Software." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Zika, Gerd ; Schneemann, Christian ; Zenk, Johanna ; Weber, Enzo ; Hummel, Markus;Weiterführende Informationen
Gastbeitrag der Autoren zum Thema in der FAZ - möglicherweise kostenpflichtig -
Literaturhinweis
Fachkräftemonitoring für das BMAS - Mittelfristprognose bis 2029 (2025)
Zika, Gerd ; Schroer, Jan Philipp; Schneemann, Christian ; Zenk, Johanna ; Mönnig, Anke; Kalinowski, Michael; Maier, Tobias ; Wolter, Marc Ingo; Krinitz, Jonas;Zitatform
Zika, Gerd, Michael Kalinowski, Jonas Krinitz, Tobias Maier, Anke Mönnig, Christian Schneemann, Jan Philipp Schroer, Marc Ingo Wolter & Johanna Zenk (2025): Fachkräftemonitoring für das BMAS - Mittelfristprognose bis 2029. (Forschungsbericht / Bundesministerium für Arbeit und Soziales 670), Berlin, 59 S.
Abstract
"Das BMAS hat das QuBe-Kooperationsprojekt mit einem Fachkräftemonitoring beauftragt, um unter anderem eine jährliche Mittelfristprognose zu erstellen. Mit dieser wird die Lücke zwischen der Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) und den bisherigen Langfristprojektionen des QuBe-Projektes geschlossen. Aktuell befindet sich die Bundesrepublik Deutschland durch die veränderte Sicherheitslage, wirtschaftliche Umbrüche sowie die größeren Unsicherheiten bezogen auf die möglichen Entwicklungen des Außenhandels in einer schwierigen Lage. Hinzu kommen die Herausforderungen des demografischen Wandels und eine stärker zurückgehende Bevölkerung, bedingt durch einen deutlichen Rückgang der Zuwanderung. Die höheren Verteidigungsausgaben und das Infrastrukturpaket in Höhe von 500 Mrd. Euro werden sich nachfrageseitig auf die Wirtschaft auswirken. All dies beeinflusst auch den Arbeitsmarkt und führt zu einer veränderten Beschäftigung nach Berufen. Die Zahl der Berufe mit Arbeitskräfteengpässen hat im Vergleich zur Mittelfristprognose 2024-2028 stark zugenommen, obwohl in einigen Berufsgruppen im Prognosezeitraum Arbeitsplätze abgebaut werden. Ursächlich dafür ist das Ausscheiden der Baby-Boomer Generation. Zusätzlich steigern die Investitionen aus dem Infrastruktur- und Verteidigungspaket die Nachfrage nach Arbeitskräften in einigen Bauberufen und im Verarbeitenden Gewerbe. Die Nachfrage in IT- und Gesundheitsbereich bleibt weiterhin hoch." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Wie groß ist die Gefahr eines Fachkräftemangels in Zukunftsberufen? Evidenz für deutsche Metropolregionen (2024)
Zitatform
Bachmann, Ronald & Eduard Storm (2024): Wie groß ist die Gefahr eines Fachkräftemangels in Zukunftsberufen? Evidenz für deutsche Metropolregionen. (RWI-Materialien 166), Essen, 25 S.
Abstract
"Die digitale und ökologische Transformation verändert die Arbeitsnachfrage sowie die geforderten Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt. Dieses Papier untersucht die resultierende Gefahr eines Fachkräftemangels in zehn Zukunftsberufen und fünf deutschen Metropolregionen. Erstens wird die Entwicklung der Beschäftigung mittels administrativer Daten untersucht. Dabei zeigt sich ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum in Zukunftsberufen, besonders in digitalen Berufen wie der Softwareentwicklung oder grünen Berufen wie der Ver- und Entsorgung. Zweitens werden mit Hilfe von Online-Stellenanzeigen die Höhe der Arbeitsnachfrage nach Beschäftigten sowie die Nachfrage nach digitalen und grünen Kompetenzen innerhalb der Zukunftsberufe untersucht. Diese Analysen weisen auf unterschiedliche regionale Bewältigungsstrategien hin: Während digitale Berufe eine gleichmäßig hohe Nachfrage aufweisen, bestehen in grünen Berufen erhebliche regionale Unterschiede. Drittens zeigt eine Untersuchung des Arbeitsangebots aus dem tertiären und dualen Bildungssystem, dass das Arbeitsangebot, insbesondere in MINT-Fächern und dualen Ausbildungsberufen, hinter der wachsenden Nachfrage zurückbleibt. Abschließend wird erörtert, in welchen Berufen und Regionen zukünftig ein starker Fachkräftemangel zu erwarten ist und welche Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderung geeignet erscheinen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Wie groß ist die Gefahr eines Fachkräftemangels in Zukunftsberufen?: Evidenz für deutsche Metropolregionen (2024)
Zitatform
Bachmann, Ronald & Eduard Storm (2024): Wie groß ist die Gefahr eines Fachkräftemangels in Zukunftsberufen? Evidenz für deutsche Metropolregionen. In: List-Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Jg. 50, H. 4, S. 513-536. DOI:10.1007/s41025-024-00275-4
Abstract
"Die digitale und ökologische Transformation verändert die Arbeitsnachfrage sowie die geforderten Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt. Dieses Papier untersucht die resultierende Gefahr eines Fachkräftemangels in zehn Zukunftsberufen und fünf deutschen Metropolregionen. Erstens wird die Entwicklung der Beschäftigung mittels administrativer Daten untersucht. Dabei zeigt sich ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum in Zukunftsberufen, besonders in digitalen Berufen wie der Softwareentwicklung oder grünen Berufen wie der Ver- und Entsorgung. Zweitens werden mit Hilfe von Online-Stellenanzeigen die Höhe der Arbeitsnachfrage nach Beschäftigten sowie die Nachfrage nach digitalen und grünen Kompetenzen innerhalb der Zukunftsberufe untersucht. Diese Analysen weisen auf unterschiedliche regionale Bewältigungsstrategien hin: Während digitale Berufe eine gleichmäßig hohe Nachfrage aufweisen, bestehen in grünen Berufen erhebliche regionale Unterschiede. Drittens zeigt eine Untersuchung des Arbeitsangebots aus dem tertiären und dualen Bildungssystem, dass das Arbeitsangebot, insbesondere in MINT-Fächern und dualen Ausbildungsberufen, hinter der wachsenden Nachfrage zurückbleibt. Abschließend wird erörtert, in welchen Berufen und Regionen zukünftig ein starker Fachkräftemangel zu erwarten ist und welche Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderung geeignet erscheinen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Wenn Zeiten sich wenden - von der Friedensdividende hin zur „Kriegstüchtigkeit“: Perspektiven auf den Arbeitsmarkt: Branchen und Berufe (2024)
Zitatform
Daßler, Jannik, Robert Helmrich, Markus Hummel, Tobias Maier, Marc Ingo Wolter & Gerd Zika (2024): Wenn Zeiten sich wenden - von der Friedensdividende hin zur „Kriegstüchtigkeit“. Perspektiven auf den Arbeitsmarkt: Branchen und Berufe. (GWS-Kurzmitteilung. QuBe-Essay / Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung 2024,1), Osnabrück, 30 S.
Abstract
"Das Qube-Projekt, als Gemeinschaftsprojekt von BIBB, IAB und GWS, befasst sich mit der heutigen und morgigen Lage auf dem Arbeitsmarkt auf der Ebene von Berufen. Die Mittelfristprognosen (Fachkräftemonitoring für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Zika et al. 2023b) sowie die Projektionen des QuBe-Projektes (QuBe-Basisprojektion, vgl. www.qube-projekt.de) wollen die Fachkräfteengpässe/-überschüsse von morgen und übermorgen identifizieren und die Ursachen dafür ergründen. Ziel ist es, eine verlässliche Informationsbasis für politische und unternehmerische Entscheidungen zu liefern. Um diese Aufgabe zu erfüllen, schaut das QuBe-Projekt auf Arbeitsangebot und -nachfrage. Wichtige Einflussfaktoren sind die Demografie, das Bildungssystem, der Strukturwandel der Branchen und die absehbaren Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende oder auch globale Handelshemmnisse. Die Zeitenwende wird den Anteil der Ausgaben für die Bundeswehr am Bruttoinlandsprodukt deutlich erhöhen. Die Bundeswehr ist zudem heute schon mit 186 000 Soldatinnen und Soldaten und ca. 70 000 zivilen Beschäftigten (Bundesministerium der Verteidigung 2024a) ein großer Arbeitgeber. Im Vergleich: Die Beschäftigung, die durch den Ausbau der erneuerbaren Energien in den betroffenen Branchen und den Vorleistungsbranchen entsteht, beträgt rund 350 000 Arbeitsplätze (Ulrich 2023). Die Investitionen, die im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit notwendig sind, um eine glaubhafte Verteidigungsfähigkeit herzustellen, müssen angesichts knapper Kassen ggf. durch Zurückhaltung an anderer Stelle gewonnen werden. Die Veränderungen, die durch die Zeitenwende über die Umstrukturierung der Bundeswehr entstehen, sind somit im Kontext zu den übrigen Herausforderungen zu betrachten, denen sich die wirtschaftliche Entwicklung und damit der Arbeitsmarkt stellen müssen. Nur durch diese Kontextualisierung sind Prognosen und längerfristige Projektionen im Rahmen der QuBe-Basisprojektion sinnvoll interpretierbar." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Zentrale Arbeitsmarkttrends auf Basis von Analysen des IAB (2024)
Zitatform
Fitzenberger, Bernd & Gerd Zika (2024): Zentrale Arbeitsmarkttrends auf Basis von Analysen des IAB. In: H. Jung, C. Müller & C. Heuser (Hrsg.) (2024): Brave New Work?, S. 71-108, 2024-10-15.
Abstract
"Der vorliegende Beitrag stützt sich aus Sicht des Jahres 2022 auf Analysen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Im Überblick soll aus einer Vogelperspektive über verschiedene Themen gegangen werden, die langfristige Effekte auf den Arbeitsmarkt der 2020er Jahre haben dürften. Dabei wird zunächst die allgemeine Lage am Arbeitsmarkt analysiert und aktuelle Entwicklungen und Prognosen aufgezeigt. Anhand der QuBe-Forschungsprojekts, welches das IAB zusammen mit dem Bundesinstitut für berufliche Bildung in Bonn in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durchführt, werden Trends für die Zukunft herausgearbeitet. Abschnitt 4 widmet sich den Folgen, die technologischer Wandel für den Arbeitsmarkt hat. Eine wesentliche Zäsur auf dem Arbeitsmarkt stellt die Covid-19-Pandemie dar. Ihre Folgen für den Arbeitsmarkt werden in Abschnit 5 analysiert. Der Beitrag schließt mit einer Behandlung der Bereiche von Aus- und Weiterbildung." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Strukturwandel in Schleswig-Holstein (2024)
Kotte, Volker; Stöckmann, Andrea;Zitatform
Kotte, Volker & Andrea Stöckmann (2024): Strukturwandel in Schleswig-Holstein. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nord 01/2024), Nürnberg, 27 S. DOI:10.48720/IAB.REN.2401
Abstract
"Dieser Bericht betrachtet den Strukturwandel nach Berufen und beruflichen Anforderungsniveaus für Schleswig-Holstein. Dabei wird der Zeitraum 1999 bis 2019 mit den zu erwartenden Entwicklungen aus Entwicklungen aus den Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe) des IAB für 2020 bis 2040 verglichen. In Zukunft sind geringere Änderungsraten bei Berufen und Anforderungsniveaus zu erwarten als in der Vergangenheit. Damit ändert der berufliche Strukturwandel sein Gesicht. Viele Veränderungsprozesse werden sich in die Berufe verlagern. Statt des personellen Auf- und Abbaus von Branchen oder Berufen werden künftig die einzelnen Tätigkeiten und Anforderungsniveaus im Mittelpunkt stehen. Dieser Wandel stellt Arbeitnehmer vor veränderte Herausforderungen. Die Bedeutung von Bildung und Qualifizierung wird durch einen Ausblick auf die Megatrends Digitalisierung und Dekarbonisierung unterstrichen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Strukturwandel in Mecklenburg-Vorpommern (2024)
Kotte, Volker; Stöckmann, Andrea;Zitatform
Kotte, Volker & Andrea Stöckmann (2024): Strukturwandel in Mecklenburg-Vorpommern. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nord 02/2024), Nürnberg, 27 S. DOI:10.48720/IAB.REN.2402
Abstract
"Dieser Bericht betrachtet den Strukturwandel nach Berufen und beruflichen Anforderungsniveaus für Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wird der Zeitraum 1999 bis 2019 mit den zu erwartenden Entwicklungen aus Entwicklungen aus den Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe) des IAB für 2020 bis 2040 verglichen. In Zukunft sind geringere Änderungsraten bei Berufen und Anforderungsniveaus zu erwarten als in der Vergangenheit. Damit ändert der berufliche Strukturwandel sein Gesicht. Viele Veränderungsprozesse werden sich in die Berufe verlagern. Statt des personellen Auf- und Abbaus von Branchen oder Berufen werden künftig die einzelnen Tätigkeiten und Anforderungsniveaus im Mittelpunkt stehen. Dieser Wandel stellt Arbeitnehmer vor veränderte Herausforderungen. Die Bedeutung von Bildung und Qualifizierung wird durch einen Ausblick auf die Megatrends Digitalisierung und Dekarbonisierung unterstrichen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
QuBe-Projekt: Disaggregierte Modellierung des Baugewerbes am Beispiel serieller Bauweise: Ein Bau-Modul für das QINFORGE-Modell (2024)
Krinitz, Jonas; Dreuw, Peter; Parton, Frederik;Zitatform
Krinitz, Jonas, Peter Dreuw & Frederik Parton (2024): QuBe-Projekt: Disaggregierte Modellierung des Baugewerbes am Beispiel serieller Bauweise. Ein Bau-Modul für das QINFORGE-Modell. (GWS discussion paper / Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung), Osnabrück, 20 S.
Abstract
"Das Baugewerbe hat eine zentrale Stellung für das Gelingen der sozial-ökologischen Transformation und ist für viele Veränderungen im Rahmen des Strukturwandels ausführende Branche. Dazu zählen die für das Erreichen der Klimawende notwendige Energiewende (Ausbau erneuerbarer Energien, Wärmewende, energetische Sanierung), die Erhaltung, Sanierung und der Ausbau der Infrastruktur (Autobahn, Eisenbahn, Internet, Stromnetz) sowie die Bekämpfung des Wohnungsmangels (erhöhte Fertigstellung Wohnungen, verstärkt serielles Bauen, Verdichtung/Steigerung der Wohnungsanzahl je Gebäude). Für jedes der genannten Vorhaben und die damit verbundenen Produktionsprozesse sind andere Kombinationen an Berufen, also andere Produktionsweisen, notwendig (Zika et al. (2022)). Beispielsweise erhöht der Infrastrukturausbau die Nachfrage nach Berufen im Tiefbau, während die Ziele der verstärkten energetischen Sanierung z. B. den Bedarf an Ausund Trockenbauer:innen und Maler:innen stärken. Das QuBe-Projekt1 untersucht die Folgen eines solchen zukünftigen Umbaus in der Produktionsweise des Baugewebes mit dem Ziel, die Folgen für die Berufe in den Branchen sowie in der gesamten Volkswirtschaft zu ergründen. Das QuBe-Projekt wird unter der gemeinsamen Leitung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) durchgeführt. Es gibt einen langfristigen Überblick über die voraussichtliche Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs und -angebotes nach Qualifikationen und Berufen. Hierzu wird das Modell QINFORGE genutzt (siehe auch Maier et al. 2022; Zika et al. 2022; Zika et al. 2023)" (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Fachkräfte für die Daseinsvorsorge: Heute hier, morgen weg? (2024)
Zitatform
(2024): Fachkräfte für die Daseinsvorsorge. Heute hier, morgen weg? (Öffentliche Güter und sozialer Zusammenhalt / Public goods and social cohesion 5), Baden-Baden, 486 S. DOI:10.5771/9783748939689
Abstract
"Wenn Dienstleistungen, von denen Teilhabe und Demokratie zentral abhängen, in ausreichender Weise verfügbar bleiben sollen, muss die Arbeit im Dienste öffentlicher Güter mindestens so attraktiv sein wie die in anderen Branchen. Dies ist in vielerlei Hinsicht durchaus der Fall, wie die Analysen in diesem Buch zeigen. Es finden sich im Bildungs- und im Gesundheitswesen, sowie in den Bereichen Verwaltung und Sicherheit attraktive Berufsbilder. Jedoch gehen personenbezogene Dienstleistungen mit starken beruflichen Belastungen einher, die zum Teil vermeidbar wären, wenn Rahmenbedingungen verändert würden. Im Sinne gleichwertiger Lebensverhältnisse ist ferner die regionale Verteilung kritisch, der demografische Wandel wird bestehende Missverhältnisse von Dienstleistungsangebot und -nachfrage weiter verschärfen. Die Daseinsvorsorge in Deutschland ist in den kommenden Jahrzehnten zumindest lokal gefährdet – „weiter so wie bisher“ wird es nicht gehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Weniger Arbeitskraft, weniger Wachstum: Ergebnisse der achten Welle der BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsprojektionen bis zum Jahr 2040 (2024)
Maier, Tobias ; Mönnig, Anke; Schneemann, Christian ; Zika, Gerd ; Kalinowski, Michael; Wolter, Marc Ingo; Schur, Alexander;Zitatform
Maier, Tobias, Michael Kalinowski, Alexander Schur, Gerd Zika, Christian Schneemann, Anke Mönnig & Marc Ingo Wolter (2024): Weniger Arbeitskraft, weniger Wachstum. Ergebnisse der achten Welle der BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsprojektionen bis zum Jahr 2040. (BIBB-Report 2024,01), Leverkusen: Verlag Barbara Budrich, 20 S.
Abstract
"Dieser Report stellt die Ergebnisse der achten Welle der Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe-Projekt) vor, die unter der gemeinsamen Leitung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS) durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Basisprojektion geben einen Überblick über die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes bis zum Jahr 2040, wenn bisherige Trends und Verhaltensweisen beibehalten werden. Die Aktualisierung der Daten offenbart, dass sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt mit allgemeiner Knappheit arrangiert haben. Die Anzahl an Personen ohne beruflichen Abschluss und mit Hochschulabschluss (Master, Diplom und Promotion) nimmt zu; gleichzeitig gibt es weniger Personen mit beruflichem Abschluss, Aufstiegsfortbildung oder Bachelorabschluss. Sowohl die Zahl der Erwerbspersonen als auch der Erwerbstätigen wird zurückgehen. Der Export schwächelt wegen der veränderten geopolitischen Lage. Rückgänge zeigen sich bei der Zahl der Selbstständigen. Da Selbstständige in der Regel mehr Arbeitsstunden erbringen, sinken die Arbeitsstunden pro Person überproportional. Der Arbeitsmarkt bleibt somit angespannt. Es werden Impulse sowohl für die Nachfrage als auch das Angebot an Arbeitskräften benötigt, wenn die ökonomische Entwicklung aus diesem Trend ausbrechen soll." (Autorenreferat, IAB-Doku)
