„Teilzeitjobs nehmen noch immer deutlich zu, aber ihre Wachstumsrate wurde im zweiten Quartal 2018 von der Vollzeit überholt. Damit gibt es nach einem langen Aufwärtstrend wieder einen Rückgang der Teilzeitquote“, erklärte am Dienstag Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Während die sozialversicherungspflichtige Teilzeit kräftig weiterwächst, sinkt die Zahl der sogenannten Minijobs.
Weber sagte, maßgeblich für den Rückgang der Teilzeitquote sei vor allem die Entwicklung in Wirtschaftszweigen wie Verkehr und Lagerei oder Erbringung von wirtschaftlichen Dienstleistungen, wozu unter anderem Zeitarbeit und Wachdienste gehören.
Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg im zweiten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,5 Prozent, die der Vollzeitbeschäftigten um 1,8 Prozent. Daher lag die Teilzeitquote mit 39,2 Prozent leicht unter dem Stand des Vorjahres (-0,1 Prozentpunkte).
Die Erwerbstätigkeit insgesamt nahm im zweiten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,4 Prozent zu und lag bei 44,8 Millionen Personen. Die durchschnittliche Arbeitszeit pro Erwerbstätigem betrug im zweiten Quartal 326,5 Stunden. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist sie um 1,4 Prozent gestiegen.
Der Krankenstand der Beschäftigten lag mit 3,82 Prozent knapp über dem Niveau des Vorjahresquartals (3,79 Prozent). Der Arbeitsausfall in Krankentagen erhöhte sich damit insgesamt leicht um 0,1 Tage auf 2,3 Tage.
Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit ist mit gut 30 Stunden gegenüber dem Vorjahresquartal leicht gestiegen. Bei den Vollzeitbeschäftigten ist die tarifliche bzw. betriebsübliche Wochenarbeitszeit gleich geblieben, während bei Teilzeitbeschäftigten ein Anstieg um 0,1 Prozent zu verzeichnen ist. Vollzeitbeschäftigte arbeiteten im Durchschnitt rund 38 Stunden, Teilzeitbeschäftigte rund 17 Stunden.
„Angesichts der im ersten Halbjahr kräftigen Konjunktur wurden mehr Überstunden geleistet und Arbeitszeitkonten aufgefüllt“, sagte IAB-Forscher Weber. Die bezahlten Überstunden je Arbeitnehmer sind im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Stunden auf 6,7 Stunden gestiegen. Die Zahl der unbezahlten Überstunden erhöhte sich um 0,2 Stunden auf ebenfalls 6,7 Stunden. Zudem wurden im zweiten Quartal von den Beschäftigten im Durchschnitt 0,3 Stunden Guthaben auf den Arbeitszeitkonten aufgebaut.
Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen in Deutschland im zweiten Quartal 14,6 Milliarden Stunden. Das bedeutet einen Anstieg von 2,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter
https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab-az1802.pdf.
Eine lange Zeitreihe mit den Jahreszahlen ab 1991 ist unter
https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx
abrufbar.
Weitere Informationen zur Verbreitung von bezahlten und unbezahlten Überstunden sind unter
https://doku.iab.de/aktuell/2014/aktueller_bericht_1407.pdf
zu finden.