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Presseinformation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom 09.12.2024

6 Prozent der Betriebe werben aktuell Fachkräfte im Ausland an

Die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland ist für die Fachkräftesicherung von wachsender Bedeutung. Dennoch nutzen 2024 36 Prozent der Betriebe in Deutschland, die Fachkräfte benötigen, die Auslandsrekrutierung nicht. Diese Betriebe begründen den Verzicht vor allem mit Schwierigkeiten bei der Einschätzung der Qualifikation und mit rechtlichen Hürden. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

55 Prozent der Betriebe, die Fachkräfte benötigten, diese aber nicht im Ausland rekrutierten, taten sich nach eigenen Angaben schwer, die Qualifikation ausländischer Fachkräfte richtig einzuschätzen. 52 Prozent verzichteten wegen bürokratischer und rechtlicher Hürden auf die Auslandsrekrutierung. Schlechte Erfahrungen mit ausländischen Fachkräften nannten 14 Prozent der Betriebe als Grund. 58 Prozent aller Betriebe warben nach eigenen Angaben keine Fachkräfte im Ausland an, da sie zum Zeitpunkt der Befragung keinen Bedarf an Fachkräften hatten.

„Ein möglicher Grund für die häufige Nennung bürokratischer und rechtlicher Hürden könnte sein, dass die jüngsten gesetzlichen Änderungen vielen Betrieben nicht bekannt sind“, erklärt IAB-Forscher Florian Zimmermann. Um die Hürden bei der Rekrutierung zu verringern, wurde zum 1. März 2020 ein beschleunigtes Verfahren zur Einstellung ausländischer Fachkräfte eingeführt. Dadurch wird das Verwaltungsverfahren und damit der Einstellungsprozess wesentlich verkürzt. Die Dauer der Anerkennung der Qualifikation und Erteilung eines Visums soll so auf unter vier Monate verringert werden. Tatsächlich gaben nur 17 Prozent der Betriebe an, das beschleunigte Verfahren zur Einstellung von ausländischen Fachkräften zu kennen. Bei den größeren Betrieben sind die Bekanntheitswerte mit 31 Prozent deutlich höher. „Eine gezielte Werbung, um die Bekanntheit des beschleunigten Fachkräfteverfahrens zu erhöhen, könnte gerade kleinere Betriebe dazu bewegen, verstärkt Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren“, schlussfolgert Zimmermann.

Die Untersuchung basiert auf einer unterjährigen Kurzbefragung im Rahmen des IAB-Betriebspanels aus dem Jahr 2024. Diese Befragung wurde finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Die Studie ist abrufbar unter: https://www.iab-forum.de/derzeit-werben-etwa-6-prozent-der-betriebe-fachkraefte-im-ausland-an.