Das European Labour Market Barometer kletterte im Juni auf 105,3 Punkte und liegt damit genau 10 Punkte höher als im Juni 2020. Mit einem Anstieg von 1,9 Punkten im Vergleich zum Mai 2021 übertrifft der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) den Höchststand seit der ersten Messung im Juni 2018 noch einmal.
„Die europäischen Arbeitsverwaltungen sehen die Arbeitsmärkte ihrer Länder vor einer deutlichen Erholung“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. In allen teilnehmenden Ländern liegen die Werte des Arbeitsmarkt-Frühindikators deutlich im positiven Bereich über 100. Große Sprünge von mindestens 2,0 Punkten nach oben verzeichnen Island, Malta, Wallonien, Deutschland, Flandern, Luxemburg, Polen und Österreich.
Wachsender Optimismus zeigt sich sowohl bei den Aussichten zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit als auch der Beschäftigung. Der Teilindikator für die künftige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ist im Juni um 1,8 Punkte auf 105,8 Punkte gestiegen. Der Teilindikator für die Entwicklung der Beschäftigung stieg noch etwas stärker um 2,0 Punkte auf 104,8 Punkte an.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz, Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt.
Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 17 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar. Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.