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Der technologische und digitale Wandel hat zu strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geführt, die neue Chancen und Herausforderungen mit sich bringen.

Der technologische und digitale Wandel hat zu grundlegenden strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geführt, die neue Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich bringen, wie die Polarisierung von Beschäftigung und Löhnen. Während sich frühere Studien auf die nationale oder berufliche Ebene konzentrieren, ist jedoch wenig über die Auswirkungen von Digitalisierung auf der Mikroebene bekannt, einschließlich des Zugangs Jugendlicher zum Berufsbildungssystem. Die Gruppe der Berufsbildungssuchenden ist nicht nur im Hinblick auf die Sicherung hochqualifizierter Arbeitskräfte von besonderem Interesse, sondern auch, weil der Übergang in die erste Berufsbildung die Weichen für das spätere Arbeitsleben stellt.

Darüber hinaus ist angesichts der Heterogenität von Regionen davon auszugehen, dass Digitalisierungsprozesse nicht überall in gleichem Tempo stattfinden, sondern durch gesellschaftliche und regionale Strukturen geprägt sind. Obwohl bisherige Forschungen auf die entscheidende Rolle lokaler Arbeitsmarktbedingungen für Berufsbildungssuchende hinweisen, wurde die Relevanz regionaler Unterschiede in der Digitalisierung bisher weitgehend vernachlässigt. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt könnte regionalspezifische Digitalisierung jedoch insbesondere für Ausbildungsberufe relevant sein, da die betriebliche (duale) Ausbildung weit verbreitet und die Unternehmen in lokale Strukturen eingebettet sind.

Neben der Vorstellung eines neu entwickelten Digitalisierungsindex auf der Ebene von Landkreisen und kreisfreien Städten, stellen wir erste Ergebnisse aus zwei Teilprojekten vor, in denen der Index als Prädiktor Anwendung findet. Das erste Projekt beschäftigt sich mit regionalspezifischen Verdrängungsprozessen geringqualifizierter Ausbildungssuchender und geht der Frage nach, welche Mechanismen diesen Verdrängungsprozessen zugrunde liegen. Ist es nur der Wettbewerb zwischen Schulabgängern auf dem Ausbildungsmarkt, die veränderte Berufsstruktur durch die Digitalisierung oder beides? Das zweite Teilprojekt geht der Frage nach, ob regionalspezifische Digitalisierung mit Zugängen zu statushöheren Berufen verbunden ist und somit eine neue Bruchlinie sozialer Ungleichheit darstellt. Für beide Teilprojekte werden Subgruppenanalysen nach ungleichheitsrelevanten Schlüsselkategorien vorgestellt, um tiefere Einblicke in relevante Mechanismen zu gewinnen.

In der Panelstudie “Wege in die Zukunft” haben wir Muster von Stabilität und Wandel von Berufs- und Bildungsaspirationen Jugendlicher in Wien untersucht.

Am Ende der Pflichtschulzeit müssen Jugendliche an Neuen Mittelschulen entscheiden, ob sie eine Berufsausbildung beginnen oder eine weiterführende Schule besuchen. Die Entscheidungen an diesem Übergang werden von Aspirationen geformt, die sich aber selbst am Übergang verändern und anpassen. In der Mixed Methods Panelstudie “Wege in die Zukunft” an der Universität Wien haben wir Muster von Stabilität und Wandel von Berufs- und Bildungsaspirationen Jugendlicher in Wien untersucht. Basierend auf drei Wellen qualitativer Längsschnittbefragungen haben wir eine Typologie zu Verlaufsmustern in Berufs- und Bildungsorientierungen entwickelt und das soziale Umfeld, den Möglichkeitsraum und Selbstkonzepte als wichtige Faktoren herausgearbeitet. In statistischen Analysen von drei Panelsurvey-Wellen haben wir darüber hinaus den Einfluss soziodemographischer Merkmale und Schulleistungen auf diese Verlaufsmuster beleuchtet und in einem Joint Display in die Typologie integriert. Die Kombination qualitativer und quantitativer Daten führte zu komplementären Erkenntnissen und einem nuancierteren Verständnis von Bildungs- und Berufsorientierungsprozessen. Generell haben Mixed Methods Längsschnitt-Studien viel Potential für die Untersuchung von Prozessen, sie sind aber voraussetzungsreich und herausfordernd. Neben inhaltlichen Erkenntnissen aus der Studie werde ich daher auch methodische Grundlagen, Konzeptualisierungen und Praktikalitäten von Mixed Methods Längsschnittforschung präsentieren.

Das Team gibt einen kurzen Einblick in die erhobenen Daten und Ergebnisse des Projekts sowie über die Rolle von Migrantenorganisationen im transformierten Sozialstaat.

Im Kontext der verschiedenen Migrationsbewegungen der vergangenen Jahre entwickelte sich ein breites Spektrum lokaler, nationaler und transnationaler sozialer Sicherungspraktiken in mehrdimensionalen Ordnungsräumen. Das Forschungsprojekt "Migrantenorganisationen und die Ko-Produktion sozialer Sicherung – Eine Mehr-Ebenen-Analyse migrantischer Praktiken in wohlfahrtsstaatlichen Arrangements" untersuchte von Mai 2021 bis Februar 2023 die Transformation institutioneller und informeller sozialer Sicherung, unter Bedingungen von Migration, Transnationalisierung und Globalisierung, am Beispiel von Migrantenorganisationen, die zu wichtigen Adressaten politischer Interventionen geworden sind.

In drei Arbeitspaketen standen diese Fragestellungen im Vordergrund:

  • Wie adressiert die politische Ebene soziale Risiken von zugewanderten Bevölkerungsgruppen?
  • Wie wird auf Ebene von lokalen Migrantenorganisationen auf diese Herausforderung reagiert?
  • Wie werden die formellen und informellen Sicherungsstrukturen von zugewanderten Personen tatsächlich für ihre Ziele genutzt?

Das Duisburger Team des Verbundprojektes gibt einen kurzen Einblick in die erhobenen Daten und Ergebnisse des Gesamtprojektes und fokussiert sich dann auf die Rolle von Migrantenorganisationen im transformierten Sozialstaat.

We provide evidence for intensive margin adjustments in hours worked consistent with estimates.

After the Swiss National Bank unexpectedly abandoned a minimum exchange rate policy in 2015, the Swiss franc appreciated by more than 10 percent against the Euro. The appreciation implied a sudden increase in real wage incomes for over 40,000 German cross-border commuters into Switzerland. We use this exchange rate shock to estimate the own-wage and cross-spouse labor supply elasticities from administrative tax returns data and find a 5% drop in taxable income for cross-border workers and a 1.5% reduction in taxable income for cross-border worker spouses. We provide evidence for intensive margin adjustments in hours worked consistent with these estimates.

Der Impulsvortrag informiert zur Problematik und der Dimension des Phänomens in der Wissenschaft.

Sexismus und sexualisierte Gewalt sind Formen der Geschlechterdiskriminierung, Verstöße gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung und Angriffe auf die Würde und Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Sie dienen im beruflichen Umfeld als Instrument der Machtausübung und Machtsicherung und können als „Platzverweis“ eingesetzt werden, um z. B. die Konkurrenz auszuschalten.

In der Wissenschaft bestehen angesichts befristeter Verträge und notwendiger Qualifizierungsphasen Abhängigkeiten, die nicht nur eine ungleiche Machtverteilung widerspiegeln. Diese Abhängigkeiten können unter Umständen dazu führen, dass unangemessenes Verhalten toleriert und nicht geahndet wird. Begünstigt wird dies durch eine Verengung auf Einzelfälle und das Ausblenden struktureller Faktoren sowie begrenzter fundierter Forschung zum Themenkomplex. 

Arbeitgeber*innen und Vorgesetzte sind verpflichtet, ihre Beschäftigten, Promovend*innen, Gastwissenschaftler*innen vor sexualisierter Diskriminierung und Gewalt zu schützen und die tatsächliche Häufigkeit des Phänomens aktiv zu bekämpfen.

Der Impulsvortrag informiert zur Problematik und der Dimension des Phänomens in der Wissenschaft. Rechte, Pflichten (AGG) und Handlungsmöglichkeiten werden anhand der Erkenntnisse an der Charité Universitätsmedizin vorgestellt. Maßnahmen zur Prävention und Intervention werden praxisnah mit den Teilnehmenden diskutiert.