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The presentation offers an overview about the new data service of the Research Data Centre of the Federal Office for Migration and Refugees (BAMF-FDZ). The BAMF-FDZ gives access to register and survey data for migration and integration research. The presentation will introduce the available and future data sets and discuss advantages and limitations. In addition, the application procedure is also explained.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das OECD Berlin Centre laden Sie herzlich ein zu Vortrag und Diskussion.

Der Anteil junger Menschen ohne Berufsausbildung hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren kaum verändert, während er in vielen anderen OECD-Ländern deutlich gesunken ist. Er liegt außerdem höher als in Österreich und der Schweiz – beides Länder, in denen die duale berufliche Bildung ebenfalls fest verankert ist. Die neue deutsche Bundesregierung möchte hier u. a. mit einer Ausbildungsgarantie gegensteuern und bezieht sich dabei explizit auf Österreich. Wirr diskutieren wir dieses Vorhaben auf Basis der Erfahrungen, die in Österreich und anderen OECD-Ländern gemacht wurden.

Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Krise ist die Gründungstätigkeit in Deutschland zurückgegangen. Gründerinnen und Gründer machten sich aber häufiger selbstständig, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Ihr Anteil stieg 2020 auf 80 % an, womit die Anzahl an Chancengründungen trotz der rückläufigen Gründungstätigkeit relativ stabil blieb. Die Corona-Krise hat branchenbedingt insbesondere selbstständige Frauen stark belastet. Die Zahl der Gründerinnen blieb 2020 aber nur leicht unter dem Vorjahresniveau. Gründungsinteressierte Frauen scheinen sich schneller auf die neuen Krisenbedingungen eingestellt und letztlich ihre Gründungspläne häufiger doch realisiert zu haben als Männer. So haben Gründerinnen häufiger als Gründer Geschäftsmodellanpassungen vorgenommen. Die meisten (typischen) Gründungshemmnisse wurden 2020 seltener wahrgenommen als üblich. Dies dürfte mit der Corona-Krise zusammenhängen, deren Herausforderungen alles überlagerte und viele Gründungsinteressierte von vornherein abschreckte. Es dürften also eher Menschen gegründet haben, die bereits konkrete Vorstellungen hatten und entsprechend seltener Hemmnisse wahrnahmen. Dennoch gehen Gründerinnen und Gründer mit dem Gründungsstandort Deutschland härter ins Gericht als in den vergangenen Jahren. Coronabedingt verschobene Gründungen dürften 2021 die Gründungstätigkeit stützen.

COVID-19 bringt auch eine Krise der psychischen Gesundheit mit sich. Geschlossene Bildungseinrichtungen und die damit verbundene Einsamkeit, Schließungen der für studentische Nebenjobs wichtigen Branchen, Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt und Zukunftsängste treffen vor allem junge Menschen hart. Datenerhebungen zeigen eine deutliche Verschlechterung ihrer psychischen Verfassung. Die Zunahme von Depressionen oder Angstzuständen ist deutlicher als unter Erwachsenen. Aber auch Frauen, insbesondere Selbstständige und Mütter, die Homeschooling und Homeoffice gleichzeitig bewältigen müssen, sind besonders stark betroffen.Arbeiten und Lernen, das ausschließlich von zu Hause aus stattfindet, ist für alle ein gesundheitliches Risiko. Welche Maßnahmenpakete, die finanzielle und medizinische Unterstützung mit Bildungs- und Arbeitsangeboten verknüpft, können den Betroffenen helfen, die Herausforderungen zu meistern?

The vocational education system in Central and Eastern European countries (CEEC) is mainly school-based, with schools directly linked to large industrial conglomerates in communist times. Since the transition to a market economy it has been an uphill battle to connect vocational schools and newly emerging firms for workplace-based training. In particular, the region’s many small firms struggle to offer high-quality training, given the required investments and manpower. Yet, partly inspired by investors from German-speaking countries with their strong tradition of dual vocational education workplace-based training innovations have been evolving in increasing numbers in the region. What are the success stories so far and what are hurdles for rolling out dual educational training more systematically? What can players from different countries learn from each other?

Die Coronakrise stellt auch die betriebliche Ausbildung vor große Herausforderungen. Kurzarbeit, Homeoffice und Betriebsschließungen erschweren die Betreuung von Auszubildenden. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Unternehmen angesichts ungünstiger Geschäftserwartungen weniger Ausbildungsplätze anbieten oder weniger Absolvent*innen übernehmen.

Doch wie haben Unternehmen tatsächlich auf die Krise reagiert? Und welche langfristigen Auswirkungen hat die Coronakrise und der mit ihr verbundene Digitalisierungsschub auf die betriebliche Bildung? Darüber wollen wir mit Blick auf die Situation in Deutschland und der Schweiz mit unseren Referenten und Referentinnen und Ihnen diskutieren.

Junge Unternehmen sind besonders verletzlich, denn sie benötigen einige Zeit, um sich zu etablieren und Rücklagen für schlechte Zeiten bilden zu können. Gerade in einer Rezession sind sie besonders wichtig, denn sie schaffen neue Arbeitsplätze und befördern den wirtschaftsstrukturellen Wandel. Ergebnisse einer Sonderbefragung des IAB/ZEW-Gründungspanel vom April 2020 zeigen ein differenziertes Bild. Gründungen reagieren stärker auf die Krise als etablierte Unternehmen – das gilt im Guten wie im Schlechten. Im Online-Workshop werden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Gründungsgeschehen diskutiert.

Civil society has played an important role in meeting the challenges of refugee migration in recent years. This policy report studies the importance of civic engagement for the integration of refugees by employing several waves of the IAB-BAMF-SOEP survey data. Using the density of newly established associations at the county level as a measure of civic engagement of a region, we exploit regional differences in civic engagement in order to estimate its association with individual integration outcomes of refugees. We find that in regions with particularly high levels of civic engagement, refugees have significantly more frequent contact to Germans, higher life satisfaction and better German language skills. This correlation is robust to controlling for the local population structure, economic strength and labor market situation. In terms of language acquisition, women and refugees with a low level of education benefit the most from high civic engagement. Moreover, refugees with university degrees find significantly better-paying jobs in areas with higher civic engagement. However, no direct correlation could be established between civic engagement and the likelihood that refugees are active in the labor market. Nonetheless, the results suggest that support from civil society translates into improved access to government benefits. Our findings stress that local civic engagement is an important complement to public assistance services and policy makers should give a high priority to team up with civil society to improve refugees' integration outcomes.

Die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 verlangt die „volle und wirksame“ Teilhabe an der Gesellschaft. Knapp acht Millionen Menschen in Deutschland sind von einer schweren Behinderung betroffen, für rund drei Millionen stellt sich aufgrund ihres Lebensalters die Frage nach beruflicher Inklusion. Doch sie sind etwa doppelt so häufig arbeitslos wie Menschen ohne Behinderung und suchen dreimal so lange nach einer neuen Stelle. Die Pflichtbeschäftigungsquote von fünf Prozent wird seit Jahren nicht erreicht und stagnierte zuletzt. Selbst die Hälfte der DAX-Unternehmen erreicht die Quote nicht. Das gäbe Anlass zu kritischer Berichterstattung. Im Gegensatz dazu ist das Bild in deutschen Medien von individuellen Erfolgsstorys statt strukturellen Problemen geprägt. Das unterscheidet die Berichterstattung deutlich von der über andere Felder der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik. Die vorliegende Untersuchung schließt eine Forschungslücke: Im Dreiklang von Arbeitsmarkt (Realität), Medienbild (Medienrealität/Inhaltsanalyse) und journalistischen Praktiken (Interviews) wird für den Zeitraum 2009 bis 2017 untersucht, welche Nachrichtefaktoren, Stereotypen und kulturellen Modelle die Berichterstattung bis dato prägen und wie sie zustande kommen. Praxistaugliche Alternativen werden aus Wissenschaft und Expertengesprächen entwickelt.