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Das Arbeitsmarktservice (AMS) hat ein Arbeitsmarktchancen Assistenz-System (AMAS) entwickeln lassen, um den Berater und Beraterinnen eine bundesweit einheitlich erstellte und datenbasierte Information zu den Arbeitsmarktchancen ihrer Kunden und Kundinnen zur Verfügung stellen zu können. Diese zusätzliche Informationsquelle sollte Berater ud Beraterinnen dabei unterstützen, für die Kunden und Kundinnen die passende Betreuung und die effizienteste Fördermaßnahme zu finden. Insbesondere sollte damit die early Intervention verbessert werden.   
Im Vortrag wird über die Herausforderungen, die zur Entwicklung des Arbeitsmarktchancen-Assistenzsystem geführt haben, informiert. Nach einer kurzen Beschreibung des Systems wird auf die folgenden Punkte eingegangen:

  • Daten:  Quelle der Daten (direkt aus dem operativen System, aufbereitet in einem DWH oder andere) und welche werden genutzt; zeitlicher Umfang historischer Daten gegenüber dem Prognosezeitraum, Umfang der Abbildung des Arbeitsmarktes,
  • Methoden: Erläuterung der Logik der Zellenbildung (theoretisches Modell), Auswahlprozess der kategorisierenden Merkmale 
  • Einbettung des Assistenzsystems in die operative Software 
  • Ethische Fragestellungen und wie wurden diese beantwortet, insbesondere die Rolle der AMS-Vermittler und Vermittlerinnen

Status quo:
Das Arbeitsmarktchancen Assistenz-System (AMAS) wurde von Synthesis Forschung 2016 entwickelt und 2019 in einem Probebetrieb (Workshops sowie Schulungen zu AMAS) getestet. Die Datenschutzbehörde hat dem AMS den Einsatz von AMAS mit Bescheid vom 19. August 2020 untersagt (amtswegige Prüfung) sowie eine aufschiebende Wirkung ausgeschlossen, sodass alle Daten und Anwendungen gelöscht werden mussten. Das Bundesverwaltungsgericht hat diesen Bescheid vollumfänglich aufgehoben. Die oberste Instanz, der Verwaltungsgerichtshof hat bisher noch keine Entscheidung getroffen.

Rund die Hälfte der Paare mit Kindern unter 15 Jahren in Österreich lebt nach dem Frau Teilzeit/Mann Vollzeit Modell. In diesem Vortrag gehen wir der Frage nach, wie sich Erwerbsmodelle von Paaren mit Kindern in der COVID-19 Pandemie veränderten und wie sich dies auf die Aufteilung von Kinderbetreuungs- und Hausarbeitszeit auswirkte. Wir bilden Trends über den Verlauf der Pandemie hinweg ab, fokussieren jedoch auf den ersten Lockdown im Frühjahr 2020, wo sich die stärksten Veränderungen zeigten. Als Datenbasis verwenden wir den Mikrozensus (Labour Force Survey) sowie die Daten des Austrian Corona Panel Projects. Zentrale Ergebnisse sind ein (temporärer) Rückgang des Frau Teilzeit/Mann Vollzeit Modells zugunsten einerseits egalitärerer Modelle, andererseits des männlichen Ernährermodells (Frau nicht erwerbstätig/Mann Vollzeit). Dies führte in einem Teil der Familien zu einer veränderten Arbeitsteilung: Väter in Teilzeit und im Homeoffice weiteten ihre Kinderbetreuungs- und Hausarbeitszeit aus. Diese Befunde werden vor dem Hintergrund von Geschlechterrollentheorien und ressourcenbasierten Ansätzen diskutiert.

The presentation offers an overview about the new data service of the Research Data Centre of the Federal Office for Migration and Refugees (BAMF-FDZ). The BAMF-FDZ gives access to register and survey data for migration and integration research. The presentation will introduce the available and future data sets and discuss advantages and limitations. In addition, the application procedure is also explained.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das OECD Berlin Centre laden Sie herzlich ein zu Vortrag und Diskussion.

Der Anteil junger Menschen ohne Berufsausbildung hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren kaum verändert, während er in vielen anderen OECD-Ländern deutlich gesunken ist. Er liegt außerdem höher als in Österreich und der Schweiz – beides Länder, in denen die duale berufliche Bildung ebenfalls fest verankert ist. Die neue deutsche Bundesregierung möchte hier u. a. mit einer Ausbildungsgarantie gegensteuern und bezieht sich dabei explizit auf Österreich. Wirr diskutieren wir dieses Vorhaben auf Basis der Erfahrungen, die in Österreich und anderen OECD-Ländern gemacht wurden.

Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Krise ist die Gründungstätigkeit in Deutschland zurückgegangen. Gründerinnen und Gründer machten sich aber häufiger selbstständig, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Ihr Anteil stieg 2020 auf 80 % an, womit die Anzahl an Chancengründungen trotz der rückläufigen Gründungstätigkeit relativ stabil blieb. Die Corona-Krise hat branchenbedingt insbesondere selbstständige Frauen stark belastet. Die Zahl der Gründerinnen blieb 2020 aber nur leicht unter dem Vorjahresniveau. Gründungsinteressierte Frauen scheinen sich schneller auf die neuen Krisenbedingungen eingestellt und letztlich ihre Gründungspläne häufiger doch realisiert zu haben als Männer. So haben Gründerinnen häufiger als Gründer Geschäftsmodellanpassungen vorgenommen. Die meisten (typischen) Gründungshemmnisse wurden 2020 seltener wahrgenommen als üblich. Dies dürfte mit der Corona-Krise zusammenhängen, deren Herausforderungen alles überlagerte und viele Gründungsinteressierte von vornherein abschreckte. Es dürften also eher Menschen gegründet haben, die bereits konkrete Vorstellungen hatten und entsprechend seltener Hemmnisse wahrnahmen. Dennoch gehen Gründerinnen und Gründer mit dem Gründungsstandort Deutschland härter ins Gericht als in den vergangenen Jahren. Coronabedingt verschobene Gründungen dürften 2021 die Gründungstätigkeit stützen.

COVID-19 bringt auch eine Krise der psychischen Gesundheit mit sich. Geschlossene Bildungseinrichtungen und die damit verbundene Einsamkeit, Schließungen der für studentische Nebenjobs wichtigen Branchen, Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt und Zukunftsängste treffen vor allem junge Menschen hart. Datenerhebungen zeigen eine deutliche Verschlechterung ihrer psychischen Verfassung. Die Zunahme von Depressionen oder Angstzuständen ist deutlicher als unter Erwachsenen. Aber auch Frauen, insbesondere Selbstständige und Mütter, die Homeschooling und Homeoffice gleichzeitig bewältigen müssen, sind besonders stark betroffen.Arbeiten und Lernen, das ausschließlich von zu Hause aus stattfindet, ist für alle ein gesundheitliches Risiko. Welche Maßnahmenpakete, die finanzielle und medizinische Unterstützung mit Bildungs- und Arbeitsangeboten verknüpft, können den Betroffenen helfen, die Herausforderungen zu meistern?

The vocational education system in Central and Eastern European countries (CEEC) is mainly school-based, with schools directly linked to large industrial conglomerates in communist times. Since the transition to a market economy it has been an uphill battle to connect vocational schools and newly emerging firms for workplace-based training. In particular, the region’s many small firms struggle to offer high-quality training, given the required investments and manpower. Yet, partly inspired by investors from German-speaking countries with their strong tradition of dual vocational education workplace-based training innovations have been evolving in increasing numbers in the region. What are the success stories so far and what are hurdles for rolling out dual educational training more systematically? What can players from different countries learn from each other?

Die Coronakrise stellt auch die betriebliche Ausbildung vor große Herausforderungen. Kurzarbeit, Homeoffice und Betriebsschließungen erschweren die Betreuung von Auszubildenden. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Unternehmen angesichts ungünstiger Geschäftserwartungen weniger Ausbildungsplätze anbieten oder weniger Absolvent*innen übernehmen.

Doch wie haben Unternehmen tatsächlich auf die Krise reagiert? Und welche langfristigen Auswirkungen hat die Coronakrise und der mit ihr verbundene Digitalisierungsschub auf die betriebliche Bildung? Darüber wollen wir mit Blick auf die Situation in Deutschland und der Schweiz mit unseren Referenten und Referentinnen und Ihnen diskutieren.

Junge Unternehmen sind besonders verletzlich, denn sie benötigen einige Zeit, um sich zu etablieren und Rücklagen für schlechte Zeiten bilden zu können. Gerade in einer Rezession sind sie besonders wichtig, denn sie schaffen neue Arbeitsplätze und befördern den wirtschaftsstrukturellen Wandel. Ergebnisse einer Sonderbefragung des IAB/ZEW-Gründungspanel vom April 2020 zeigen ein differenziertes Bild. Gründungen reagieren stärker auf die Krise als etablierte Unternehmen – das gilt im Guten wie im Schlechten. Im Online-Workshop werden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Gründungsgeschehen diskutiert.