Rising wage inequality, the decline of collective bargaining, and the gender wage gap
Beschreibung
"Dies ist die erste Studie, die gleichzeitig die beiden Querschnitte der Gehalts- und Lohnstrukturerhebung 2001 und der Verdienststrukturerhebung 2006 für eine Analyse des Anstiegs der Lohnungleichheit verwendet. Wir schätzen Quantilsregressionen, um die geschlechtsspezifische Lohnentwicklung über die gesamte Lohnverteilung zu untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Lohnungleichheit sowohl für Männer als auch für Frauen stark angestiegen ist. Dieser Anstieg speist sich sowohl aus den Reallohngewinnen im oberen Bereich der Lohnverteilung als auch aus den Reallohnverlusten unterhalb des Medians. Gleichzeitig finden wir einen starken Rückgang der Tarifbindung. Sowohl die Tarifbindung durch einen Flächentarifvertrag als auch die Tarifbindung durch einen Haustarifvertrag geht im Zeitverlauf zurück. Unsere sequenzielle Zerlegung zeigt, dass alle Arbeitsplatzeffekte (Firmeneffekte, Tarifbindung) einen Anteil am Anstieg der Lohnungleichheit haben. Der Rückgang der Tarifbindung trägt zu einem bedeutenden Teil zu dem Anstieg der Lohnungleichheit bei. Gleichzeitig steigt auch die Lohnungleichheit innerhalb der Lohnverhandlungsregime. Gleichwohl werden diese Tarifbindungseffekte durch die Veränderungen der firmenspezifischen Koeffizienten dominiert, wobei letztere nahezu ausschließlich durch die Branchenkoeffizienten getrieben sind. Die Veränderung der Lohnunterschiede zwischen und innerhalb von Branchen erklärt zu einem großen Teil den beobachteten Anstieg der Lohnungleichheit. Der Rückgang in der Tarifbindung findet nahezu ausschließlich innerhalb der Branchen statt. Weiterhin tragen persönliche Koeffizienten etwas zu dem Anstieg der Lohnungleichheit bei. Im Gegensatz dazu hätten die Veränderungen der persönlichen Charakteristika zu einem Rückgang der Lohnungleichheit geführt. Insgesamt beobachten wir eine Stagnation des gesamten geschlechtsspezifischen Lohndifferenzials. Die starke Verbesserung der persönlichen Charakteristika der Frauen erklärt den Rückgang des geschlechtsspezifischen Lohndifferenzials im unteren Bereich der Lohnverteilung. Dagegen trägt der Rückgang der Tarifbindung fast gar nicht zur Entwicklung des geschlechtsspezifischen Lohndifferenzials bei." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Antonczyk, Dirk, Bernd Fitzenberger & Katrin Sommerfeld (2010): Rising wage inequality, the decline of collective bargaining, and the gender wage gap. (IZA discussion paper 4911), Bonn, 54 S.