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Publikation

Aufwachsen in Armutslagen

Beschreibung

"Die vorliegende Studie ist ein Zwischenbericht zum Forschungsprojekt 'Lebensumstände von Kindern im unteren Einkommensbereich (LeKiE)' des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.<br> Kinderarmut ist in Deutschland seit Jahren auf einem hohen Niveau. Längsschnittbetrachtungen weisen darauf hin, dass die allermeisten der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen dauerhafte oder wiederkehrende Armutslagen erleben (Tophoven et al. 2017). Ziel der vorliegenden Studie ist es zum einen, auf der Grundlage deskriptiver und multivariater Analysen die Determinanten unterschiedlicher Armutslagen genauer in den Blick zu nehmen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei möglichen Veränderungen des Haushaltskontexts sowie der Erwerbsbeteiligung der Mutter. Zum anderen wird untersucht, welche Folgen unterschiedliche Armutslagen für die soziale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen sowie für ihr Wohlbefinden haben. Mit Hilfe von Längsschnittbetrachtungen kann dabei ein tiefergehendes und differenziertes Bild des Aufwachsens in unterschiedlichen Armutslagen gezeichnet werden.<br> Datengrundlage und Vorgehen:<br> Den Analysen liegen Daten der Längsschnittstudie 'Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung' (PASS) zugrunde. In der für Deutschland repräsentativen Studie werden seit 2006 jährlich circa 15.000 Personen ab 15 Jahren in den teilnehmenden Haushalten zu ihrer materiellen und sozialen Lage wie z. B. Einkommen, Transferleistungsbezug, Wohnen, Erwerbstätigkeit, Gesundheit und soziale Teilhabe befragt. Grundlage für die dynamische Betrachtung der Armutslagen in Kindheit und Jugend ist die Analyse der Einkommenslage im Haushalt von insgesamt 3.180 Kindern über jeweils fünf zusammenhängende Befragungszeitpunkte. Um das Ausmaß von Armutslagen in Kindheit und Jugend zu beschreiben, werden zwei in der Wissenschaft gängige Konzepte zugrunde gelegt: Zunächst gelten diejenigen Kinder und Jugendlichen als arm bzw. armutsgefährdet, die in Familien mit einem Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle leben. In Erweiterung zu bisherigen Forschungsarbeiten wird zudem der SGB-II-Leistungsbezug als Armutslage berücksichtigt. Während sich die Armutsrisikoschwelle am mittleren Einkommen bemisst, orientiert sich die Mindestsicherungsquote, d. h. der Anteil an Menschen, die SGB-II-Leistungen beziehen, am soziokulturellen Existenzminimum." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Tophoven, Silke, Torsten Lietzmann, Sabrina Reiter & Claudia Wenzig (2018): Aufwachsen in Armutslagen. Zentrale Einflussfaktoren und Folgen für die soziale Teilhabe. Güterloh, 110 S. DOI:10.11586/2018017

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