Springe zum Inhalt

Publikation

The German model of industrial relations: (where) does it still exist?

Beschreibung

"Mit Daten des repräsentativen IAB-Betriebspanels zeichnet der Beitrag Veränderungen in den zwei Hauptpfeilern des deutschen Modells der industriellen Beziehungen im Lauf der letzten 20 Jahre nach. Er zeigt, dass die Abdeckung durch Kollektivverhandlungen und die Arbeitnehmervertretung durch Betriebsräte außerhalb des öffentlichen Sektors stark zurückgegangen sind. Weniger formalisierte und schwächere Institutionen wie eine freiwillige Orientierung an Branchentarifverträgen und alternative Formen der betrieblichen Mitarbeitervertretung haben die allgemeine Erosion etwas abgemildert. Multivariate Analysen zeigen, dass das traditionelle deutsche Modell der Arbeitsbeziehungen (mit Tarifverträgen und Betriebsräten zugleich) wahrscheinlicher in größeren und älteren Betrieben zu finden ist, während seine Existenz in eigentümergeführten und in Einzelbetrieben, in Exportbetrieben und in Betrieben im ausländischen Eigentum weniger wahrscheinlich ist. Allerdings gab es 2015 in mehr als 60% der deutschen Betriebe weder eine Tarifbindung oder -orientierung noch irgendeine Form der Mitarbeitervertretung. Ein solches Fehlen der Hauptinstitutionen des deutschen Modells der Arbeitsbeziehungen zeigt sich vor allem in kleinen und mittleren Betrieben, im Dienstleistungssektor und in Ostdeutschland, und das Ausmaß dieser Lücken steigt dramatisch an." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Oberfichtner, Michael & Claus Schnabel (2017): The German model of industrial relations: (where) does it still exist? (IZA discussion paper 11064), Bonn, 35 S.