The EU gender earnings gap
Beschreibung
"In diesem Papier analysieren wir den Umfang und die Determinanten des geschlechtsspezifischen Lohngefälles in Europa. Hierzu aktualisieren wir die bestehenden Ergebnisse in der Literatur anhand des Structure of Earnings Survey 2010 (SES). Auf Basis eines umfassenden Ländervergleichs (21 EU-Länder plus Norwegen) untersuchen wir die Determinanten der erklärten und unerklärten Lohnlücke mit Hilfe der Oaxaca-Blinder-Zerlegung. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa ein Drittel der Lücke auf den Einfluss der verwendeten Variablen zurückzuführen ist. Humankapitalbezogene Faktoren sind eher von untergeordneter Bedeutung. Vielmehr wird die sektorale Segregation der Geschlechter als das wichtigste Hindernis für die Gleichstellung der Geschlechter bei den Löhnen identifiziert. Darüber hinaus trägt die Tatsache, dass Frauen häufiger Teilzeitstellen bekleiden, signifikant zur Lücke bei. Zudem erzielen Frauen niedrigere Sektorprämien als Männer, was auf eine weniger vorteilhafte Jobpositionierung von Frauen innerhalb von Branchen und Firmen hinweisen könnte. Wir schließen daraus, dass Strategien zur Schließung der Lohnlücke zwischen den Geschlechtern die Branchenebene stärker in den Blick nehmen sollten." (Autorenreferat, © De Gruyter)
Zitationshinweis
Boll, Christina, Anja Rossen & André Wolf (2017): The EU gender earnings gap. Job segregation and working time as driving factors. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Jg. 237, H. 5, S. 407-452. DOI:10.1515/jbnst-2017-0100