Low-wage jobs: a means for employment integration of the unemployed?
Beschreibung
"Können Niedriglohnjobs für Arbeitslose als Sprungbrett in besser bezahlte Tätigkeiten oder zumindest als Brücke in eine dauerhafte Beschäftigungsintegration fungieren? Zwar deuten empirische Befunde auf die Existenz einer 'Niedriglohnfalle' und auf ein hohes Risiko von Geringverdienern hin, arbeitslos zu werden, aber das kann auch an Sortiereffekten liegen und nicht an Niedriglohnbeschäftigung per se. Wir möchten einen Beitrag zu dieser Thematik leisten und analysieren Beschäftigungsepisoden von männlichen Niedriglohnbeziehern, die zuvor arbeitslos gewesen waren, mit Methoden der Ereignisanalyse. Unsere Daten stammen aus zwei großen administrativen Mikro-Datensätzen: der IAB-Beschäftigtenstichprobe (IABS) und kombinierten Daten der Sozialversicherungsträger und der Arbeitsverwaltung in Österreich. Wir untersuchen zwei mögliche alternative Beendigungen von Niedriglohn-Beschäftigungsepisoden: zum einen Übergänge in besser bezahlte Beschäftigung und zum anderen Rückkehr in Arbeitslosigkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass die Niedriglohnepisoden in Österreich kürzer als in Deutschland sind, was auf eine höhere Arbeitskräftefluktuation in Österreich hindeutet. Wir untersuchen den Einfluss von individuellen und firmenbezogenen Merkmalen und der vorhergehenden individuellen Arbeitsmarktbiographie auf die Übergangswahrscheinlichkeiten sowie den Einfluss der Dauerabhängigkeit in beiden Ländern. Im Hinblick auf die Aufstiegschancen in besser bezahlte Jobs finden wir keine überzeugende Evidenz für 'echte' negative Dauerabhängigkeit, zumindest in Deutschland. Ferner deuten unsere Befunde darauf hin, dass auch Niedriglohnbeschäftigte Humankapital akkumulieren können und somit ihr Rückkehrrisiko in Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf vermindern können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Grün, Carola, Helmut Mahringer & Thomas Rhein (2011): Low-wage jobs: a means for employment integration of the unemployed? Evidence from administrative data in Germany and Austria. (IAB-Discussion Paper 01/2011), Nürnberg, 44 S.