Die regionale Arbeitsplatzdynamik in Deutschland
Beschreibung
"Von 2001 bis 2006 gingen jährlich insgesamt etwa 150.000 Stellen am deutschen Arbeitsmarkt verloren. Hinter dieser eher geringen Gesamtveränderung stehen erhebliche Ströme. Die Nettostellenentwicklung von 150.000 ergibt sich aus 2,16 Mio. gewonnenen Stellen in wachsenden und gegründeten Betrieben sowie 2,31 Mio. verlorenen Stellen in schrumpfenden und geschlossenen Betrieben. Sowohl die Nettostellenentwicklung als auch die Einzelströme - Stellenentstehung und -verluste - sind über Deutschland ungleich verteilt. Neben den bekannten Nord-Süd- und Ost-West-Unterschieden zeigt sich für Kreise in Regionen mit mittlerem Agglomerationsgrad eine bessere Entwicklung als für Kreise in hoch agglomerierten oder ländlichen Gebieten. Stellenentstehung und Stellenverluste sind stark positiv korreliert. Eine hohe Stellenentstehungsrate geht aber nicht immer mit einer positiven Nettostellenentwicklung einher. Im Gegenteil, der Stellenumschlag, also die Summe aus Stellenentstehung und Stellenverlusten, korreliert negativ mit der Nettostellenentwicklung. Die räumliche Verteilung der Komponenten des Stellenumschlages legt nahe, dass benachbarte Regionen sich gegenseitig beeinflussen bzw. durch ähnliche Faktoren in gleicher Weise beeinflusst werden, was die hohen und signifikanten Moran-Indizes bestätigen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Ludewig, Oliver & Antje Weyh (2011): Die regionale Arbeitsplatzdynamik in Deutschland. Mehr Bewegung im Osten. In: Review of regional research, Jg. 31, H. 1, S. 27-56. DOI:10.1007/s10037-011-0052-z