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Publikation

Schriftliche Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung von Sachverständigen in Berlin am 4. Oktober 2010 zum a) Antrag der Abgeordneten und der Fraktion der SPD 'Langfristige Perspektive statt sachgrundlose Befristung' und zu anderen Anträgen

Beschreibung

"Fazit: Letztlich hat der Gesetzgeber die nicht einfache Aufgabe, die Begrenzung des Flexibilitätsspielraums für Arbeitgeber im Vergleich zu den gesellschaftlichen Folgen einer zunehmenden Verbreitung befristeter Arbeitsverträge abzuwägen. Einerseits gibt es eine Reihe von Anhaltspunkten dafür, dass die Möglichkeit befristete Verträge abzuschließen in Verbindung mit dem allgemeinen Kündigungsschutz zu kontraproduktiven Effekten führen kann. Für den Arbeitgeber bestehen zum Teil Anreize, eher eine neue Arbeitskraft wiederum befristet einzustellen, als sich dauerhaft an eine Arbeitskraft zu binden. Andererseits bestünde bei Abschaffung der sachgrundlosen Befristung möglicherweise das Risiko, dass sich Arbeitgeber bei Einstellungen zurückhalten und ihr Flexibilitätsspielraum eingeschränkt wird. Aus diesem Grund muss sich der Gesetzgeber die Frage stellen, ob die Abschaffung sachgrundloser Befristungen vordringlich ist, da sich gerade Branchen mit hohen Anteilen sachgrundloser Befristungen eher durch eine unterproportionale Nutzung von befristeten Arbeitsverträgen insgesamt auszeichnen und zugleich höhere Übernahmequoten in unbefristete Arbeitsverhältnisse aufweisen." (Textauszug, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Hohendanner, Christian (2010): Schriftliche Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung von Sachverständigen in Berlin am 4. Oktober 2010 zum a) Antrag der Abgeordneten und der Fraktion der SPD 'Langfristige Perspektive statt sachgrundlose Befristung' und zu anderen Anträgen. In: Deutscher Bundestag, Ausschuss für Arbeit und Soziales. Ausschussdrucksache H. Dr. 17(11)267 v. 27.09.2010, S. 45-48.