Schulden in der Konsumgesellschaft
Beschreibung
"Oberflächlich betrachtet leben wir in einer Welt des schönen Scheins, der Ästhetisierung des Alltagslebens, die ihren Reichtum offen zur Schau stellt. Doch hinter den Fassaden beginnt dieses Bild zu zerbröckeln, wie die Diskussionen um Einsparungen im sozialen Netz und bei öffentlichen Leistungen, die periodisch wachsenden Arbeitslosen- und Sozialhilfezahlen belegen. Die Verlierer des vor unseren Augen stattfindenden gesellschaftlichen Umbruchs bilden eine wachsende, öffentlich aber kaum wahrnehmbare Gruppe neuer Armer. Ein verstecktes Phänomen ist die zunehmende Überschuldung von Privathaushalten, einer besonderen, spezifisch wohlstandsgesellschaftlichen Form der Verarmung. Der Autor möchte sich qualitativ-empirisch und theoretisch diesem neuen sozialen Problem annähern. Er richtet den Blick auf die biographische Verarbeitung von Überschuldungskarrieren. Ausgehend von einem ausführlichen Fallbeispiel wird die Untersuchungsperspektive erweitert auf eine (wissens)soziologische Betrachtung ökonomischen Alltagshandelns und das Leben in einer geldwirtschaftlichen Risikogesellschaft. Die aus diesen Überlegungen gewonnenen Einsichten werden abschließend hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Beratungsarbeit reflektiert. Das Buch versteht sich als ein erster Versuch, auch Praktikern ein vertieftes, wissenschaftlich-reflektiertes Verständnis der Konfliktlagen zu erschließen, in denen sich Überschuldete befinden.'" (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Hirseland, Andreas (1999): Schulden in der Konsumgesellschaft. Eine soziologische Analyse. Amsterdam: Facultas Verlag, 261 S.